Token ID ICIBR0SdTUuf9UQpuSfRy3u1s8I






    25,1
     
     

     
     

    verb_3-inf
    de
    jubeln

    SC.act.gem.nom.subj
    V~ipfv.act

    substantive_masc
    de
    Kind

    Noun.pl.stabs
    N.m:pl

    preposition
    de
    [Präposition]

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de
    Nahen

    Noun.sg.stc
    N.m:sg:stc

    substantive_masc
    de
    Nil; Überschwemmung

    (unspecified)
    N.m:sg
de
Beim Näherkommen der (vergöttlichten) Nilflut jubeln die Kinder.
Author(s): Lutz Popko; with contributions by: Svenja Damm, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning ; (Text file created: 05/27/2022, latest changes: 10/14/2024)

Comments
  • Syntax unsicher; hier wird übersetzt, als wäre der Satz vollständig. J.F. Quack (E-Mail vom 21.03.2022) überlegt, ob am Ende der vorigen Kolumne noch ein mj gestanden hat: „(...) wie die Kinder jubeln ...“.

    ḥꜥꜣ ist eine von zahlreichen ägyptischen Bezeichnungen für Kinder. MacDonald, in: BACE 5, 1994, 56 führt es in seiner Liste mit der Bedeutung „‚infant‘, ‚child‘ or ‚lad‘“ mit unbekannter Etymologie auf. Schon Piehl, in: PSBA 13, 1891, 111 und Sethe, in: ZÄS 47, 1910, 80, Anm. 2 hatten allerdings vorgeschlagen, es von ꜥꜣ: „groß“ abzuleiten, so, wie ḥwrw analog von wr. Mit dieser Etymologie findet es sich auch bei Thausing, in: WZKM 39 (3-4), 1932, 290; sie vermutet hier und in weiteren Wörtern mit -Präfix eine Umkehr ins Gegenteil, also den Ausdruck der Polarität (vgl. Brose, in: ZÄS 144 (2), 2017, 151). Die meisten von Thausings Belegen für dieses Präfix, und damit auch ḥꜥꜣ, lehnt zwar Osing, Nominalbildung, 869, Anm. 1394 pauschal ab (vermutlich spiegelt MacDonalds Ansicht, keine bekannte Etymologie vorweisen zu können, genau diesen Forschungsstand wider); jedoch steht dieser Ablehnung wiederum Franke, in: SAK 34, 2006, 173 skeptisch gegenüber, der in Anm. 60 erneut ḥꜥꜣ als „nicht-groß: Kind“ nennt. Auch Zauzich, in: Fs Thissen, 620 nennt dieses Wort; er vermutet in dem Präfix jedoch nicht den Ausdruck einer Polarität, sondern ein „subjektbezogenes“ Affix, das die vom Simplex ausgedrückte Handlung auf das Subjekt überträgt: Ein ḥwrw sei jemand, der sich selbst für „groß“ (wr) halte, aber objektiv gesehen eben doch ein „Kleiner“ ist bzw. wegen dieses subjektiven Anspruchs auf Größe eigentlich ein Elender, Anmaßender. Und weiter: „Ähnlich denken Kinder von einem gewissen Alter an, sie seien schon ꜥꜣ: ‚groß‘, ja erwachsen. Das sind sie aber nur in ihrer eigenen Sicht, für andere bleiben sie noch eine Weile ḥꜥꜣ.w ‚Knaben‘.“ Dem schließt sich auch Brose, a.a.O., 163 weitgehend an und verbindet die von Zauzich vorgeschlagene Bedeutung des Affixes mit der von ihm selbst herausgearbeiteten „indirekt-reflexiven“ Funktion; er bleibt einzig etwas zögerlich, weil dafür eigentlich die Ableitung von einem – nicht belegten – Verb ḥꜥꜣ notwendig sei, denn nur dort habe das Affix diese Funktion.
    Der Verwendung dieses Begriffes könnte also vielleicht eine gewisse verniedlichende Nuance innewohnen, ähnlich wie im Deutschen das eigene Kind als „Große(r)“ bezeichnet werden kann, was sicherlich dem objektiven Umstand einer gewissen Reife Rechnung trägt, aber dennoch auch zumindest in eindeutigen Kontexten die Bedeutung transportiert, dass der/die so Bezeichnete immer noch ein Kind ist.
    In pRamesseum XVI, 25,1 hat der Begriff jedoch sicherlich eine rein neutrale Bedeutung und dürfte aufgrund der Assonanz mit ḥꜥꜥ und ḥꜥpj sowie der Ähnlichkeit des Anlauts mit ḫsf gewählt worden sein, wie bereits Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 152 schreibt.

    Commentary author: Lutz Popko

(A future release of the TLA web app will also indicate the scope of authors’ comments or annotations, i.e., which parts of the sentence a comment/annotation refers to. For the development plan, see here.)

Persistent ID: ICIBR0SdTUuf9UQpuSfRy3u1s8I
Persistent URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICIBR0SdTUuf9UQpuSfRy3u1s8I

Please cite as:

(Full citation)
Lutz Popko, with contributions by Svenja Damm, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Token ID ICIBR0SdTUuf9UQpuSfRy3u1s8I <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICIBR0SdTUuf9UQpuSfRy3u1s8I>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICIBR0SdTUuf9UQpuSfRy3u1s8I, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)