Satz ID IBUBdzEKMiHhVE3GtGMHuU4Tnn4 (Variante 2)
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Die Lesung der Satzreste erweisen sich als äußerst schwierig. Haikal, S. 226 transkribierte das Hieratische als m-jri̯ smḥrw; eine Zeichengruppe aus Ohr, t und Ideogrammstrich; den schlagenden Mann; m nfꜣ [---]. Auf S. 243 übersetzte sie: "do not cause pain to the deputy injustly...", las also die Zeichengruppe nach dem Verb als jdn{.t}.
smḥr ist ohne Determinative geschrieben, zudem unterscheiden sich sowohl der Meißel als auch die Ligatur von m und r paläographisch von der Schreibung von mḥr nur zwei Zeilen höher, auch wenn kaum ein andere Wort dagestanden haben könnte. Ohne Determinative ist nur das einmal unter Sahure belegte Adjektiv smḥr: "freundlich o. ä." (Wb IV 139, 8) bekannt. Das Verb smḥr: "krank machen, betrüben" (Wb IV 139, 9) ist dagegen stets mit dem schlechten Vogel determiniert. Prinzipiell könnte vorgeschlagen werden, die Zeichen anders zu trennen: Nur die ersten beiden Zeichen nach m-jri̯ gehören zusammen, wohingegen die Ligatur als jmj-rʾ zu lesen ist, wofür man bei dem folgenden Wort aber bei einer Lesung als jdn: "Stellvertreter" bleiben müsste (zu dem Wort vgl. die anschließenden Bemerkungen). Das Verb könnte man dann u.U. als sꜥnḫ lesen; allerdings ist dieses zwar meist undeterminiert, im Hieratischen dafür aber immer mit phonetischen Komplementen geschrieben. Eine Lesung als m-jri̯ sꜥnḫ jmj-rʾ jdn〈.w〉: "Erhalte nicht den Vorsteher der Stellvertreter am Leben..." scheidet damit als Möglichkeit aus.
jdn.t: Auch dies ist auffällig geschrieben, da man für eine Lesung als "Stellvertreter" wenigstens ein n und/oder den nw-Topf erwartet. Doch auch andere Worte scheinen an der Stelle nicht zu passen - weder ein jdi̯: "gewalttätig sein" (Wb I 152, 4; hierzu passt das Determinativ, nicht aber die restliche Schreibung wie überhaupt seine Position im Satz) noch ḏrḏ: "Blätter" (Wb V 603,11-604,7; zwar mit Rinderohr und Ideogrammstrich, aber ohne t und das hiesige Determinativ belegt). Sollte vielleicht eine Lesung msḏr: "Ohr" zugrunde liegen? Zur Kurzschreibung duch Rinderohr, t und Ideogrammstrich vgl. Wb II 154. Dort ist die Kurzschreibung zwar mit dem Fleischstück determiniert, doch scheint es auch komplett undeterminierte Abkürzungen zu geben, vgl. DZA 24.405.190. Der schlagende Mann könnte über einen Hörfehler Eingang in die Schreibung gefunden haben, falls der Schreiber an das Verb ḏr: "fernhalten" (Wb V 595, 5-9) oder das Adjektiv ḏrj: "fest" (Wb V 599, 1-8) dachte. Aufgrund eines vergleichbaren Versehens fand im Buch von der Himmelskuh im Grab Sethos' I. in Kolumne 76 die Hand Eingang in die Schreibung von msḏr (vgl. Übersetzung und Kommentar hier im TLA).
Persistente ID:
IBUBdzEKMiHhVE3GtGMHuU4Tnn4
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Achtung: Aus technischen Gründen können für Satzlesungsvarianten keine individuellen permanenten IDs garantiert werden. Die Zitation erfolgt daher nur über die Basis-Satz-ID inkl. aller Varianten.
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Billy Böhm, Peter Dils, Anja Weber, Daniel A. Werning, Satz ID IBUBdzEKMiHhVE3GtGMHuU4Tnn4 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBdzEKMiHhVE3GtGMHuU4Tnn4>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBdzEKMiHhVE3GtGMHuU4Tnn4, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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