Satz ID 4RS4X5VTAFF4JI5Z2ZGD3N7IOA



    preposition
    de
    wenn (konditional)

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-inf
    de
    machen

    SC.act.spec.3sgf
    V\tam.act:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron.sg.3.f.]

    (unspecified)
    -3sg.f

    substantive_masc
    de
    Blähung

    (unspecified)
    N.m:sg

    preposition
    de
    an

    (unspecified)
    PREP

    substantive_fem
    de
    After

    Noun.sg.stpr.3sgf
    N.f:sg:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron.sg.3.f.]

    (unspecified)
    -3sg.f

    preposition
    de
    am

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de
    Anfang (eines Zeitabschnittes)

    (unspecified)
    N.m:sg

    nisbe_adjective_preposition
    de
    von [Genitiv]

    Adj.sgm
    PREP-adjz:m.sg

    verb_3-lit
    de
    ausscheiden

    Inf
    V\inf

    particle
    de
    [Futur III]

    Aux.jw.stpr.3sgf_(Prep)_Verb
    AUX:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron.sg.3.f.]

    (unspecified)
    -3sg.f

    preposition
    de
    [Bildungselement des Futur III]

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-inf
    de
    gebären

    Inf.t_Aux.jw
    V\inf
de
Wenn sie [vor dem] Ausscheiden (?) Winde aus ihrem After lässt, dann wird sie gebären.
Autor:innen: Anne Herzberg; unter Mitarbeit von: Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 29.02.2016, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • - Aufgrund der Parallele zu Bln 193 und 194, wo es heißt: jr qrjꜣ=s msi̯=s jr ḏꜥ=s n msi̯=s r nḥḥ bzw. jr qꜣs=s msi̯=s jr ḏꜥ=s n msi̯=s pw, ist anzunehmen, dass ḏꜥ: "flatulieren" nicht in nominaler Form vorliegt ("Winde machen"). Es scheint sich hingegen um ein Verb zu handeln, so dass in der vorliegenden Form eine neuägyptische periphrastische Konstruktion postuliert werden kann: jri̯=f sḏm. So scheint es auch Iversen, Papyrus Carlsberg VIII, 23, Anm. 1 zu sehen, der ḏꜥ: "Winde lassen" als Verb bezeichnet.
    - Die Bedingung „wenn sie erbricht, dann wird sie gebären; wenn sie Winde macht, dann wird sie nicht gebären“ findet sich auch in den Geburtsprognosen von Bln 193 und Bln 194 (Grundriß der Medizin V, 471), jedoch in umgekehrter Folgerung (Westendorf, Handbuch Medizin, 435): in den beiden Berliner Prognosen korrespondieren die körperliche Reaktion des Erbrechens (qꜣs/qjs) und die Fähigkeit ein Kind zu gebären auf der einen Seite und Blähungen (ḏꜥ) sowie Unfruchtbarkeit auf der anderen. Im vorliegenden Textabschnitt soll die Frau jedoch beräuchert werden, um Ausscheidungen zu veranlassen (Grundriß der Medizin IV/2, 210). Dringt der Rauch in ihre Vulva ein, steigt im Körper bis zu den oberen Körperöffnungen (Mund, Nase) auf und evoziert dort ein Erbrechen, so weist dies darauf hin, dass die Frau nicht gebärfähig ist. Damit untermauert auch die vorliegende Prognose das Konzept eines freien Durchgangs zwischen oberer (Mund, Nase, Augen) und unterer (After, Genitalbereich) Körperöffnung (vgl. wie bereits in Clb IV A,x+5–x+6).

    Autor:in des Kommentars: Anne Herzberg; unter Mitarbeit von: Peter Dils ; Datensatz erstellt: 29.02.2016, letzte Revision: 30.03.2016

  • Da andere medizinische Textzeugen mit vergleichbarem Inhalt die Adverbialphrasen m tꜣ ꜣ.t: "zu der(selben) Zeit" (Bln 195) und ḥr ꜥ.wj: "sofort" (Kah 11) verwenden, möchte Iversen, Papyrus Carlsberg VIII, 23, Anm. 4, die Adverbialphrase m tp n(,j) ḫꜣꜥ, die er selbst nicht einordnen kann, mit “at once” übersetzen. Dass ḫꜣꜥ eine substantivierte Form des Verbs ḫꜣi̯: "untersuchen" sein könnte (Wb 3, 223.2–3), kann aufgrund des Determinativs (D 54) ausgeschlossen werden. Stattdessen wird wohl eher eine abgeleitete Bedeutung von ḫꜣꜥ: "werfen, hinauswerfen" vorliegen. Grundriß IV/1, 276 übersetzt die besagte Wortgruppe mit “am Anfang des Ausscheidens” und argumentiert dahingehend, dass damit die erste von mehreren möglichen Ausscheidungen gemeint sein könnte (Grundriß IV/2, 210). Westendorf, Handbuch Medizin, 438 geht auf diesen Interpretationsansatz nicht näher ein und übersetzt stattdessen “am Anfang der Äußerung”. Einen Kommentar zu diesem Übersetzungvorschlag, der recht unwahrscheinlich sein dürfte, liefert er jedoch nicht.

    Autor:in des Kommentars: Anne Herzberg; unter Mitarbeit von: Peter Dils ; Datensatz erstellt: 29.02.2016, letzte Revision: 30.03.2016

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Persistente ID: 4RS4X5VTAFF4JI5Z2ZGD3N7IOA
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/4RS4X5VTAFF4JI5Z2ZGD3N7IOA

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Anne Herzberg, unter Mitarbeit von Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Satz ID 4RS4X5VTAFF4JI5Z2ZGD3N7IOA <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/4RS4X5VTAFF4JI5Z2ZGD3N7IOA>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/4RS4X5VTAFF4JI5Z2ZGD3N7IOA, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)