ḏn.w(Lemma ID 184110)
Hieroglyphic spelling: 𓆓𓏌
Persistent ID:
184110
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/184110
Lemma list: Hieroglyphic/hieratic
Word class: common noun (masc.)
Translation
[Gans (?)]
[a goose]
[oie (?)]
Attestation in the TLA text corpus
No occurences in the TLA text corpus
Bibliography
- Wb 5, 575.4
Comments
Data file created:
before June 2015 (1992–2015),
latest revision:
04/08/2025
Please cite as:
(Full citation)"ḏn.w" (Lemma ID 184110) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/184110>, edited by AV Wortschatz der ägyptischen Sprache, with contributions by Simon D. Schweitzer, Annik Wüthrich, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 20, Web app version 2.3.2, 10/31/2025, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/184110, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
ḏnw: Eine Art Gans. Mariette, Mastabas, 181 beschreibt die vier Vögel r(ʾ), ṯ(rp), ḥḏ und ḏnw in der Mastaba des Raemka (= Rꜥw-m-kꜣ(=j), Saqqara, D3, S903 [PM III²/2, 487], heute MMA 1908.201.1, 5. Dyn.; Photo bei Boessneck, Tierwelt, Abb. 172) als "quatre oies au bec très court". Der Vogel ist ebenfalls abgebildet in der Mastaba des Kaemrehu (= Kꜣ-m-rḥw, Saqqara 79/D2 [PM III²/2, 486, Nr. 3.V], 5. Dyn., heute Kopenhagen; Zeichnung bei Vandier, Manuel d'archéologie égyptienne, V, 407, Abb. 177.2) und in der Mastaba des Spd-ḥtp (Saqqara, Mariette D15, heute Turin: Harpur, in: MDAIK 42, 1986, 63, 65: ein von "four geese"). Boessneck, Zur Gänsehaltung im alten Ägypten, in: Festschrift der Wiener Tierärztlichen Monatsschrift Herrn Professor Dr. Josef Schreiber zum 70. Geburtstag gewidmet, Wien 1960, 192-206 hat die verschiedenen Bezeichnungen untersucht (S. 194-196) und nennt den ḏnw-Vogel eine "Gans" (S. 195) ohne weitere Präzisierung. Laut Boessneck (Gänsehaltung, 198) ist sie in den Darstellungen von Raemka (New York) und Kaemrehu (Kopenhagen) eher gedrungen gebaut, aber die Artzugehörigkeit kann nicht bestimmt werden. Im Tebtynis-Onomasticon pCarlsberg 180.9+PSI I 76a, ist in Fragm. Q.2 ein Vogel dny glossiert als ⲧⲉⲛ. Osing, Hieratische Papyri aus Tebtynis, 128 mit Anm. (b): vermutet, dass dny vielleicht eine jüngere Form von ḏnw ist, obwohl sich das Lemma zwischen Reiher-ähnlichen Vogelbzeichnungen befindet und die Beispiele in den Mastabas keinesfalls Reiherartige sind. Wb. 5, 575.4: "Art Gans o.ä."; Vandier, Manuel d'archéologie égyptienne, V, 404: "sorte d'oie"; Hannig, Ägyptisches Wörterbuch I, 1503 {40023}: "e. Gans". Mahmoud, Die wirtschaftliche Bedeutung der Vögel, 58-60 (hier: 59) vermutet einen sprachlichen Zusammenhang zwischen der ḏnw-Gans und dem ḏnḏn-Vogel. Tatsächlich wird im Mathematischen Papyrus Kahun der ḏnḏn-Vogel in einer Rechenaufgabe nach rʾ-Gans (Graugans/Saatgans) und ṯrp-Bläßgans und vor z.t-Spießente genannt. Auch im pBoulaq 18 erscheint der ḏnḏn-Vogel, diesmal am Anfang einer Opfergabenliste, vor z.t-Spießente, sr-Gans und mnw.t-Taube. Auch im Ramesseum-Onomastikon steht der ḏnḏn-Vogel nach rʾ-Gans (Graugans/Saatgans) und ṯrp-Bläßgans und vor z[.t]-Spießente, [...] und mnw.t-Taube. Griffith, Kahun Papyri. Text, 18 vermutet, dass der ḏnḏn-Vogel ein Kranich sein wird, vielleicht der bis dahin ungelesenen gꜣ-Kranich, weil im Mathematischen Papyrus Rhind der ḏꜣ.t-Kranich anstelle des ḏnḏn-Vogels in einer ähnlichen Rechenaufgabe steht. Es kann aber auch sein, dass ḏnw im Alten Reich ḏnḏn im Mittleren und Neuen Reich entspricht, denn auf einer Stele Sethos' II. aus Karnak erneuert der König den Geflügelhof (mḥwn) für Amun, gefüllt mit rʾ-Gänsen, ḏꜣj.t-Kranichen, ḏnḏn-Vögel, wrd.w-Sumpfgeflügel, ꜣpd.w-Geflügel, grp.w-Tauben, mnw.t-Turteltauben und s{t}ꜥšꜣ-Geflügel (KRI IV, 290.13-14). Stork, in: GM 19, 1976, 57-58 möchte als Hypothese vermuten, ausgehend von der Etymologie von ḏnḏn als "singen, musizieren" (wegen kopt. ϫⲛ̄ϫⲛ̄, ϭⲛ̄ϭⲛ̄: "singen, musizieren" und älteres ḏnḏn: "mit der Zimbel musizieren" auf dem Sarg der Anchnesneferibre: Wagner, Der Sarkophag der Gottesgemahlin Anchnesneferibre, 69-70, Anm. 5 zu Zl. I, 59), dass der ḏnḏn-Vogel vielleicht einen Singschwan (wegen des Rufs des Schwans) oder einen Höckerschan (wegen des Geräusches der Schwingen) sein könnte. Zu Schwänen, sehr selten im Geflügelhof im Alten Reich, siehe Boessneck, Tierwelt, 102-103. Hannig, Ägyptisches Wörterbuch 2/2, 2844 {40094}: "e. Vogel (*Schwan; *Storch)".
P. Dils (Artikel verfasst im Okt. 2018)
Commentary author: AV Wortschatz der ägyptischen Sprache, SAW (Data file created: 03/12/2019, latest revision: 04/10/2019)