Satz ID IBkCSNvFdbWIikzdn6kdH7lD60k
Neuer Spruch? Satzanfang zerstört [n] vso 6,2 [ḏꜣ~n.PL~]rʾ~rw~y n ḥ⸢fꜣ.w⸣ m ḏd.n Qꜣ~hꜣ~〈qꜣ〉
[---] [für den Sko]rpion und für die Schlange entsprechend etwas von den Qehe〈q〉 Formuliertes:
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Der noch erhaltene Satzrest lässt an einen neuen Spruch denken, und ein leicht verrutschtes Fragment gegen Ende von Zeile 6,1 enthält rote Zeichenreste, vielleicht die kurze Überschrift dazu. Die genaue Position und Ausrichtung dieses Fragments müsste jedoch am Original überprüft werden, denn genau an dieser Stelle befindet sich auch ein Rubrum auf dem Recto. Es ist daher zunächst nicht auszuschließen, dass das Fragment eigentlich gedreht werden müsste und die roten Zeichenreste zum Rubrum auf dem Recto gehören.
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Bei den Qeheq handelt es sich um ein nur selten belegtes libysches Ethnonym, vgl. dazu Gardiner, AEO I, 123*, Nr. 242. Bei den von Gardiner erwähnten Turiner Texten (Plural!) handelt es sich vermutlich nur um einen einzigen, nämlich pTurin CGT 54030, vgl. zu diesem Roccati, in: Kousoulis/Lazaridis, Tenth International Congress of Egyptologists, Vol. 2, 1531-1535 (versehentlich pTurin CGT 50030 genannt). Dieser Papyrus ist identisch mit dem von Schiaparelli auf dem 12. Internationalen Orientalistenkongress im Jahr 1899 vorgestellten Papyrus mit Kriegsgesängen („chants de guerres“) der Qeheq (vgl. dazu Schiaparelli, in: Revue égyptologique 9, 1900, 106-107; diskutiert ferner von Botti, in: Bulletin de l’Institut Égyptien, troisième série 10, 1899, 161-169), den schon Bates, The Eastern Libyans, 76, Anm. 2 und später auch Ritner, Libyan Anarchy, 79, Anm. 1 vermissten. Zur Gleichsetzung von pTurin CGT 54030 mit Schiaparellis Papyrus s. Roccati, ebd., 1531; sie wird dadurch bestätigt, dass laut Schiaparelli die Zeilen mit dem „nom ethnique Taromata“ enden würden: Das findet sich wieder in Roccatis Transliteration von pTurin CGT 54030 (in heutiger Transkription ṯrmt bzw. ṯꜣ~rʾ~mꜥ~tj~).
Die Verwendung von nichtägyptischen Wörtern oder ganzen Sequenzen ist auch aus anderen magischen Kontexten bekannt, etwa aus dem London Medical Papyrus, in dem die „Sprache von Kreta“, d.h. wohl minoisch, verwendet wird, oder im magischen Papyrus Harris 501 mit semitischen Elementen, und erwähnt seien auch griechische und andere Wörter in demotischen Texten. Vgl. dazu u.a. Ritner, Mechanics, 243 mit Anm. 1130 und 1131. Auch die Sprache der Qeheq auf pTurin CGT 54030 ist wohl primär aus magischen (heilenden) Gründen aufgeschrieben, denn die eine von Roccati publizierte Kolumne enthält laut der ägyptischen Überschrift einen „Spruch gegen Schlangen“. Einen kurzen spätramessidischen Text in einer vermutlich nubischen Sprache (rʾ n Nsk) publizierte Demarée, Papyri, 27-28 und Taf. 27-28, und vielleicht ist es kein Zufall, dass der Schreiber Thutmose für die Niederschrift einen Brief wiederverwendet hat, in dem er sich über seinen Gesundheitszustand beklagt.
Persistente ID:
IBkCSNvFdbWIikzdn6kdH7lD60k
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBkCSNvFdbWIikzdn6kdH7lD60k
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Daniel A. Werning, Satz ID IBkCSNvFdbWIikzdn6kdH7lD60k <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBkCSNvFdbWIikzdn6kdH7lD60k>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.5, 26.7.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBkCSNvFdbWIikzdn6kdH7lD60k, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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