ẖpꜣ(Lemma ID 122890)
Hieroglyphic spelling: 𓄡𓊪𓅮𓄿𓐎
Persistent ID:
122890
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/122890
Lemma list: Hieroglyphic/hieratic
Word class: common noun (masc.)
Translation
Attestation in the TLA text corpus
11
Attestation time frame in the TLA text corpus:
from
1939 BCE
to
1292 BCE
Spellings in the TLA text corpus:
Bibliography
-
Wb 3, 366.1-3
-
DrogWb 412 f.
- Germer, Arzneimittelpflanzen, 50 f.
Comments
Please cite as:
(Full citation)"ẖpꜣ" (Lemma ID 122890) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/122890>, edited by Altägyptisches Wörterbuch, with contributions by Simon D. Schweitzer, Annik Wüthrich, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/122890, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
ẖpꜣ: Ein unbekannter Bestandteil von ꜥš-Koniferen, Stech-Wacholder, Grenadill-Bäumen, aber auch von Weihrauch (d.h. vielleicht von Weihrauchbäumen?). Ein weiteres, scheinbar gleich geschriebenes Wort ẖpꜣ ist ferner als Teil des Malachits belegt; s. hierzu die Diskussion zu ḥsb.w. Die Bedeutung von ẖpꜣ ist unklar. Stern, in: Ebers, Papyros Ebers, Bd. 2, 61a sowie Brugsch, Wb VII, 962 verbinden es noch mit dem gleichgeschriebenen Wort für „Nabel“ und verstehen in der Drogenbezeichnung eben analog den „Nabel“ oder die „Lende“, wobei letzteres im metaphorischen Sinne für die Genitalien steht, wie Sterns Verweis auf koptisch (ϣⲓⲡⲉ,) ϣⲓⲡⲓ: „Scham“ zeigt. In Wb 3, 365-366 sind dagegen ẖpꜣ: „Nabel“ und die ẖpꜣ-Droge als verschiedene Lemmata aufgefasst. Dawson vermutet Harzperlen; Gardiner, der die äußere Form als Tertium comparationis zwischen den beiden ẖpꜣ-Begriffen sah, Nadeln (beide genannt bei Barns, Five Ramesseum Papyri, 18). DrogWb, 413 lehnt letztere Bedeutungen aber ab, weil sie nicht auf alle Verbindungen von ẖpꜣ passt. Germer, Arzneimittelpflanzen, 51 lehnt auch Dawsons Interpretation ab, weil der von ihr mit Dahlbergia melanoxylon identifizierte hbnj-Baum kein Harz absondert. Dennoch schlägt sie vor, die Suche nach der Bedeutung zumindest auf perlenförmige Objekte zu beschränken, worauf ihrer Ansicht nach der Klassifikator hindeuten könnte, und denkt an Kügelchen.
Ein alternativer Interpretationsversuch geht schon auf Ebers, Kapitel über die Augenkrankheiten, 225 mit Anm. 40 zurück: Mit Verweis auf Dioskurides I 129, wo Ebenholzspäne verordnet werden, schlägt er mit aller Vorsicht „Späne“ vor; er erwägt einen Zusammenhang mit koptisch ϣⲱⲃ: „scheren“ und vermutet, dass ẖpꜣ das Abgeschorene, Geschnittene, Abgehobelte bezeichnen könnte. Sicher gehen Ebbell, Papyrus Ebers, 69: „chip“ und Lefebvre, Essai sur la médecine égyptienne, 80: „écaille“ darauf zurück.
Westendorf, Handbuch Medizin, 504 nennt dann sowohl „Harzperlen“ als auch „Schuppen“, setzt aber beides in Fragezeichen. Auf S. 611 entscheidet er sich für „Schuppen“.
L. Popko, 30. März 2020.
Commentary author: Strukturen und Transformationen