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nšš.w: Unklar; mit dem Segel klassifiziert, aber etymologisch vielleicht mit nšš: „Speichel“ zusammenhängend. Unübersetzt von Ebbell, Papyrus Ebers, 115. Als Verb interpretiert von Sethe, Erläuterungen, 87 und Lefebvre, Essai sur la médecine égyptienne, 32 (als „verbe inconnu“ bezeichnet, aber mit „produisent des bourdonnements“ wiedergegeben). Als Substantiv aufgefasst von MedWb 1, 485, Grundriß der Medizin IV/1, 2, Westendorf, Handbuch Medizin, 692 und Ritner, in: JNES 59, 2000, 109. MedWb denkt an „(feuchte?) Luft“. Unklar ist Bardinets „l’explication en est que les tempes de l’homme sont atteintes par des fuites“ (Papyrus médicaux, 92). Sollte er ebenfalls an ein Verb gedacht haben? Aber an welches? Zudem wäre ein verbales ḥr nšš der grammatischen Konstruktion nach progressiv, wohingegen seine Übersetzung eher eine stativische Aussage wiedergibt; und seine Übersetzung unterschlägt die Präposition dp.
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dd ḥsq pw m s: Sethe, Erläuterungen, 87: „sie sind es, die die Köpfung [im Mann, L.P.] verursachen“; Ebbell, Papyrus Ebers, 115: „It is these (vessels) which give a cutter in a man“; Lefebvre, Essai sur la médecine égyptienne, 32: „c’est eux qui causent la migraine chez un homme“; Ritner, in: JNES 59, 2000, 109: „That is what gives a cutting off (of hearing) in a man.“; Grundriß der Medizin IV/1, 26: „Das bedeutet, daß der Köpfungsdämon 〈die Luft〉 in den Mann gibt.“; Bardinet, Papyrus médicaux, 92: „C’est ce que provoque le démon-coupeur dans l’homme.“; Westendorf, Handbuch Medizin, 692: „(und) das ist, weil ein (Dämon mit Namen) ‚Kopf-Abschneider‘ (ḥsq) (die Luft) in den Mann gibt“. Das heißt, Sethe, Ebbell, Lefebvre und Ritner interpretieren ḥsq als Krankheitsbezeichnung (Ebbell als Dämon, s. das „he“ im nächsten Satz; Lefebvre relativ unbegründet, vielleicht inspiriert durch Sethes „Köpfung“, als Migräne; Ritner als Ertauben) und damit als Objekt dessen, was die Gefäße geben. Satzsyntaktisch ist in dem Fall ḥsq das Objekt eines Partizips dd. Grundriß der Medizin, Bardinet und Westendorf sehen dagegen in ḥsq, dem Klassifikator folgend, einen Krankheitsdämon, der etwas verursacht. In diesen drei Übersetzungen wird aber der Satz grammatisch unterschiedlich analysiert: Grundriß der Medizin gibt ein nominales sḏm=f als Prädikat eines zweigliedrigen pw-Satzes wieder; Westendorf, vielleicht nur etwas freier formuliert, dasselbe. Der Dämon wäre in dem Fall syntaktisches Subjekt; das notwendige Objekt von dd wäre wieder zu ergänzen. Bardinet scheint dagegen dd als Relativform analysiert zu haben. Auch dann wäre der Dämon syntaktisches Subjekt, aber das Objekt wäre pw resp. das, worauf dieses verweist (nach Bardinet, S. 93 die „fuites“).
Da Dämonen als Auslöser von Krankheiten in der ägyptischen Medizin bekannt sind, ist es tatsächlich besser, in ḥsq eher das Subjekt als das Objekt von dd zu sehen. Ob dd eine Relativform ist oder ein sḏm=f, wäre wohl erst dann klärbar, wenn die Bedeutung von nšš.w bekannt ist, weil erst dann alle denkbaren Bezugsworte diskutiert werden könnten. Bis das möglich ist, scheint eine Interpretation als Relativform die bessere Wahl zu sein, weil sich dadurch ein syntaktisch vollständiger Satz ergibt.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Florence Langermann, Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Token ID IBcCdzWeQIJgIExEtETJPzh5lv4 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBcCdzWeQIJgIExEtETJPzh5lv4>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBcCdzWeQIJgIExEtETJPzh5lv4, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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