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Der Satz bietet ein Konvolut an unterschiedlichen Problemen:
1. Die Spezifikationen des Statuenkults werden auch in anderen Dekreten erläutert, so in der Rosettana (Z, 7; Urk. II, 190, 4-7) und im Philensis-I-Dekret (Z. 9, von Recklinghausen, Philensis-Dekrete, 135; Anhang A, 32; Anhang B, 67).
2. Der von von Recklinghausen vorgeschlagene Beginn des Passus ([mtw]) ist jedoch in keiner Version erhalten, der Konjunktiv wäre aber eine gute Ergänzung, da sowohl in Phil. I als auch auf der Rosettana ein Infinitiv (šms) sonst in der Luft hängt - in Philensis II steht aber womöglich gar kein Infinitiv (von Recklinghausen, Philensis-Dekrete, 85 und 88 Anm. h, ergänzt šms auch in Philensis II). Möchte man die Ergänzung des Infinitivs in Philensis II umgehen, kann man zu Beginn einen Subjunktiv als Äquivalent zu dem auch im demotischen Abschnitt stehenden Konjunktiv ansetzen, es kann dort dann durchaus einfach šms - "dienen" stehen (hier die favorisierte Möglichkeit).
Die Statuen, an denen Dienst verrichtet werden soll, werden dann mit ḥr eingeführt. Diese Präposition kommt in den Parallelen in der Formulierung ḥr rn=f vor, die Statuen (ẖntj.w) stehen dort als dir. Objekt.
3. Dass eine Bezeichnung von Priestern folgt, ist nicht anzuzweifeln (vgl. so auch von Recklinghausen, Philensis-Dekrete, 87 f. Anm. g), da auch in der demotischen Version von wꜥb.w die Rede ist. Die Lesung ist jedoch problematisch.
4. In Philensis I (Z. 9) - und auch in der Rosettana (Z. 7) - steht der Titel ⸢s⸣ꜥq.w - der wohl eine Variante der bekannten ꜥq.w-Priester ist (zur Singularität von sꜥq.w siehe Engsheden, Reconstitution du verbe, 271 Anm. 1040), die Schreibungen nähern sich dort ꜥqꜣ - "genau/richtig" an, siehe dazu ausführlich Leroux, Recommandations aux prêtres, SSR 21, Wiesbaden 2018, 11 f. Anm. 5. Dieser Titel will jedoch nicht recht zu den vorhandenen Zeichen in Philensis II passen.
6. Im Faksimile bei Müller, Bilingual Decrees, Tf. 31, Z. 14 sieht die Gruppe eher nach dem Setheschen ꜥꜣ (Urk. II, 227, 1) aus, doch lässt sich das Wort hier nur schwer integrieren (wie auch Sethes Rekonstruktion von vorhergehendem pꜣ-Vogel kaum mit den sichtbaren Resten (Foto Berlin 428, siehe von Recklinghausen, Philensis-Dekrete, Anhang B, 49) zu vereinbaren sind).
7. Hier soll eine neue Lesung vorgeschlagen werden: rḏi̯; in der folgenden Lücke ist auf dem Foto ein gut als Spitze eines ꜥ-Arms zu interpretierender Rest zu erkennen. Zusammen könnte dies als rdi̯.w-ꜥ - "die Gehenden/Kommenden" (siehe WB V, 419, belegt in Dendera, als Bezeichnung für den diensttuenden Priester) als Synonym zu ꜥq / sꜥq gelesen werden. Dagegen spricht allein der gerade Strich unter der §rḏi̯§-Gruppe, doch ist er ebenso bei ꜥq und sꜥq problematisch.
8. Die Ergänzungen nach ẖn,tj.w folgen hier den Parallelen (wie bei von Recklinghausen, Philensis-Dekrete, 85 und 88 Anm. i).
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Siehe die Angaben im Philensis-I-Dekret (von Recklinghausen, Philensis-Dekrete, Anhang B, 67 f., Z. 9). Dort jedoch in einer etwas längeren Formulierung als in Philensis II: nṯr.w spꜣ.w,t m ḥꜣb.w dp(.w)-rnp,t.pl ḥnꜥ hrw.pl sḫꜥi̯(.w) ꜣ hrw n rn=f. Vgl. ferner auch die Rosettana (Urk. II, 190, 7-8).
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Hier nach Philensis I (Z. 9; siehe von Recklinghausen, Philensis-Dekrete, Anhang B, 67) und nach der Rosettana (Urk. II, 190, 7).
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Ralph Birk, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Jonas Treptow, Simon D. Schweitzer, Daniel A. Werning, Token ID ICAAQtVneTlIjkuvg3DWl5sJ0aI <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICAAQtVneTlIjkuvg3DWl5sJ0aI>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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