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jꜣm wꜣḏ: Das erste Zeichen ist contra Weill, in: Fs Champollion, 662-663 wohl keine Ähre, sondern der Baum, der durch einen Ast durchkreuzt wird. Für dieses Zeichen kommt am ehesten eine Lesung als jꜣm infrage, vgl. GEG, S. 478, s.v. M1 und DrogWb, 30, s.v. jmꜣ.
Der anschließende Papyrusstängel ist zudem wohl eher eine Abkürzung für das attributive Adjektiv wꜣḏ: „grün, frisch“, und kein „tige fleurie“.
Die Tatsache, dass jꜣm hier als „frisch“ bezeichnet wird, und noch mehr der Umstand, dass es in Gefäßen gemessen wird (s. die folgende Anmerkung), spricht dafür, dass nicht etwa das Holz dieses Baumes, sondern dessen Früchte gemeint sind. Dafür erwartet man eigentlich eher jšd.t jꜣm oder pr.t jꜣm (DrogWb., a.a.O.), aber die vorliegende Passage ist insgesamt zu unsicher, um dementsprechend zu emendieren.
⸮hnw?: Hinter jꜣm wꜣḏ und hinter nḏ n.w jt steht jeweils ein Gefäß mit einem senkrechten Strich. Weill, in: Fs Champollion, 662-664 interpretiert die erste Gruppe als „vase, 1“ und die zweite anscheinend als Klassifikatoren von jt. Jedoch wird viel eher beide Male eine Maßeinheit + Menge gemeint sein. Die Kurzschreibung nur mit dem Topf spricht eher für den ḥn.w-Topf (vgl. MedWb 2, 606, die Schreibungen in Eb 325 und 463), die Tatsache, dass das hnw-Maß zu einem Standard geworden ist und auch für Gerste genutzt werden kann (vgl. Pommerening, Hohlmaße, 219 mit Anm. 64), eher für eine Abkürzung für letzteres Maß.
ḏdb.t: Dem eindeutigen Klassifikator zufolge ist es ein Skorpion. Was allerdings ein Skorpion – oder genauer gesagt sieben davon – in einer Liste mit Lebensmitteln zu suchen hat, ist unklar.
Insgesamt werden neun Produkte aufgeführt: snw-Brote, Weißbrote, Vögel, Rinder, frisches jꜣm, Skorpione, pꜣ.t-Brot, Gerstenmehl und Emmermehl. Wie schon Weill, in: Fs Champollion, 665 festgestellt hat, passt all dies schwerlich auf einen Altar, sodass er an „représentations quelconques“ denkt. Denkbar wären auch Substitute oder speziell im Fall der Rinder, die zweifellos am unwahrscheinlichsten in Gänze auf einen Altar passen, auch die Annahme, dass nur Teile davon gemeint sind. Es wäre auch noch eine weitere Option denkbar: Könnten auch die Tierbezeichnungen eigentlich Brote sein? Die Typen šꜥy.t jḥ/kꜣ und šꜥ.yt rʾ: „rinder(förmiges) šꜥy.t-Brot“ und „gänseförmiges šꜥy.t-Brot“ sind textlich aus der Zeit Thutmosis’ III. und Ramses’ III. belegt. Brot in Gestalt von Rindern ist zudem auch bildlich belegt, etwa in TT 89 und in KV 11, s. Schwechler, Nom des pains, 114 und 116, Weber, ÜBERlebensmittel, Bd. 1, 69-70 mit Abb. 8 (TT 261), 73-74 mit Abb. 12 (TT 89), Taf. I (KV 11), Bd. 3, 12, Rosellini, Monumenti civili, Taf. 85 (KV 11). Weiterhin sind bildlich antilopen- und nilpferdförmige Brote belegt, die als Substitute bei der rituellen Feindvernichtung verwendet wurden, s. Schwechler, a.a.O., 116, Weber, a.a.O., 73-74 mit Abb. 11 und 12. Könnte dann auch der ḏdb.t-Skorpion von pKairo JE 52000 in die gleiche Kategorie fallen, so dass eigentlich ein Brot gemeint ist? Es ist jedenfalls auffällig, dass die Liste mit Broten und Getreideprodukten beginnt und nach dem Skorpion zu dieser Lebensmittelkategorie zurückkehrt. Würde man die drei Tierbezeichnungen als Bezeichnungen für tierförmiges Brot ansehen, erhielte man eine Liste mit vier Brotsorten am Beginn und zwei Brotsorten + zwei Mehlsorten am Ende, mit einem einzigen nichtbrotartigen jꜣm-Topf genau in der Mitte der Auflistung.
rʾ-pw 9 rʾ-pw 19 rʾ-pw 24: Die Bedeutung dieser alternativen Zahlenangaben ist unsicher. Weill, in: Fs Champollion, 665 wies darauf hin, dass die Summe der Mengenangaben insgesamt 24 ergebe, so dass man zumindest an einen Zusammenhang mit der letzten Zahl denken könne – wie auch immer dieser Zusammenhang gemeint sei. Allerdings hatte er die Mengenangabe hinter dem Gerstenmehl nicht mitgezählt (s. oben), so dass die Summe der Mengenangaben insgesamt 25 ergibt statt 24. Daher ist nicht einmal diese eine partielle Verbindung gegeben. Die üblichen Konstruktionsweisen von rʾ-pw machen zudem einen Zusammenhang mit den unmittelbar zuvor genannten Altären wahrscheinlicher. Doch auch hier ist die Bedeutung der Zahlen – abgesehen natürlich von der „9“ als Symbol für Gesamtheit und Vollständigkeit – unklar.
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