jns.t(Lemma ID 27820)
Hieroglyphic spelling: 𓇋𓆛𓈖𓋴𓏏𓂾
Persistent ID:
27820
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/27820
Lemma list: Hieroglyphic/hieratic
Word class: common noun (fem.)
Translation
Attestation in the TLA text corpus
11
Attestation time frame in the TLA text corpus:
from
2414 BCE
to
1150 BCE
Spellings in the TLA text corpus:
Bibliography
-
Wb 1, 99.18-20
-
DrogWb 43 f.
- Walker, Anatom. Term., 266
External references
Comments
Please cite as:
(Full citation)"jns.t" (Lemma ID 27820) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/27820>, edited by Altägyptisches Wörterbuch, with contributions by Annik Wüthrich, Mohamed Sherif Ali, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/27820, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
jns.t: Der Klassifikation nach ein Teil des Beines. Es wird von modernen Bearbeitern meist im unteren Bereich des Beines, unterhalb der Knie, verortet. So etwa Stern, in: Ebers, Papyros Ebers, Bd. 2, 5a: „pars cruris vel pedis“, Wb 1, 99.18-20: „unterer Teil des Beines (Unterschenkel samt Fuss?)“, Grapow, Anatomie, 93: unterer Teil des Beines, Westendorf, Handbuch Medizin, 565: „Unterschenkel“. Bardinet, Papyrus médicaux, 265: „tibia“, Lalanne/Métra, Texte médical du Papyrus Ebers, 59: „jarret“. Ausschlaggebend dafür dürfte der Horusmythos von Edfu sein, in dem einem Nilpferd, das Tier des Seth, mit einem Metallspeer in die Fußsohle des Vorderbeins gestochen wird und das beschrieben ist mit: ḥmt mn m jns.t=f: „Das Erz (d.h. der Speer) bleibt in seinem jns.t (stecken)“, s. Naville, in: ZÄS 11, 1873, 89, Brugsch, Wb V, 97-98 und dazu mit Zeichnung DZA 20.921.090.
Schon Brugsch, a.a.O., verweist aber auch auf eine „nicht unwichtig[e]“ Passage im Grab des Djefaihapi aus dem Mittleren Reich, in der vom jns.t n.t mn.t n.t kꜣ, dem „jns.t vom Oberschenkel des Stieres“ die Rede ist. Diese Stelle spricht dafür, dass jns.t (auch?) am Oberschenkel lokalisiert werden kann.
Walker, Anatom. Term., 266 gibt für das Substantiv jns.t – ohne nähere Diskussion, aber vielleicht ebenfalls basierend darauf – die Bedeutungen „1. hindleg (including buttock) 2. thigh“ an und schreibt: „Probably equivalent to mnt. inst in the lower limb seems to be parallel to gbꜣ [Arm, Oberarm, L.P.] in the upper limb.“ Sollte zudem auf pUniversity College A verso (Posener-Kriéger, Abu Sir Papyri, Taf. 66) tatsächlich jns.t genannt sein, wie St. Grunert in seiner Übersetzung im TLA annimmt (der erste Beleg ist unwahrscheinlich, weil mit einem Vogel klassifiziert; der zweite immerhin möglich), dann wäre die Bedeutung „Unterschenkel“ zweifelhaft. Denn obwohl der Kontext nicht ganz klar ist, scheinen doch fleischhaltige Partien von Vögeln genannt zu sein; und Unterschenkel von Vögeln wären in dem Zusammenhang kaum zu erwarten.
Davon abgesehen wird die Verbindung jns.t n.t (j)ꜥꜣ von Rezept Eb 108 eher als Pflanzenbezeichnung angesehen, vergleichbar dem ḏꜣḏꜣ (j)ꜥꜣ von Eb 106, s. Grundriß der Medizin IV/1, 244 und Grundriß der Medizin IV/2, 189, Anm. 2.
L. Popko, 10. März 2020.
Commentary author: Strukturen und Transformationen