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pr-ḫnj: Zur Etymologie von ḫni̯/r, s. Bryan, in: BES 4, 1982, 25–54; vgl. Naguib, Le clergé féminin, 189–191; Onstine, Role of the Chantress, 7–8.
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ꜥš-sḥn: In den Oracular Amuletic Decrees (OAD) liegt der Begriff ꜥš-(s)ḥn „Angelegenheit (?), Auftrag (?)“ in einer spezifischen Kurzschreibung vor, die paläographisch eher mit früh-demotischen als mit hieratischen Schreibungen zu vergleichen ist, s. Jasnow, in: GM 92, 1986, 65–67. Während der erste Bestandteil klar als redender Mann mit ausgestrecktem Arm (A26) zu identifizieren ist, wird der zweite Bestandteil zumeist als Ligatur von drei Zeichen verstanden und nicht in Hieroglyphen transliteriert, vgl. Posener, Papyrus Vandier, 61; Jasnow, Late Hieratic Wisdom Text, 61, fig. 4–7. Fischer-Elfert (Geschichte des Hieratischen II, 448) löst diese Gruppe zu Kanalzeichen (N23) + Semogrammstrich (Z1) + horizontalem Strich auf, die bisweilen mit einem supralinearen diakritischen Punkt versehen sein kann.
Ich hingegen möchte für die zweite Gruppe auf späthieratische bzw. frühdemotische Schreibungen des ḥn-Behälters V36 verweisen, so z.B. im pRhind I, 6,9 u. II, 4,1 (Möller, Paläographie III, 57); pLouvre E 7845 A, 2 u. 4 (Hughes, Land Leases, [III]); pCairo 50059, 1 u. 3 (El-Aguizy, Palaeographical Study, 376). Die Ähnlichkeit der Schreibungen sowie die Tatsache, dass die Abkürzung des Begriffs dann durch die Verwendung der Klassifikatoren ohne phonetische Komplementierung realisiert ist, erscheinen mir als Grundlage für diese Identifizierung ausreichend.
Der Begriff als solcher ist neutral, denn er wird in den OAD sowohl mit positiven als auch mit negativen Adjektiven kombiniert. Jasnow (in: GM 92, 1986, 65–67) schlägt „matter, affair, commission“ vor. Fischer-Elfert (in: GM 169, 1999, 112; Magika Hieratika, 91) weist auf eine Parallele im pBerlin 3059 hin, in der anstelle von ꜥš-sḥn der Begriff md.t „Wort, Rede, Angelegenheit“ (Wb 2, 181.7–182.2) benutzt wird, was in die gleiche Richtung geht. Miriam Lichtheim (in: AEL III, 1989, 182, n. 52) geht etwas weiter und versteht den Begriff eher als „fortune“, was für die demotischen Belege allgemein akzeptiert ist, vgl. CDD Ꜥ (03.1), 135–136. Diese Nuance passt auch in den OAD ausgezeichnet in den Kontext. -
Verso: Dieser Text ist der Einzige im gesamten Korpus, bei dem der Schreiber offenbar mitten im Satz auf die Verso-Seite gewechselt ist, denn der Text auf dem Verso beginnt mit n md.t nb nfr ꜥš-sẖn nfr, also deutlich mit einem Satzteil, der an den vorausgehenden Satz angeschlossen sein muss. Allerdings hat der Schreiber am Ende der letzten Zeile etwas Raum gelassen, wo er gut das n noch hätte platzieren können, aber vor allem auch noch ein Personalpronomen, was man inhaltlich nach sbq vermisst. Es könnte also sein, dass der Schreiber durch das Wenden des Blattes etwas durcheinandergekommen sein könnte, was auch Edwards (HPBM 4, Bd. 1, 78 [17]) bereits vermutet hatte. Es gibt ein Versprechen, in dem md.t und ꜥš-sḥn in passender Weise genannt sind: jw=j (r) jri̯ n=f md.t nb(.t) nfr(.t) #lc: [30]# [ꜥš]-sḥn nb nfr „Ich werde für ihn jede gute Sache (und) jedes (30) gute Schicksal bereiten.“ (pCleveland CMA 14.723 (CMA), 29–30) Ein ähnliches Versprechen findet sich ebenfalls im pLondon BM EA 10083, Rto. 74–76.
