gngn.t(Lemma ID 167700)
Hieroglyphic spelling: 𓎼𓈖𓎼𓈖𓏏𓆰𓏥
Persistent ID:
167700
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/167700
Lemma list: Hieroglyphic/hieratic
Word class: common noun (fem.)
Translation
Attestation in the TLA text corpus
16
Attestation time frame in the TLA text corpus:
from
1939 BCE
to
526 BCE
Spellings in the TLA text corpus:
Bibliography
-
Wb 5, 177.8-10
-
Westendorf, Handbuch Medizin, 509
- Germer, Handbuch, 148
External references
Comments
Please cite as:
(Full citation)"gngn.t" (Lemma ID 167700) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/167700>, edited by Altägyptisches Wörterbuch, with contributions by Simon D. Schweitzer, Annik Wüthrich, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/167700, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
gngn.t: Eine unbekannte Pflanze. Ebbell, Papyrus Ebers, 133 schlägt eine Identifizierung als „Senna“ vor. Loret, Flore, 101, vermutete hierin eine Bezeichnung für unreife Trauben und deren Saft und verglich mit koptisch ϣⲏⲗϣⲏⲓⲗⲓ. Dies hat bereits Keimer, Gartenpflanzen, Bd. 1, 159 abgelehnt. Auch Germer, Arzneimittelpflanzen, 341 und DrogWb, 539 lehnen Ebbells und Lorets Vorschläge ab.
Chassinat, Papyrus médical copte, 285 bringt gngn.t im Kommentar zum koptischen ϭⲓⲛϭⲓⲛ ins Gespräch (das vielleicht dem griechischen εὔζωμον, d.h. der Rauke, entspricht, Crum, CD, 824); er ist sich aber unsicher, ob es tatsächlich dieselbe Pflanze ist. Dennoch ist diese Verbindung weitgehend akzeptiert, etwa von Charpentier, Recueil, Nr. 1302 oder Westendorf, Handbuch Medizin, 509. Germer, Handbuch, 148 zweifelt dagegen einen Zusammenhang mit dem koptischen ϭⲓⲛϭⲓⲛ an, weil (1) die Blätter von gngn.t, im Gegensatz zu denen von ϭⲓⲛϭⲓⲛ, nicht in offizineller Anwendung belegt sind, und weil (2) in manchen Rezepten „Mehl“ von gngn.t verwendet würde, was nicht zur Rauke passen würde. Gegen ihr Argument (1) ist einzuwenden, dass sich die Verwendung der Pflanze zum Koptischen hin geändert haben könnte. Das zweite Argument ist dagegen sehr aussagekräftig; und selbst wenn man in diesen Rezepten „Früchte“ statt „Mehl“ liest – die beiden Wörter sind im Ägyptischen homograph, was in manchen Kontexten die Übersetzung erschwert – widerspricht das ebenfalls einer Deutung als Rauke, weil Raukengewächse keine „Früchte“ besitzen.
Bereits Chassinat, a.a.O. erwähnt das Rezept Eb 28, wo gngn.t mit der „kretischen Langbohne“ (jwr.yt Kft.jw) verglichen wird (NB: dass er von der phönizischen Langbohne spricht, liegt an einer veralteten, auf dem ptolemäerzeitlichen mehrsprachigen Kanoposdekret basierenden Gleichsetzung von Kft.jw mit Phönizien). Darauf basierend, schließt er, dass diese Pflanze zumindest traubenartig oder ein voluminöseres Korn sein müsse; Lorets Vorschlag hält er aber aufgrund der Nennung von „Mehl“ von gngn.t nicht für haltbar. Der kurze Vergleich von Eb 28 ist dann auch der Grund, weswegen Bardinet, Papyrus médicaux, passim von der „fève-gengenet“ und Lalanne/Métra, Texte médical du Papyrus Ebers, 259 und passim von der „(fève-)gengenet“ bzw. der „(haricot-)gengenet“ sprechen.
L. Popko, 05. November 2019.
Commentary author: Strukturen und Transformationen