Token ID IBYCcenA6srvFkQ7i0QvMLa8m0I



    particle
    de
    [zur Satzmarkierung und in komplexen Verbformen]

    (unspecified)
    PTCL




    58,9
     
     

     
     

    gods_name
    de
    Mannschaft des Re

    (unspecified)
    DIVN

    preposition
    de
    [mit Infinitiv]

    (unspecified)
    PREP

    verb
    de
    Landepflock einschlagen

    Inf.t_Aux.jw
    V\inf

    substantive_fem
    de
    Landepflock (mobiler Landungspfahl)

    Noun.pl.stpr.3pl
    N.f:pl:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. pl.3.c.]

    (unspecified)
    -3pl

    preposition
    de
    weil (Konjunktion)

    (unspecified)
    PREP

    verb_2-lit
    de
    fallen

    SC.act.ngem.nom.subj
    V\tam.act




    58,10
     
     

     
     

    substantive_masc
    de
    Kopf

    Noun.pl.stabs
    N.m:pl

    preposition
    de
    in

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de
    Wasser

    (unspecified)
    N.m:sg
de
Die Mannschaft des Re schlägt ihre Poller ein, weil/während Köpfe ins Wasser fallen.
Autor:innen: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 27.09.2016, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • ḥr ḫr dp.w m mw: Die syntaktische Konstruktion ist nicht ganz eindeutig. Die häufigste Übersetzung ist die eines Kausalsatzes „weil die Köpfe ins Wasser gefallen sind“: Ebbell, Papyrus Ebers, 70, Grundriß der Medizin IV/1, 49, Borghouts, Mag. Texts, 38, Westendorf, Handbuch Medizin, 614. Expliziert wird diese Interpretation in Westendorf, Grammatik, § 437.2. Vermutlich wird man hier die gut belegte Konstruktion ḥr sḏm=f (GEG, § 165.11) ansetzen dürfen. Ähnlich kausativ ist auch die Übersetzung von Bardinet, Papyrus médicaux, 49, die sich aber nicht ganz in der originalen Wortstellung wiederfindet: „à cause des têtes qui sont tombées dans l’eau“.
    Alternativ ist die Übersetzung als Begleitumstand, so Borghouts, pLeiden I 348, 204: „while heads fell into the water“, parallel zum Vorigen gesetzt, das er übersetzt mit: „while the crew of Re drove in their mooring-poles“. Dies wäre ḥr + Infinitiv (GEG, § 165.10), aber dann wäre dp.w ein zweites, nachgestelltes Subjekt, was merkwürdig erscheint.
    Zur inhaltlichen Deutung verweist Borghouts, pLeiden I 348, a.a.O. auf den Sargtextspruch CT VII [818], wo davon die Rede ist, dass während der Nachtfahrt der Sonne Feinde (?) durch Schu (?) geköpft werden. Aufgrund diverser Anspielungen hält Borghouts eine Verbindung des hiesigen Schu mit Mechenti-irti, dem Horus von Letopolis, für möglich, dem die Fähigkeiten eines Arztes zugesprochen werden und der einigen Texten zufolge blind ist. Entsprechend vermutet er auch in Eb 360 Mechenti-irti als Sprecher der folgenden Passagen. Laut Bardinet handelt es sich bei den Köpfen, die hier ins Wasser fallen, um diejenigen der Mannschaft des Re, und er erwägt, dass hier durch eine Analogie die Sonnenbarke, die einen Verlust erfährt, mit dem kranken Auge verglichen wird und dass die Wiederherstellung der Integrität der Sonnenbarke auf die Heilung des Auges übertragen wird. Auch Grundriß der Medizin IX, 76 vermutet im anschließend genannten Wiederfinden und Wiederanknüpfen der Köpfe eine Metapher für die Heilung des Sonnenauges.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko

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Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Lutz Popko, unter Mitarbeit von Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Token ID IBYCcenA6srvFkQ7i0QvMLa8m0I <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBYCcenA6srvFkQ7i0QvMLa8m0I>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBYCcenA6srvFkQ7i0QvMLa8m0I, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)