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Anfänge zweier sonst komplett zerstörter Kolumnen



    Anfänge zweier sonst komplett zerstörter Kolumnen
     
     

     
     

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Author(s): Katharina Stegbauer; with contributions by: Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko (Text file created: before June 2015 (1992–2015), latest changes: 10/13/2023)

Comments
  • Auf dem Foto bei Roccati, Papiro Ieratico N. 54003, ist, kopfüberstehend, noch ein kleines Fragment zu sehen, dass nicht mit dem Papyrus verbunden ist. Dieses Fragment hat Roccati provisorisch an den rechten Rand des Rectos positioniert; da über den Zeichen relativ viel freier Raum zu erkennen ist, liegt sicher der obere Papyrusrand vor. Roccati hat allerdings das Fragment gegenüber dem Foto (d.h. gegenüber der alten Verglasung?) gedreht: Die Seite des Fragments, die auf dem Foto als Recto abgebildet ist, hat er dem Verso zugeordnet, und umgekehrt. Dadurch beginnt seine erste Recto-Kolumne mit den Worten n.t Ꜣs.t: „... di Isi ...“ (s. seine hieroglyphische Transliteration auf der Falttafel sowie seine Übersetzung S. 23). Dieser Positionierung des Fragments folgt Stegbauer, Magie als Waffe gegen Schlangen, 189 (n.t Ꜣs.t: „der Isis“ versehentlich in eckige Klammern gesetzt, als wäre es komplett ergänzt).

    Auf dem aktuellen Turiner Foto ist das Fragment ebenfalls an dieser Stelle positioniert, allerdings wieder mit derselben Ausrichtung wie auf dem alten Turiner Foto, d.h. Roccatis Recto ist wieder zum Verso geworden. Soweit am Foto zu beurteilen, passt diese Orientierung besser zum Faser- und Farbverlauf des Papyrus. Auch passen die roten Zeichenspuren auf der Fotovorderseite = Roccatis Rückseite nicht ganz zum Versotext, denn zum einen wirken sie wie eine der waagerechten Titelüberschriften; und wenn dies der Fall ist, würde Roccatis Positionierung keinen Platz für den Beginn dieser Überschrift lassen. Zum zweiten ist die einzige Titelzeile des Versos schwarz, wohingegen die Spuren auf dem Fragment rot sind wie die beiden Überschriftenzeilen auf dem Recto. Aus diesem Grund wird hier in der Zuordnung der Seiten dem alten und aktuellen Foto der Vorrang vor Roccatis Transliteration gegeben. Allerdings sind Zweifel angebracht, ob das Fragment wirklich direkt an den Papyrus anpasst, wie es das aktuelle Turiner Foto vorgibt. Denn Kolumne Recto 3 beginnt mit einem nw-Dechsel, dessen rechter Strich über die Abbruchkante verläuft, und dessen Ende demzufolge auf dem Fragment vorhanden sein müsste, wenn es direkt anpasst. Das ist jedoch nicht der Fall, und nach dem aktuellen Foto zu schließen, ist an dieser Stelle die Oberfläche des Fragments auch nicht beschädigt. Daher ist nicht völlig sicher, ob die Reste der beiden waagerechten Kolumnen wirklich den oberen Abschluss von Kol. 1 und 2 bilden, wie die derzeitige Montage vorgibt, oder ob sie weiter nach rechts verschoben werden müssen.

    Das letzte rote Zeichen kann seiner Form nach eigentlich nur das Ruder sein. Die Zeichenreste an seiner unteren rechten Ecke gehören vermutlich zu dem Zeichen davor, das bis auf zwei weitere Spuren direkt an der rechten Abbruchkante des Fragments komplett zerstört ist.

    Die Zeichenreste der ersten senkrechten Kolumne auf diesem Fragment könnte man als n=ṯ: „für dich/zu dir“ lesen; aber es ist zu wenig erhalten, um andere Ergänzungen auszuschließen.

    Die zweite Kolumne des Fragments scheint mit dem ejakulierenden Phallus, Gardiner Sign-list D53, zu beginnen. Darunter sind noch unidentifizierbare Zeichenreste erhalten, bevor das Fragment wieder abbricht.

