Token ID ICACGPoPJGLXV04co6UvqG1Y0p8






    vso 4, x+6
     
     

     
     

    interjection
    de
    oh!; [Interjektion]

    (unspecified)
    INTJ

    substantive_masc
    de
    Feind

    (unspecified)
    N.m:sg

    demonstrative_pronoun
    de
    jener [Dem.Pron. sg.m]

    (unspecified)
    dem.dist.m.sg

    substantive_masc
    de
    Toter; Totengeist

    (unspecified)
    N.m:sg

    substantive_fem
    de
    die Tote; weiblicher Totengeist

    (unspecified)
    N.f:sg

    relative_pronoun
    de
    welcher nicht (neg. Rel.Pron)

     
    ART.poss

    substantive_fem
    de
    Sohle (des Fußes)

    Noun.du.stpr.3sgm
    N.f:du:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.3.m. nach Dual]

    (unspecified)
    -3sg.m

    particle
    de
    [zur Satzmarkierung und in komplexen Verbformen]

    (unspecified)
    PTCL

    verb_2-lit
    de
    sagen

    SC.n.act.ngem.2sgm_Aux.jw
    V\tam.act-ant:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.2.m.]

    (unspecified)
    -2sg.m

    verb_2-lit
    de
    koitieren; kopulieren (Menschen und Tiere)

    SC.act.ngem.2sgm
    V\tam.act:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.1.c.]

    (unspecified)
    -1sg




    vso 4, x+7
     
     

     
     

    gods_name
    de
    Apis

    (unspecified)
    DIVN

    substantive_masc
    de
    Mal

    (unspecified)
    N.m:sg

    cardinal
    de
    [Kardinalzahl (ganze Zahlen und Brüche) in Ziffernschreibung]

    Card.m
    NUM.card:m

    verb_3-lit
    de
    saugen

    SC.n.act.ngem.2sgm
    V\tam.act-ant:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.2.m.]

    (unspecified)
    -2sg.m

    gods_name
    de
    Hesat

    (unspecified)
    DIVN




    vso 4, x+8
     
     

     
     

    preposition
    de
    in

    (unspecified)
    PREP

    substantive_fem
    de
    Tempel

    (unspecified)
    N.f:sg

    adjective
    de
    heilig; prächtig; geweiht

    Adj.sgf
    ADJ:f.sg

    verb_3-lit
    de
    töten; schlachten

    SC.n.act.ngem.2sgm
    V\tam.act-ant:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.2.m.]

    (unspecified)
    -2sg.m

    gods_name
    de
    Apis

    (unspecified)
    DIVN

    preposition
    de
    mittels; durch (etwas); [instrumental]

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de
    Bronze

    (unspecified)
    N.m:sg
de
O jener Feind, (Un-)Toter, (Un-)Tote, der keine Fußsohlen hat, du hast gesagt: „Ich will(?) den Apis-Stier 〈ficken〉, ich will(?) den Apis-Stier 〈ficken〉”, nachdem du (scil.: am Euter der) Hesat-Kuh gesaugt hast im heiligen Tempelhaus (und) nachdem du den Apis-Stier mit der ‚Bronze‘ geschlachtet (?) hast.
Autor:innen: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Kay Christine Klinger, Peter Dils, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 17.07.2020, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • nk: Gardiner, Ramesseum Papyri, Taf. 32A, Anm. 4,6 a vermutet, dass der Phallus eine Verschreibung für das r ist, weil sich der Schreiber aufgrund der Phonemfolge n und k an das Verb nk erinnert fühlte. Gardiner hatte also einen Satz wie in Vso. 1, x+10 vor Augen: jw ḏd.n=k r Rꜥw: „Du hast über Re gesagt“. Das passt aber nicht ganz mit dem abschließenden zp-2 zusammen. Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 28 und 34 vermutet dagegen eine Haplographie für jw ḏd.n=k nk=j.

    snq: Zum Anschluss dessen, woran man saugt, als direktes Objekt s. Wb 4, 174.13-15. Die vorliegende Stelle ist „une curieuse accusation“ (Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 34-35), die er aber damit erklärt, dass die Hesat-Kuh als Mutter verschiedener Gottheiten gedacht wird und es daher ein Sakrileg sein dürfte, an ihrem Euter zu saugen.

