ḫmt.nj(Lemma ID 117380)
Persistent ID:
117380
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/117380
Lemma list: Hieroglyphic/hieratic
Word class: common noun (masc.)
Translation
Attestation in the TLA text corpus
6
Attestation time frame in the TLA text corpus:
from
1818 BCE
to
1494 BCE
Spellings in the TLA text corpus:
Bibliography
-
Wb 3, 285.2-4
- DrogWb 397 f.
Comments
Please cite as:
(Full citation)"ḫmt.nj" (Lemma ID 117380) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/117380>, edited by Altägyptisches Wörterbuch, with contributions by Annik Wüthrich, Amr El Hawary, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/117380, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
ḫmt.ny: Brugsch, Wb VI, 660 und 929-930 sah hierin eine jüngere Schreibung des ḫmt genannten Getränks und bringt es mit koptisch ϣⲉⲙⲏⲣ: „Hefe“ zusammen. Darauf basiert die Übersetzung von Joachim, Papyros Ebers, 7 und passim („Hefe“); und auf Joachim wiederum basiert Bryan, Papyrus Ebers, 47 und passim („yeast“). Dieser Zusammenhang mit dem Koptischen ist jedoch zu streichen: Zum einen handelt es sich bei ϣⲉⲙⲏⲣ um ein Lehnwort aus einer semitischen Sprache, vielleicht dem Aramäischen oder Arabischen (Vycichl, Dict. étym., 264, Černý, CED, 245 und Westendorf, Koptisches Handwörterbuch, 315); und sofern eine solche Entlehnung überhaupt schon zur Zeit des pEbers oder sogar der Ramesseums-Papyri stattgefunden haben würde (bei einer Entlehnung aus dem Aramäischen oder Arabischen wäre das sprachgeschichtlich gar nicht möglich), wäre das Wort wohl anders geschrieben. Zum anderen schließlich spricht allein der Konsonantenbestand gegen einen solchen Zusammenhang, denn es ließe sich keine Erklärung dafür finden, dass das koptische Derivat auf -ⲣ endet.
Ebbell, Papyrus Ebers, 32 und passim lässt das Wort ohne Übersetzungsvorschlag. Auch Bardinet, Papyrus médicaux, passim verzichtet auf eine Übersetzung.
DrogWb, 398 bringt ḫmt.ny mit dem Zahlwort für „drei“ in Verbindung und vermutet darin einen „Verdünnungsgrad mit Wasser auf ein Drittel (ḫmt) des Gehaltes“. Dem folgend, übersetzt Westendorf, Handbuch Medizin, 552 u.ö.: „Drittel-Lösung/Verdünnung“. Auch Helck, Bier, 78 hält es für eine dreifache Verdünnung. Die Wortbildung erinnert allerdings eher an eine Ordinalzahl („Dritter“) als an einen Bruch („Drittel“). Ob die Flüssigkeit also eher danach benannt wurde, dass ein bestimmter Herstellungsprozess zum dritten Mal vorgenommen oder beim dritten Mal abgebrochen wurde? Vgl. zu Letzterem vielleicht das mrḥ.t sn.nw hrw, das „Öl des zweiten Tages“ (s. DrogWb, 278, Anm. 34). Oder geht der Name auf eine Qualitätsangabe zurück, so wie beim dp.t-Öl oder eventuell dem ḫnt.t-Weihrauch? Man könnte spekulieren, dass vielleicht so etwas wie der dritte Abguss gemeint sein könnte: Das altägyptische Bier enthielt zahlreiche Rückstände, und ein dritter Abguss könnte einer sein, der schon mehr Rückstände enthält als der erste und zweite Abguss. Ähnlich denkt auch Gardiner, AEO II, 233* bezüglich der nur ḫmt genannten Flüssigkeit an einen Zusammenhang mit der Herstellung, bei der irgendetwas in dreifacher Weise getan wird, hat aber keinen konkreten Übersetzungsvorschlag.
L. Popko, 02. März 2020.
Commentary author: Strukturen und Transformationen