    Commentary author: Lutz Popko; Data file created: 03/16/2020, latest revision: 03/16/2020

  • Auf dem Foto bei Roccati, Papiro Ieratico N. 54003, ist, kopfüberstehend, noch ein kleines Fragment zu sehen, dass nicht mit dem Papyrus verbunden ist. Dieses Fragment hat Roccati provisorisch an den rechten Rand des Rectos positioniert; da über den Zeichen relativ viel freier Raum zu erkennen ist, liegt sicher der obere Papyrusrand vor. Roccati hat allerdings das Fragment gegenüber dem Foto (d.h. gegenüber der alten Verglasung?) gedreht: Die Seite des Fragments, die auf dem Foto als Recto abgebildet ist, hat er dem Verso zugeordnet, und umgekehrt. Dadurch beginnt seine erste Recto-Kolumne mit den Worten n.t Ꜣs.t: „... di Isi ...“ (s. seine hieroglyphische Transliteration auf der Falttafel sowie seine Übersetzung S. 23). Dieser Positionierung des Fragments folgt Stegbauer, Magie als Waffe gegen Schlangen, 189 (n.t Ꜣs.t: „der Isis“ versehentlich in eckige Klammern gesetzt, als wäre es komplett ergänzt).
    Auf dem aktuellen Turiner Foto ist das Fragment ebenfalls an dieser Stelle positioniert, allerdings wieder mit derselben Ausrichtung wie auf dem alten Turiner Foto, d.h. Roccatis Recto ist wieder zum Verso geworden. Soweit am Foto zu beurteilen, passt diese Orientierung besser zum Faser- und Farbverlauf des Papyrus. Auch passen die roten Zeichenspuren auf der Fotovorderseite = Roccatis Rückseite nicht ganz zum Versotext, denn zum einen wirken sie wie eine der waagerechten Titelüberschriften; und wenn dies der Fall ist, würde Roccatis Positionierung keinen Platz für den Beginn dieser Überschrift lassen. Zum zweiten ist die einzige Titelzeile des Versos schwarz, wohingegen die Spuren auf dem Fragment rot sind wie die beiden Überschriftenzeilen auf dem Recto. Aus diesem Grund wird hier in der Zuordnung der Seiten dem alten und aktuellen Foto der Vorrang vor Roccatis Transliteration gegeben. Allerdings sind Zweifel angebracht, ob das Fragment wirklich direkt an den Papyrus anpasst, wie es das aktuelle Turiner Foto vorgibt. Denn Kolumne Recto 3 beginnt mit einem nw-Dechsel, dessen rechter Strich über die Abbruchkante verläuft, und dessen Ende demzufolge auf dem Fragment vorhanden sein müsste, wenn es direkt anpasst. Das ist jedoch nicht der Fall, und nach dem aktuellen Foto zu schließen, ist an dieser Stelle die Oberfläche des Fragments auch nicht beschädigt. Daher ist nicht völlig sicher, ob die Reste der beiden waagerechten Kolumnen wirklich den oberen Abschluss von Kol. 1 und 2 bilden, wie die derzeitige Montage vorgibt, oder ob sie weiter nach rechts verschoben werden müssen.
    Das letzte rote Zeichen kann seiner Form nach eigentlich nur das Ruder sein. Die Zeichenreste an seiner unteren rechten Ecke gehören vermutlich zu dem Zeichen davor, das bis auf zwei weitere Spuren direkt an der rechten Abbruchkante des Fragments komplett zerstört ist.
    Die Zeichenreste der ersten senkrechten Kolumne auf diesem Fragment könnte man als n=ṯ: „für dich/zu dir“ lesen; aber es ist zu wenig erhalten, um andere Ergänzungen auszuschließen.
    Die zweite Kolumne des Fragments scheint mit dem ejakulierenden Phallus, Gardiner Sign-list D53, zu beginnen. Darunter sind noch unidentifizierbare Zeichenreste erhalten, bevor das Fragment wieder abbricht.

    Commentary author: Lutz Popko; Data file created: 03/17/2020, latest revision: 03/17/2020

(A future release of the TLA web app will also indicate the scope of authors’ comments or annotations, i.e., which parts of the sentence a comment/annotation refers to. For the development plan, see here.)

Persistent ID: ICAAdgOdkt7Cm0q9hdkst2KM6IQ
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Please cite as:

(Full citation)
Katharina Stegbauer, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, Sentence ID ICAAdgOdkt7Cm0q9hdkst2KM6IQ <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICAAdgOdkt7Cm0q9hdkst2KM6IQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.4, 6/27/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICAAdgOdkt7Cm0q9hdkst2KM6IQ, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)