Sentence ID ICACY7WEcxQ4VUTgqpbjnJV2bHk
Comments
-
DZA 30.079.170, Ebbell, Papyrus Ebers, 114, Lefebvre, Essai sur la médecine égyptienne, 30, Grundriß der Medizin IV/1, 1 und Bardinet, Papyrus médicaux, 83 analysieren diese Teile als Überschrift, in der rḫ šm.t ḥꜣ.tj und rḫ ḥꜣ.tj parallel als zwei Teile einer Aufzählung erscheinen. Westendorf, Handbuch Medizin, 691 versteht die beiden Teile dagegen als Subjekt und Prädikat eines Substantivalsatzes: „Die Kenntnis des Gehens des Herzens ist (zugleich) die Kenntnis des Herzens.“
Grundriß der Medizin IV/2, 24, Anm. 1 will die „Kenntnis vom Gang des Herzens“ auf die „Aussagen über die Gefäße (= Eb 854a-d und 855a und 854e und 854zu c und 854f-o)“ beziehen und die „Kenntnis vom Herzen“ auf die Glossen Eb 855b-z.
šm.t ḥꜣ.tj: MedWb 2, 851 fasst dies als metaphorische Bezeichnung des Pulsschlages auf; ebenso wohl auch schon Sethe, Erläuterungen, 85 und Lefebvre, Essai sur la médecine égyptienne, 30, falls sie dies als Teil der „Physiologie und Anatomie des Organes“ verstehen. Bardinet, Papyrus médicaux, 83-84 lehnt diese moderne Metapher dagegen ab und vermutet hierin einen Ausdruck für das Herumwandern des Herzens, das dann nicht mehr „an seinem (scil.: richtigen) Platz“ ist (obwohl Sethes und Lefebvres Aussagen nicht eindeutig sind: Da das Herz nach ägyptischen Vorstellungen von seinem Platz verschwinden kann, gehört dies natürlich ebenso zur „Physiologie (...) des Organes“ und man könnte ihnen dieselbe Interpretation zusprechen, die Bardinet trifft). Ähnlich vielleicht auch schon Ebbell, Papyrus Ebers, wenn er S. 114 von „the heart’s movement“ spricht; denn wenn er hierin den Herzschlag vermutet hätte, hätte er in der Übersetzung vielleicht das idiomatischere „heartbeat“ gewählt. Insgesamt scheint aber die Idee vom MedWb die wahrscheinlichere zu sein; zu den verschiedenen Ausdrücken für das Verschwinden des Herzens von seiner Stelle und seine Abwesenheit s. Grundriß der Medizin I, 67-68: Danach wird das Verschwinden des Herzens von seinem Platz mit rwj ausgedrückt (Eb 855n).
Persistent ID:
ICACY7WEcxQ4VUTgqpbjnJV2bHk
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICACY7WEcxQ4VUTgqpbjnJV2bHk
Please cite as:
(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Florence Langermann, Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Sentence ID ICACY7WEcxQ4VUTgqpbjnJV2bHk <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICACY7WEcxQ4VUTgqpbjnJV2bHk>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICACY7WEcxQ4VUTgqpbjnJV2bHk, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
Comment the content of this page
Thank you for helping to improve the data! Your comment will be sent to the TLA team for evaluation. For more information, see our privacy policy.
Share this page
Note that if you use the social media buttons (e.g., X, Facebook), data will be delivered to the respective service. For details, see the privacy policies of the respective service(s).
Please feel free to point out any mistakes to us
Thank you for helping us improve our publication.
If you do not have an e-mail app installed on your device, please write an e-mail by hand, quoting the lemma ID/link, token ID/link (or sentence ID/link), type of mistake, to: tla-web@bbaw.de.