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Horus hat es mit seinen wirkungsvollen Zaubersprüchen (oder: nützlichen Fähigkeiten) getötet.
Kommentare
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- nqb(.t)/nqm(.t): Mehrere grammatische Interpretationen sind möglich, je nachdem ob nqm transitiv oder intransitiv ist. (1) Hier wird jb als Subjekt in einer Relativkonstruktion aufgefasst (vgl. Allen, Art of Medicine, 53: „The poison that was active, for whom the heart of many became sad, Horus has killed it ...“). (2) Sander-Hansen, Metternichstele, 19 versteht nqb(.t)/nqm(.t) nicht als Relativform, sondern als Umstandssatzkonstruktion, erneut mit jb als Subjekt: „Das Gift, das in Freude war, indem seinetwegen das Herz von vielen betrübt wurde, Horus soll es töten ...“ (ähnlich Borghouts, Ancient Egyptian Magical Texts, 76; Sternberg-el-Hotabi, in: TUAT II, 362). Die von Sander-Hansen, Metternichstele, 20 für die Variante in pTurin CGT 54051 Rto, Kol. 2.4 angegebene Form nqm st/sj ist in nqm n=s zu korrigieren (s. Roccati, Magica Taurinensia, 131, § 204). (3) Falls man nqm als transitives Verb deutet, ist ein sḏm.n=f mit jb als direktem Objekt möglich. Roccati, Magica Tauriensia, 165 übersetzt pTurin CGT 54051 Rto, Kol. 2.4 (parallel zur Metternichstele!) transitiv: „Se il veleno si rallegra, affliggendo il cuore della moltitudine, lo ucciderà Horo con la sua magia.“ Ähnlich Goyon, Recueil de prophylaxie, 36: „Le venin qui était en jubilation parce qu’il avait privé de connaissance les coeurs d’une multitude, Horus l’extermine avec ses propos efficients.“
- nqm: Wird in Wb. 2, 344.4-5 als „traurig sein“ übersetzt, vor allem wegen des Antonyms „sich freuen“ (wnf, ršrš, m ršw.t). Die Bedeutung müsste jedenfalls weiter gefasst werden, als nur in Zusammenhang mit „Trauer“ bei einem Todesfall (vgl. nqm.t: Wb. 2, 344.6: „Traurigkeit o.ä.“). In einer Feindbeschwörung entspricht mittelägyptisch nqm jb=k neuägyptisch hrp ḥꜣ.tj=k (Urk VI, 79.14-15; Gill, Hieratic Ritual Books of Pawerem, SSR 25, 221; mit einem unklaren Determinativ: ob eine trauernde Frau?). Kucharek, Klagelieder, 376 schlägt für nqm jb die Übersetzung „niedergeschlagen sein“ vor (hrp ḥꜣ.tj: das Herz ist versunken/unterdrückt). Faulkner, CDME, 141 s.v. nqm bietet nicht die Bedeutung „traurig sein (o.ä.)“ (vgl. Allen, Art of Medicine, 53: „be saddened, be in sadness“), sondern „suffer, be afflicted“. Dies geht zurück auf Gardiner, in: JEA 16, 1930, 21, der die Bedeutung „traurig sein“ infrage stellt. Sie passt zwar in dem Gegensatz von nqm und ršw.t (Metternichstele Z. 6), aber nicht in der parallelen Verwendung von nqm und mr/mḥr „be ill“ in den Pyramidentexten. Gardiner betrachtet nqm als fast synonym mit mr/mḥr, weshalb er die Bedeutung „to be afflicted“ wählt. Faulkner, in: JEA 24, 1938, 50 (zu pBremner-Rhind, Kol. 30.26) meint, dass nqm ursprünglich „to be bald“ o.ä. bedeutete (in den Pyramidentexten; separates Lemma in Wb. 2, 344.3 und bei Faulkner, CDME, 141), aber später weiter gefasst „to suffer“ wurde (akzeptiert von Borghouts, Magical Texts of Papyrus Leiden I 348, 100, Anm. 179). Hannig, HWB. Marburger Edition, 461 gibt als Übersetzung: „*erstarrt darniederliegen; *geplagt sein, leiden“ (* = unsicher). Tatsächlich steht an einer weiteren Stelle der Metternichstele (Z. 6) p(ꜣ) n.tj nqm, was pꜣ n.tj nmꜥ: „der (im Todesschlaf) darniederliegt/schläft“ in der Parallelstelle im pTurin CGT 54051 Rto, Kol. 2.4-5 entspricht. Dies würde zu der von Hannig vorgeschlagenen Bedeutung passen. Auch das Determinativ des Totenbettes (Q19) bei snqb auf der Metternichstele passt dazu. Im magischen pBudapest 51.1961 (Z. 2.6 und 2.7) hat nqm transitive oder kausative Bedeutung „krank machen (o.ä.)“, bezogen auf die Schläfe (Kákosy, Selected Papers, 241 mit Anm. (y) auf S. 244, der als Alternative an “be bald” denkt). Roccati, Magica Tauriensia, 165 übersetzt pTurin CGT 54051 Rto, Kol. 2.4 (parallel zur Metternichstele!) transitiv: „Se il veleno si rallegra, affliggendo il cuore della moltitudine, lo ucciderà Horo con la sua magia.“ Goyon, Recueil de prophylaxie, 36 übersetzt nqm mit (transitiv) „priver de connaissance“, d.h. „(jemanden) bewusstlos machen“ und (intransitiv/passiv) „être sans connaissance“, d.h. „bewusstlos sein“, aber das passt nicht als Antonym von wnf. -
- tꜣ mtw.t wn(.tj)/wn(.t) m ḥꜥꜥ.wt: wn wird teils als Stativ in einer Pseudoverbalkonstruktion (Borghouts, Ancient Egyptian Magical Texts, 76: „The poison was in joy“; Roccati, Magica Tauriensia, 165: „Se il veleno si rallegra“) und teils als Partizip Perfekt verstanden. In pTurin CGT 54051 Rto, Kol. 2.4 steht tꜣ mtw.t wn ḥꜥi̯.tj, ist aber auch ein Partizip.
Persistente ID:
ICABJeCQ5E2B1EQwk85tDsloMB0
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICABJeCQ5E2B1EQwk85tDsloMB0
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID ICABJeCQ5E2B1EQwk85tDsloMB0 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICABJeCQ5E2B1EQwk85tDsloMB0>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICABJeCQ5E2B1EQwk85tDsloMB0, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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