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ꜣḫ.y(t) nb.t ꜣḫ.y nb: Sic! Die Reihenfolge weicht von der üblichen ab, in der zuerst der männliche Geist und dann der weibliche Geist genannt wird. Peust, in: BACE 17, 2006, 113-121 äußerte auf Basis seiner Untersuchung von Reihungen gegenderter Nomina die Vermutung, dass die Reihenfolge [männlich] – [weiblich] im Ägyptischen keine Frage von vermeintlicher Bedeutung oder Hierarchie ist, sondern ein linguistisches Phänomen: Wenn das feminine Pendant eine Ableitung von einer männlichen Grundform ist, wie bspw. bei sn – sn.t: „Bruder“ und „Schwester“, findet sich in Aufzählungen die linguistische Reihenfolge [Grundform] – [Ableitung der Grundform], die eine biologische/soziale Reihenfolge [männlich] – [weiblich] suggeriert. Sind das männliche und weibliche Pendant dagegen nicht wurzelverwandt, wie bei ṯꜣ.y – ḥm.t: „Ehemann“ und „Ehefrau“ oder mw.t – jt: „Mutter“ und Vater“, sind beide Reihenfolgen belegt: [männlich] – [weiblich] und [weiblich] – [männlich]. Das Bsp. ꜣḫ.y(t) nb.t ꜣḫ.y nb von pTurin CGT 54050 gehört in die erste Kategorie und würde damit eigentlich Peusts Vermutung widersprechen. Andererseits könnte hier auch ein stilistisches Spiel durch bewusste Abweichung von dieser Regel vorliegen. Hierzu ist vielleicht auch darauf hinzuweisen, dass auch der folgende Vers stilistisch insofern abweicht, als er keine Paarung aufweist: Der Schreiber hätte problemlos ein parallel gebildetes Verspaar mḥr nb mḥr.t nb.t bilden können. Oder sollte dort nur eine – fehlerhafte oder gewollte? – Haplographie vorliegen: mḥr 〈nb mḥr.t〉 nb.t?
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bꜣ.w: Lesung mit Gardiner und Roccati. Der Schreiber hat zunächst eine Schlange geschrieben, aber dann durch Hinzufügung von Schnäbeln aus den drei Windungen Vogelköpfe gemacht, und hat zusätzlich noch hieratische Beine hinzugefügt. Ob der Punkt danach, den weder Gardiner noch Roccati angeben, im Sinne eines diaktritischen Punktes zu verstehen ist, oder ob er eine andere Bedeutung hat, ist unklar.
Auch das nachfolgende nṯr ist vielleicht eine Korrektur. Denn in dem Wort ist ein roter Punkt zu erkennen, den Gardiner als Verspunkt transliteriert und mit einem „sic“ versehen hat. Auffälligerweise ist er aber viel tiefer gesetzt als die anderen Verspunkte, wäre also nicht nur aus Gründen des Versmaßes fehlplatziert. Zudem überschneidet er sich mit dem Falken auf Standarte, und es wäre am Original zu prüfen, was zuerst geschrieben wurde: Auf dem aktuellen Turiner Foto ergibt sich der Eindruck, als ob zuerst der Punkt gesetzt wurde und der Falke auf Standarte später darüber geschrieben wurde. Allerdings lassen sich an dieser Stelle keine Spuren eines früheren Textes ausmachen, und auch wenn der Text an dieser Stelle korrigiert wurde und der Verspunkt davon noch übrig ist, bleibt der Umstand, dass er sehr tief in die Zeile gesetzt wurde, bestehen. -
ḥqr.ṱ: So die Transkription des Hieratischen nach Gardiner, DZA 50.143.920. Roccati, Magica Taurinensia, 24 transkribiert dagegen t und Ersatzstrich(?) statt t und w-Schleife. Ob hier die Infinitivendung von Winand, Études de néo-égyptien, § 179 vorliegt?
jbi̯〈.t〉: Ob analog zu ḥqr.ṱ – wenn das richtig gedeutet ist – auch bei jb eher der (scil. substantivisch gebrauchte) Infinitiv „Dürsten“ als das Substantiv „Durst“ gemeint ist? Man würde dafür zwar eine t-Endung erwarten, aber das wäre auch bei dem Substantiv der Fall, das feminin ist und auch im Neuen Reich noch oft mit t-Endung geschrieben ist (nicht auf der Rückseite dieses Papyrus, Vso. 3,10, wo aber auch der Wortbeginn ungewöhnlich geschrieben ist). Da hier auch die drei Wasserlinien fehlen, die sehr häufig als Klassifikator des Verbs auftreten, könnte man überlegen, ob hier die Gruppe aus t+Wasserlinien ausgefallen ist.
Gardiner vermutete dagegen auf DZA 50.143.920, dass ursprünglich das Wort mit Wasserlinien und Mann mit Hand am Mund klassifiziert war, und dann die Wasserlinien getilgt und durch das Böckchen ersetzt worden sind. Das lässt sich aber auf dem aktuellen Turiner Foto nicht verifizieren.
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(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Anja Weber, Daniel A. Werning, Token ID IBgCY34QNypWA0vaqL1HQOBF8QU <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBgCY34QNypWA0vaqL1HQOBF8QU>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
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