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Spruch gegen schlechte Träume (?) j:nḏ ḥr =k Rꜥw 17,5 3Q zerstört 1Q Zeichenrest(e) ⸢p⸣[.t] sbꜣ 17,6 ca. 7Q zerstört nṯr.PL sqdd.yw.PL ⸮{{jm}}? ⸮[[sw]]? 17,7 ca. 9Q zerstört ḥwn(.w) mri̯ =f Zeilenende evtl. weitere Zeile(n) zerstört 18,1 smhh.yw.PL qd[d].wt.PL =j jyi̯.yw.PL r =j 18,2 m mꜣꜣ.t.PL sw⸢_.y⸣w.PL jb =j n rḫ =j 18,3 ꜥḥꜥ ḫft-ḥr ⸢⸮=j?⸣ m ⸮___? ⸮pn? jꜥi̯.w
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Das Ende von Zeile 17,6 ist nicht klar lesbar. Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 360 transkribiert nur jm, aber das m scheint noch ein anderes, nicht erkennbares Zeichen zu überschreiben oder von ihm überschrieben zu werden. Wenn nur jm zu lesen ist, endet der Satz mit „die Götter, die darin fahren“. Da in Zeile 17,4 der Sonnengott erwähnt wird, könnte sich das Wort „darin“ auf die Sonnenbarke beziehen und die „Götter“ würden zu Res Gefolge gehören. Die einzige andere Möglichkeit wäre, dass jm die Präposition m im Status pronominalis wäre. In diesem Fall müsste aber entweder das unleserliche Zeichen unmittelbar im Anschluss ein Suffixpronomen sein, und seine Form passt zu keinem. Oder – falls dieses Zeichen ein Phantom ist – der Beginn von Zeile 17,6 müsste ein Suffixpronomen enthalten. Angesichts der Verbindung mit sqdd wäre jedoch am wahrscheinlichsten jm=f: „mit ihm“ zu erwarten, denn gemeint wären die „Götter, die mit ihm“ (nämlich dem Sonnengott in seiner Barke, am Himmel o.ä.) „fahren“. Doch in dem Fall hätte der Schreiber das =f sicherlich noch ans Ende der Zeile gequetscht und nicht mit ihm eine neue begonnen.
J.F. Quack (E-Mail vom 21.03.2022) vermutet, dass ein ursprüngliches jm in sw korrigiert worden sei.
smhh.yw qdd.wt=j: smhi̯ heißt „vergessen lassen“, wobei sich hier durch das nachfolgende Wort qdd.wt eine Ambivalenz ergibt: Dieses Wort kann ab dem Neuen Reich konkret den Traum bezeichnen (s. Szpakowska, Behind Closed Eyes, 16-17); in älterer Zeit bezeichnet es eher den Schlaf, aber auch hier deutet sich konkret die Nuance des Schlafes mit Träumen an (vgl. Szpakowska, a.a.O. und Gerhards, Konzepte von Müdigkeit und Schlaf, 188). Daher könnte man dieses Wort – mit aller Vorsicht – vielleicht als „Traumphase“ übersetzen, was auch den Vorteil hat, dass es, wie hier, in den Plural gesetzt werden kann. Diese Übersetzung darf aber nicht zu dem Missverständnis führen, dass die Ägypter ein Konzept des REM-Schlafes besaßen. Wie auch immer man den Begriff übersetzt – die Verbindung mit smhi̯ lässt fragen, was genau vergessen werden soll: die Träume, die man während des Schlafens hatte, oder den Schlaf selbst? Letzteres würde darauf hinauslaufen, dass der Betroffene nicht schlafen kann.