    mḏ: Gardiner, Ramesseum Papyri, Taf. 32A transliteriert das Hieratische als mnḏ oder mnḏꜥ: m-Eule, gefolgt von n („more probable than []“) über Kobra sowie einfacher Arm über Messer: „the word is unknown“. Meyrat, in: Quack, Ägyptische Rituale der griechisch-römischen Zeit, 313, Anm. 437 und Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 305 transliteriert dagegen: m-Eule, gefolgt von Arm über Kobra sowie einem schlagenden Arm und dem Messer. In Quack, a.a.O., stellt er einen Zusammenhang zwischen diesem Verb und dem mḏ: „Schlachtblock“ (Van der Molen, Dictionary of Coffin Texts, 193) sowie dem mḏ.t: „Stall“ (Wb 2, 185.1-7) her, den er etwas apodiktisch mit „slaughtering house“ übersetzt.
    Da diese Übersetzung nicht durch Belege gesichert ist und die Anwendbarkeit auf pRamesseum C auf keiner sicheren Basis steht, könnte man auch überlegen, ob dort eine defektive Schreibung für mḏd: „treffen (auch: mit einer Waffe)“, Wb 2, 191.14-192.9, vorliegt. In dem Fall würde aber nicht nur das d, sondern auch der für mḏd typische Klassifikator, die Weinpresse(?) (Gardiner Aa23/24) fehlen. Außerdem ist mḏd von Waffen in den älteren Texten nur vom Pfeil gemeint; erst in ptolemäischen Texten und auch dort nur selten kann es auch von Speer oder Lanze gesagt werden, was dem hiesigen Gebrauch näherkäme.
    Schließlich gibt es noch ein nur zwei Mal neuägyptisch belegtes Verb mḏꜣ (Wb 2, 187.1), das theoretisch auf ein älteres mḏ zurückgehen könnte. In der Lehre des Amenemope, 15,2, ist es etwas, was einem Abhängigen an/in/mit einer pḫꜣ.t-Fußfessel geschehen kann (jw rmṯ=f nb mḏꜣ(.w) n pḫꜣ(.t)), und zwar, nachdem ihn der Prügelstock „berührt“ hat und bevor er auf dem Richtblock ge-/erschlagen wird. Im Briefroman des Wermai, 2,8, sind die Kinder des Wermai in ein ḫnr.t-Gefängnis mḏꜣ-gemacht worden (nhy jm=sn mḏꜣ(.w) m ḫn(r).t). Beides sind gewalttätige Kontexte. Allerdings erklärt Quack, in: ZÄS 128, 2001, 175, Anm. 75 das mḏꜣ in der Erzählung des Wermai als phonetische Schreibung von mḏd: „treffen“ o.ä., von ihm in Wermai mit „einsperren“ übersetzt; und Laisney, L’Enseignement d’Aménémopé, 146 folgt ihm bezüglich der Passage in der Lehre für Amenemope. Damit sprächen gegen diese Lösung für das Verb des pRamesseum C dieselben Einwände.
    Wie schon Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 35 anmerkt, erinnert der Satz an den Apis-Mord des Kambyses bei Herodot III, 29, sodass man sich fragt, ob sich in dieser Anekdote nur eben ein solches Sakrileg magischer Texte widerspiegelt.
    Zu Sakrilegen am Apis-Stier und der Hesat-Kuh s. auch Altmann, Kultfrevel des Seth, 51 (Einfangen des Apis-Stieres mit einem Lasso), 52 (Versiegen-Lassen der Milch der Sechat-Hor und Umstoßen [zbn] der Hesat-Kuh), 53 (in den See der Hesat spucken).

    ḥw.t-ḏsr.t ist mit Ortsklassifikator geschrieben. Einen solchen Ortsnamen führt GDG IV, 144 nur einmal, auf der Stele Brüssel E 3394 aus dem Neuen Reich, an. Dort wird u.a. die psḏ.t ḥr(.yt)-jb ḥwt ḏsr.t, die „Götterneunheit inmitten von ḥw.t ḏsr.t“, angerufen, Speleers, Recueil des inscriptions égyptiennes à Bruxelles, 47, Nr. 168. LGG III, 158c vermutet darin „Die Neunheit, die inmitten des Tempels von Deir el-Bahari (?) ist“. Das kann jedoch zumindest für den Beleg des pRamesseum C nicht zutreffen, weil dieser Ortsname erst ab dem Neuen Reich belegt ist.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko

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(Vollzitation)
Lutz Popko, unter Mitarbeit von Kay Christine Klinger, Peter Dils, Daniel A. Werning, Token ID ICACGPoPJGLXV04co6UvqG1Y0p8 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICACGPoPJGLXV04co6UvqG1Y0p8>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICACGPoPJGLXV04co6UvqG1Y0p8, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)