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Ergänzung nach Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 113 und Taf. 4 auf Basis der Parallele in PT 378.
ḫnd: Sethe, Pyr. Übers., III, 221, Kommentar zu Pyr. § 663b versteht das Verb an dieser Stelle als „zertreten“. Dagegen wendet Leitz, in: Or. N.S. 65 (4), 1996, 427 ein, dass hier nicht das Zertreten einer Schlange angesprochen würde, sondern das reine Treten auf sie, was sie zum Biss reize. Syntaktisch ist immerhin auffällig, dass das Verb hier transitiv verwendet wird, während wenig später das, worauf getreten wird, mit Hilfe der Präposition ḥr angeschlossen wird. Es ist daher anzunehmen, dass sich die Bedeutung des Verbs an beiden Stellen zumindest um eine gewisse Nuance unterscheidet.
nḫj: Eine nur in PT 378, also Kopien des vorliegenden Textes, belegte Schlangenbezeichnung. Daher ist unklar, ob eine poetische, religiöse oder taxonomische Bezeichnung vorliegt. Sethe, Pyr. Übers., III, 222-223 schlägt in seiner Bearbeitung der Pyramidentexte eine Ableitung von einem Verb nḫ: „angreifen, gefährlich werden für“ vor, das er aber nur mit diesem Spruch belegt, konkret mit § 664b, wo D. Topmann im TLA jedoch nicht nḫ n{=j} NN: „werde gefährlich für NN“, sondern nḫn{=j} NN: „weil NN ein Kind ist“ liest. Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 136 vermutet dagegen eine Verbindung zum Verb nẖ: „ausspeien“, Wb 2, 318.14-15, und übersetzt den Schlangennamen mit „Cracheur“. Er verweist darauf, dass „plusieurs espèces de cobras africains“ ihr Gift ausspucken würden, und schlägt hier konkret Naja nigricollis nigricollis vor. Als dritte Option könnte man überlegen, ob das Wort mit dem Verb nḫj: „zerhacken, zerschneiden“ (TLA-Lemma 86900) verwandt ist. Dann läge ein magisch-religiöses Benennungsmotiv vor und es wäre wohl eine Schlange gemeint, die „zerschnitten“, also allein durch ihren Namen magisch unschädlich gemacht werden soll.
nḫj n Ḥr.w: Welche Bedeutung das n an dieser Stelle hat, ist unsicher:
(1) Die meisten Bearbeiter beginnen hier einen neuen Satz und fassen n als Präposition auf, unterscheiden sich aber in der Detailinterpretation: Sethe, Pyr. Übers., III, 222, Kommentar zu Pyr. § 663c vermutet in dem davorstehenden nḫj das Verb „gefährlich werden für“, von dem er den Schlangennamen ableitet (s. den Kommentar zum vorigen Satz), und deutet es S. 220 als Partizip, das noch am vorigen Satz hängt: „das als Schlange gefährlich ward für Horus (...)“. Topmann (s. im TLA; Satz-ID: IBUBd82fR8pXiEWSuosPh8yDm6M) geht dagegen auch hier von dem Schlangennamen aus und übersetzt: „Die nḫj-Schlange ist für (?) Horus (...)“. So auch Allen, Pyramid Texts, 88: „The nḫj-snake is for Horus (...)“ und Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 113: „Le Cracheur es pour Horus (...)“.
(2) Faulkner, Pyramid Texts, 125 sieht in dem n dagegen die Genitivnisbe n(.j) und interpretiert die gesamte Phrase als Apposition zu der davor bereits genannten nḫj-Schlange: „The sandal of Horus is what tramplest he nḫı͗-snake underfoot, the nḫı͗-snake of Horus (...)“. Dieser Interpretation folgen Leitz, in: Or. N.S. 65 (4), 1996, 426 und Sandri, Har-pa-chered, 7.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Svenja Damm, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Token ID ICIBR03MX2JBlUinktd5NL6NyOk <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICIBR03MX2JBlUinktd5NL6NyOk>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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