sw⸢_.y⸣w.w: Lesung höchst unsicher. Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 361 und 117 liest, die Lücken ergänzend, 𓋴𓏲𓏏𓈖𓇒𓅓𓇋𓂻𓏥 und sieht hierin eine Variante des Verbs stnm: „wegführen, verwirren“. Was er als m-Eule liest, sieht jedoch eher wie die w-Schleife vom Wortanfang aus; und insgesamt wäre es verwunderlich, dass der Schreiber dieses Wort dermaßen anders geschrieben haben sollte als nur eine Kolumne zuvor und eine Kolumne danach. Die teilweise zerstörten Zeichen, die Meyrats zweifache Binse bilden, könnten auch zwei Schilfblätter sein, die mit der anschließenden w-Schleife die Endung yw bilden, wie bei den anderen Partizipien in dieser Passage. Das darauffolgende Zeichen ist dann entweder tatsächlich ein weiteres, zu streichendes Schilfblatt (so Meyrats Transliteration), oder es handelt sich um einen ersten Klassifikator; J.F. Quack (E-Mail vom 21.03.2022) sieht hierin das angewinkelte Bein. Die Auswahl an transitiven und wohl kausativen – wegen der Schreibung des Wortbeginns mit 𓋴𓏲 statt 𓇓𓏲 – Bewegungsverben ist zugegebenermaßen recht dürftig, so dass kein überzeugender Alternativvorschlag geboten werden kann. Quack (a.a.O.) überlegt, ob es eine Schreibvariante zu stri̯ (Wb 4, 344.9) sein könnte.
n rḫ=j ꜥḥꜥ ḫft-ḥr=j m ...: Das Verb rḫ ist hier wohl eher als Hilfsverb denn als Vollverb zu verstehen, weil ihm andernfalls das Objekt fehlen würde. Unklar ist die Kollokation ꜥḥꜥ ḫft-ḥr, die bislang nicht belegt ist. Zwar ist sie wörtlich gut zu verstehen, nämlich als „stehen, aufstehen; standhalten“ + „gegenüber [lokal], angesichts“; aber zusammen mit einem Suffixpronomen der 1. Person Singular ergibt diese Phrase hier semantisch keinen Sinn: Wie kann eine Person behaupten, nicht sich selbst gegenüber stehen zu können?
Das Verständnisproblem wird weiter erschwert durch die nachfolgende Adverbiale. Meyrat liest m ꜥnḫ: „en vie“ und beginnt danach einen neuen Satz rʾ pn jꜥi̯.w: „cette bouche ayant été lavée“. Dies ergibt jedoch im vorliegenden Kontext wenig Sinn, denn es ist unklar, worauf die explizite Deixis verweist. Außerdem wirkt die hieratische Gruppe hinter Meyrats ꜥnḫ zu schmal für ein rʾ. Könnte sein r eigentlich eine w-Schleife sein, so dass man ꜥnḫ.w zu lesen habe? Wenn damit nicht das Leben, sondern etwa der Spiegel gemeint wäre, würde die Stelle an das Traumbuch des pChester Beatty III, konkret an Zeile rto 7,11, erinnern: „Wenn sich ein Mann in einem Traum (m rs.wt) sieht, indem er sein Gesicht (ḥr) in einem Spiegel (m ꜥnḫ) sieht: (Das ist) schlecht – es bedeutet eine andere Ehefrau.“ (vgl. Gardiner, HPBM III, Text, 16 und im TLA). Sollte in pRamesseum XVI von einem Träumenden die Rede sein, der sich im Spiegel gerade nicht sieht? Dazu würde evtl. auch passen, dass zu Beginn des Spruches der Sonnengott Re angesprochen wird, der mit dem Spiegel konzeptuell verbunden ist (vgl. Lilyquist, Egyptian Mirrors, 94).
Gegen eine solche Interpretation spricht jedoch erneut das Demonstrativpronomen pn, das auf einen im Zusammenhang mit diesem Spruch verwendeten realweltlichen Gegenstand deutet, so dass hier nicht der im Traum gesehene Spiegel gemeint sein kann. Zudem wäre es schwierig, das anschließende Pseudopartizip(?) jꜥi̯.w semantisch sinnvoll anzuschließen.
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(الاقتباس الكامل)Lutz Popko، مع مساهمات من قبل Svenja Damm، Altägyptisches Wörterbuch، Daniel A. Werning، معرف الرمز المميز ICIBRz8f41WzrEZNpC5qBhUNkVY <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICIBRz8f41WzrEZNpC5qBhUNkVY>، في: Thesaurus Linguae Aegyptiae، إصدار المتن ١۹، إصدار تطبيق الويب ٠.٢.٢، ٢٠٢٤/١١/٥ ، نُشر بواسطة Tonio Sebastian Richter و Daniel A. Werning نيابة عن Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (أكاديمية برلين-براندنبورغ للعلوم والإنسانيات) و Hans-Werner Fischer-Elfert و Peter Dils نيابة عن Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (الأكاديمية الساكسونية للعلوم والإنسانيات في لايبزيغ) (تم الوصول: xx.xx.20xx)(الاقتباس المختصر)
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