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sbq: Das Wort kommt insgesamt drei Mal im Text (Rto. 18, 21 und 26) vor. Bei den ersten beiden Belegen hat der Schreiber offenbar die beiden Wörter spd „tüchtig/geschickt/gerüstet sein“ (Wb 4, 108.15–109.13; Lemma-ID 500143: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/500143, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Zugriff am: 30.8.2023) und sbq „verständig/klug, glücklich/sein“ (Wb 4, 94.2–12; Lemma-ID 132120: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/132120, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Zugriff am: 30.8.2023) im Sinn gehabt und die Orthographie vermischt. Wenn man die drei Schreibungen im Textverlauf anschaut, so vermittelt sich der Eindruck einer Entwicklung: Beim ersten Versuch schreibt er zunächst s-b-p, unter das p setzt er einen Punkt, den man als t oder als Buchrolle Y1 auffassen kann, danach schreibt er noch ein weiteres hohes Zeichen, das nicht mehr eindeutig zu erkennen ist. Es könnte sich um ein Schilfblatt (M17) handeln, oder vielleicht auch um ein Bein (D56), sicher ist nur ein Strich zu erkennen. Er taucht die Binse in die Tinte und ist offenbar mit dem Wort nicht zufrieden, denn er korrigiert das letzte Zeichen, indem er es mit einem Zeichen überschreibt, das mit einiger Sicherheit als stehende Mumie (A53) zu identifizieren ist.
Der zweite Beleg findet sich in Zeile Rto. 21–22: Am Ende von Zeile 21 schreibt er exakt das Gleiche wie in Zeile 18, doch ohne das letzte Zeichen; also s-b-p und unter dem p ein Punkt. Durch den Zeilenumbruch hat er wiederum eine Unterbrechung. Auch in diesem Fall scheint er nicht zufrieden, denn zu Beginn von Zeile 22 fügt er ein q hinzu und als Klassifikator einen schlagenden Mann (A24).
Der hier zu besprechende dritte Beleg findet sich in der letzten Zeile auf dem Recto. Hier schreibt er s-b-q mit einem Punkt unter dem q und fügt dann als Klassifikator die stehende Mumie (A53) hinzu. Hier sieht es so aus, als hätte er zunächst zu einem p angesetzt, aber dann die hintere Linie so angesetzt, dass der obere Teil des Zeichens geschlossen ist. Vom Tintenfluss her, sieht es so aus, als hätte er den Punkt unter das Zeichen erst ganz am Schluss gesetzt, nachdem er bereits den Klassifikator geschrieben hatte. Möglicherweise war er nun so zufrieden, dass er dadurch das Personalpronomen =st, das man hier erwarten würde, vergessen hat.
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(الاقتباس الكامل)Anke Blöbaum، مع مساهمات من قبل Svenja Damm، Daniel A. Werning، معرف الرمز المميز ICMCWJD9C70wL0IMhajbHUMOEaQ <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICMCWJD9C70wL0IMhajbHUMOEaQ>، في: Thesaurus Linguae Aegyptiae، إصدار المتن ١۹، إصدار تطبيق الويب ٠.٢.٢، ٢٠٢٤/١١/٥ ، نُشر بواسطة Tonio Sebastian Richter و Daniel A. Werning نيابة عن Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (أكاديمية برلين-براندنبورغ للعلوم والإنسانيات) و Hans-Werner Fischer-Elfert و Peter Dils نيابة عن Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (الأكاديمية الساكسونية للعلوم والإنسانيات في لايبزيغ) (تم الوصول: xx.xx.20xx)(الاقتباس المختصر)
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