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ḥm=f: Lesung mit Manassa. Spalingers Einwand (S. 363, Anm. 70), dass vor dem Verb die Präposition ḥr stehen sollte, ist in einer ramessidischen Erzählung unbegründet.
pꜣy=w wr: Spalinger ließ die Lesung der Zeichen nach dem Possessivpronomen offen. Manassa vermutete ꜥḥꜣ, schlug die Ergänzung eines nb dahinter vor und übersetzte: "His Majesty brought [each of(?)] their warriors". Hier wird wr vorgeschlagen, das den Zeichenresten mindestens ebenso ähnlich ist wie ꜥḥꜣ.
r wḏi̯ sw pꜣ nḫt: Laut Spalinger befindet sich nach dem sw ein Verspunkt, der auf seinem Foto allerdings nicht zu sehen ist. Er vermutete, dass er fehlplatziert sei und eigentlich vor wḏi̯: "reisen" gehöre, das intransitiv ist. In dem sw sah er den Beginn des folgenden Satzes und übersetzte: "... in order to depart. He is the excellent". Zu der hier gewählten Lesung und Ergänzung vgl. Manassa, S. 127, Anm. e. Sie führte eine Passage aus der Opetprozession auf, bei der die Soldaten rufen: Jmn pꜣ nṯr wḏ sw pꜣ nḫt n pꜣ ḥqꜣ: "Amun is the god who decrees it: 'Victory be to the ruler!'". In dem hiesigen Satz sah sie eine vergleichbare Sequenz, weshalb sie wḏi̯ zu wḏ korrigierte, in dem r die Schreibung des j-Augments vermutete und nḫt anstelle von mnḫ las (vgl. die Schreibung von nḫt in Zeile x+1,9). Den gesamten Satz ergänzte sie zu jw ḥm=f (ḥr) jni̯ pꜣy=w ꜥḥꜣ [nb Jmn] r:wḏ sw pꜣ nḫt [n pꜣ ḥqꜣ]: "His Majesty brought [each of] their warriors, (who say): '[Amun] is the one who decrees it - victory be [to the ruler]!'" Ihr wird zu großen Teilen gefolgt, aber nicht zur Gänze: (1) In ihrem Satz ist die Redeeinleitung elliptisch, für ein einleitendes r-ḏd ist die Lücke nämlich zu kurz. Eine nicht durch ein Verbum Dicendi oder wenigstens durch ein r-ḏd/m-ḏd eingeleitete wörtliche Rede kommt in neuägyptischen Erzählungen nur extrem selten vor, die wenigen Beispiele sind: pd'Orbiney (Brüdermärchen) 5,2-3, 16,4-5 sowie die problematischen Stellen pChester Beatty II (Wahrheit und Lüge) 5,4 und 5,6-7 (s. F. Hintze, Untersuchungen zu Stil und Sprache neuägyptischer Erzählungen, 2. Band, Berlin 1952 (VIO 6), S. 168 und zu Wahrheit und Lüge die Diskussion hier im TLA). In drei dieser Fälle wird das Ende der Rede mit j.n=f bzw. ḫr.n=f markiert, in einem fehlt auch diese Markierung. Allen vier Fällen ist jedoch gemein, dass die redende Person mit dem Subjekt des vorangegangenen Satzes identisch ist - das wäre auf pLouvre N 3136 also ḥm=f und nicht pꜣy=w ꜥḥꜣ. (2) Die wörtliche Rede des Opetfestes ist ein Substantivalsatz nach dem Muster NP + NP, wobei die zweite Nominalphrase durch eine Partizipialkonstruktion erweitert ist. Für den Louvre-Papyrus rekonstruiert Manassa eine (Pseudo-)Cleft Sentence, die in der von ihr gegebenen Form jedoch nicht möglich ist. Man erwartet m Jmn j:wḏ sw, Jmn pꜣ j:wḏ sw oder gar Jmn pꜣ ntj (ḥr) wḏ=f. Daher wäre zu überlegen, ob in der Lücke nicht r pꜣ nṯr oder r Jmn gestanden hat. Dann würde die Aussage zwar nicht von jemandem gesprochen, sondern wäre Teil der Erzählung; aber die syntaktische Parallele zu der von Manassa zitierten Stelle wäre genauso groß, wenn nicht sogar noch größer. Inhaltlich lässt sich die getroffene Übersetzung gut im Zusammenhang mit einer Siegesfeier denken.
sw: Die kataphorische Verwendung hier und in der Opetfestsentenz zur Ankündigung einer unmittelbar folgenden, direkten Rede wird im Demotischen regelhaft, vgl. W. Spiegelberg, Demotische Grammatik, Heidelberg 1925, S. 120, § 262 und A. Shisha-Halevy, in: JAOS 109, 1989, S. 432.
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(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Anja Weber, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd0V5mrD3N0z1kpOjRVgWeqc <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd0V5mrD3N0z1kpOjRVgWeqc>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
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