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Recto/OAD Verso Text unbekannter Länge zu Beginn verloren Rto. x+1/OAD, vs. 1 2Q



    Recto/OAD Verso
     
     

     
     


    Text unbekannter Länge zu Beginn verloren
     
     

     
     


    Rto. x+1/OAD, vs. 1
     
     

     
     


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...] (Rto. x+1) [...]
Author(s): Anke Blöbaum; with contributions by: Peter Dils, Svenja Damm, Daniel A. Werning ; (Text file created: 02/17/2022, latest changes: 10/14/2024)

Comments
  • Laut Edwards (HPBM 4, Bd. 1, 29) beginnt dieser Text anders als die anderen Texte auf der Seite des Papyrus, bei der die Fasern horizontal liegen. Hier findet sich bei dem vorliegenden Papyrus die übliche Einführung des orakelgebenden Gottes und die Vorstellung des Amulettbesitzers. Am unteren Ende ist ein Teil des Textes verloren. Nach Edwards Zuordnung (ebd.) würde somit in der Mitte des Textes ein nicht näher zu bestimmender Teil fehlen und das erhaltene Ende des Amuletts würde sich auf der anderen Seite befinden. Zu erwarten wäre aber, dass das Amulett in einer Schlussformel endet. Dies ist allerdings nicht der Fall. Denn die Seite endet in einem einfachen Versprechen (jw=j (r) šdi̯=f r ḥdp nb.t šnn jr.t nb.t „Ich werde ihn schützen vor jeglichem Anhalten (und) Leid/Schmerz an jedem Auge.“). Da Einführung der Götter und Vorstellung des Amulettbesitzers im Verlauf des Textes wiederholt werden können, dürfte es sich also genau anders herum verhalten: Der Text beginnt genau wie alle anderen auch auf der Seite, auf der die Fasern vertikal liegen (Recto) und somit ist der tatsächliche Beginn des Textes nicht erhalten. Die zweite Seite, also das Verso, beginnt ebenso wie beim Text T2 (pTurin Cat. 1985) (zufällig) mit der Einführung der Götter und der Vorstellung des Amulettbesitzers, die an dieser Stelle wiederholt werden. Das Ende des Textes mit der zu erwartenden Schlussformel ist verloren.
    Es mag zunächst etwas irritieren, dass die Seite des Textes als „Recto“ bezeichnet wird, bei der die vertikalen Fasern oben liegen. Die Oracular Amuletic Decrees sind generell auf sehr schmalen und zum Teil enorm langen Papyrusstreifen notiert worden. Wie haben die Schreiber diese Streifen hergestellt? Die einfachste Methode ist die, einen schmalen Streifen von einer bereits vorbereiteten Rolle abzuschneiden. Edwards hat bei einer Untersuchung der Klebungen Hinweise auf genau dieses Vorgehen festgestellt (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, xii). So konnte er bei einer Reihe von Texten, Klebungen in regelmäßigen Abständen feststellen, die auf eine vorgefertigte Rolle hindeuten. Allerdings erwähnt er auch, dass es Texte gibt, die unregelmäßige Abstände bei den Klebungen aufweisen bzw. aufzuweisen scheinen (ebd.). Daraus zieht er den Schluss, dass es für die Herstellung der OAD keine festgelegte Methode gab, sondern die Schreiber vielmehr das Material verwendeten, das sie gerade zur Hand hatten; seien es Abschnitte einer Rolle, oder anderweitige Streifen, bzw. eine Kombination aus beidem. Als Beispiel eines zusammengestückelten Papyrus führt er insbesondere Papyrus London BM EA 10320 (L4) an (ebd.). Dieser Papyrus beginnt mit einem Stück auf dem neun Zeilen des Textes erhalten sind, bei dem aber die horizontalen Fasern oben liegen Dieses Stück ist an den Streifen mit vertikalen Fasern angeklebt (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, 27). Genau diesen Papyrus möchte ich allerdings als wichtigen Hinweis dafür benennen, dass die Schreiber in der Regel einen schmalen Streifen von einer vorbereiteten Rolle abgeschnitten haben. Das kurze Stück mit dem anderen Fasernverlauf ist doch zweifelsfrei ein sog. Schutzblatt bzw. protocollon zu Beginn einer Papyrusrolle (vgl. Turner, The Terms Recto and Verso, 28–29), das in diesem Fall entgegen der allgemeinen Praxis ebenfalls beschriftet wurde. Die Klebung zeigt zudem deutlich an, dass es sich um das Recto der betreffenden Rolle handeln muss (An dieser Stelle möchte ich Nadine Quenouille für ihre papyrologische Expertise und Einschätzung sehr herzlich danken). Der Schreiber hat also den Streifen von einer neuen Rolle abgeschnitten und dann zur Beschriftung um 90 Grad gedreht. Es handelt sich also papyrologisch um ein „transversa carta“ (Turner, The Terms Recto and Verso, 29; Bülow-Jacobson, in: Oxford Handbook of Papyrology, 21–22), ähnlich wie es bei spätramessidischen Briefen zu beobachten ist (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, xii [7] mit Verweis auf Černý, LRL, xvii-xx).

    Commentary author: Anke Blöbaum

  • =⸢w⸣: Es ist durch den fehlenden Kontext unklar, wer mit dem Suffixpronomen gemeint ist. Die anderen Texte bieten keine Parallele zu diesem Satz, so dass der vorausgehende Kontext auch nicht erschlossen werden kann. Klar ist, dass es sich um krankheitsbringende Entitäten handeln muss.

    Commentary author: Anke Blöbaum

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Anke Blöbaum, with contributions by Peter Dils, Svenja Damm, Daniel A. Werning, Sentence ID ICIASIGhJfXQDkWNo55qxt8pNWY <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICIASIGhJfXQDkWNo55qxt8pNWY>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICIASIGhJfXQDkWNo55qxt8pNWY, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)