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x+45 jw =j (r) ḏi̯.t mtr ḥꜣ.tj x+46 pr-ꜥꜣ Wꜣ~sꜣ~jrʾ~kꜣ~nꜣ x+47 mri̯ Jmn pꜣj =j šrj nfr x+48 m-jm =w 〈m〉 kꜣ.t nb.t jw pr-ꜥꜣ x+49 Wꜣ~sꜣ~jr~kꜣ~nꜣ mri̯ Jmn x+50 pꜣj =j šrj nfr ꜥnḫ snb x+51 nḫt wsr.tw pḥ.tj x+52 jw Wr(.t)-ḥkꜣ.j nb.t Pr-wꜣḏ(.t) x+53 smn ḥr tp =f jw wr nb{t} x+54 tꜣ nb{t} ḫꜣs.t nb(.t) ḏd n =f jry x+55 jw mdw =f ḥr-tp tꜣ =s⸮n? Rest der Zeile leer
Kommentare
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Osorkon: Es ist nicht eindeutig, um welchen Osorkon es sich handelt. Edwards (HPBM 4, Bd. 1, xiv) und Ritner (Libyan Anarchy, 74) vertreten die Ansicht, dass es sich um Osorkon I. handeln dürfte, während Jacquet-Gordon (in: Bibliotheca Orientalis 20, 1963, 32; ead. in: GS Sauneron, 175, Anm. 5) und ihr folgend Verhoeven (Buchschrift, 13) von Osorkon II. ausgehen. Diese Datierung basiert auf Textparallelen im Text auf einer Statue aus Tanis (Kairo CG 1040 + CG 881 + Philadelphia E 16159: s. Jacquet-Gordon, in: JEA 46, 1960, 23), die ursprünglich für Sethos I. angefertigt und für Osorkon II. wiederverwendet und neu beschriftet wurde (Sourouzian, in: FS Gaballa, 97–105).
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mdw=f ḥr-tp tꜣ=sn: Ritner (Libyan Anarchy, 76 [8]) verweist auf den Tempel von Dendara (Chassinat, Dendara 3, 54 l. 9 ), in dem der Ausdruck als mdw=f ḥr tp=sn „sein Stab ist über ihren Köpfen“ belegt ist. Ungeachtet dieses späten Belegs ist davon auszugehen, dass dieser Ausdruck bereits sehr viel früher gebraucht worden ist. So könnte man eventuell im Siegelzylinder des Narmer (Ashmolean Museum E 3915: Heagy, in: ArcheoNil 24, 2014, 68, fig. 7) eine der frühesten Darstellungen dieses Ausdrucks erkennen. Der König, der als Wels dargestellt ist, hält einen langen Stab über drei Registern mit gefesselten Feinden. Einschränkend muss erwähnt werden, dass diese Szene nach Kammerzell (in: Engel et. al., Keep out, 1–87, bes. 30, 74 u. 81) Nꜥr-mḥr ḥwj=f Ṯḥnw zu lesen wäre. Andrerseits wäre hiermit die erfolgte Unterwerfung dargestellt, und mit der Phrase mdw=f ḥr-tp=sn die Macht, genau dies jederzeit vollziehen zu können. Insofern könnte man doch von einer gewissen Parallelität sprechen. Eine Übersicht weiterer Aspekte im Zusammenhang mit Darstellungen von mdw-Stäben bietet Farout, in: EAO 74, 2014, 31–42.
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mtr ḥꜣ.tj: Der Ausdruck mtj (jb/ḥꜣ.tj) (Wb 2, 173.6) bedeutet in der Regel „aufrichtigen Herzens sein“. Inhaltlich bietet diese Bedeutung aber an dieser Stelle keinen zufriedenstellenden Sinn. Edwards (HPBM 4, Bd. 49 [25]), verweist daher auf das Demotische (Erichsen, Glossar, 190), wo mtr/mtj im Sinne von „zufrieden sein“ oder „zustimmen“ belegt ist, was für diese Stelle inhaltlich deutlich bessere Möglichkeiten bietet. Tatsächlich wird im Text die später aus juristischem Kontext bekannte demotische Formel ḥꜣ.ṱ mtr n=ı͗m=f „(the) heart is satisfied with it“ (CDD M, 280; Erichsen, Glossar 289) benutzt, was diesem Versprechen weiteres Gewicht verleiht, da hierdurch die Anerkennung des Amulettbesitzers und seiner Nachfahren durch König Osorkon abgesichert wird, während im zweiten Teil des Versprechens die Legitimität des Königs sowie die Anerkennung seines Herrschaftsgebietes von göttlicher Seite garantiert wird. So betont Ritner (in: Acts of the 7th Intern. Conf. of Dem. Studies, 349): „In the Libyan era, judicial oracles were legal proceedings, and the transcripts of such oracles were designed to have legal force. Though not contracts in the typical sense, these texts do establish a Third Intermediate Period precedent for the terminology of Demotic documents”. Vorläufer dieser Formel finden sich in Texten aus dem Mittleren Reich (Ptahhotep 40, Der Lebensmüde 118, s. Cruz-Uribe, Cattle Documents, 44–45). Der Ausdruck kommt in anderem Zusammenhang in einem weiteren Text der OAD (pLouvre E3234 (P1), Vso. 2–6 u. Rto. 18–19) in zwei Versprechen vor.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Anke Blöbaum, unter Mitarbeit von Peter Dils, Svenja Damm, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID ICIAh95Csf38F08phTjwggjSmU0 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICIAh95Csf38F08phTjwggjSmU0>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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