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Recto Beginn des Textes verloren x+1 Beginn der Zeile verloren



    Recto
     
     

     
     


    Beginn des Textes verloren
     
     

     
     


    x+1
     
     

     
     


    Beginn der Zeile verloren
     
     

     
     

de [...] (x+1) [...].

Author(s): Anke Blöbaum; with contributions by: Peter Dils, Svenja Damm, Lutz Popko (Text file created: 03/24/2022, latest changes: 10/12/2023)

Comments
  • Von der ursprünglichen Länge ist ein Teil unbekannter Größe zu Beginn des Textes verloren. Darüber hinaus gibt es einige zerstörte Stellen innerhalb der ersten sechs Zeilen. Der erhaltene Papyrusstreifen hat eine Länge von 147 cm lang und ist 8 cm breit. Es ist schwer zu entscheiden, wie groß der tatsächliche Textverlust zu Beginn ist. Zumindest die Einführung des orakelgebenden Gottes sowie die Vorstellung des Orakelbesitzers sind zu erwarten (Edwards 1960a, 47, wieviel von den eigentlichen Versprechen verloren gegangen ist, kann nicht sicher beurteilt werden. Der Papyrus ist nur auf einer Seite beschriftet. Es handelt sich – wie bei den meisten der Oracular Amuletic Decrees um die Seite, bei der die Fasern vertikal verlaufen (Recto, transversa carta). Der Text wurde zu einem unbekannten Zeitraum auf ein Stück Leinen aufgebracht, von dem er nicht ohne Beschädigung getrennt werden kann (Edwards 1960a, 47). Eine Röntgenuntersuchung hat ergeben, dass das Verso unbeschriftet ist.
    Es mag zunächst etwas irritieren, dass die Seite des Textes als „Recto“ bezeichnet wird, bei der die vertikalen Fasern oben liegen. Die Oracular Amuletic Decrees sind generell auf sehr schmalen und zum Teil enorm langen Papyrusstreifen notiert worden. Wie haben die Schreiber diese Streifen hergestellt? Die einfachste Methode ist die, einen schmalen Streifen von einer bereits vorbereiteten Rolle abzuschneiden. Edwards hat bei einer Untersuchung der Klebungen Hinweise auf genau dieses Vorgehen festgestellt (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, xii). So konnte er bei einer Reihe von Texten, Klebungen in regelmäßigen Abständen feststellen, die auf eine vorgefertigte Rolle hindeuten. Allerdings erwähnt er auch, dass es Texte gibt, die unregelmäßige Abstände bei den Klebungen aufweisen bzw. aufzuweisen scheinen (ebd.). Daraus zieht er den Schluss, dass es für die Herstellung der OAD keine festgelegte Methode gab, sondern die Schreiber vielmehr das Material verwendeten, das sie gerade zur Hand hatten; seien es Abschnitte einer Rolle, oder anderweitige Streifen, bzw. eine Kombination aus beidem. Als Beispiel eines zusammengestückelten Papyrus führt er insbesondere Papyrus London BM EA 10320 (L4) an (ebd.). Dieser Papyrus beginnt mit einem Stück auf dem neun Zeilen des Textes erhalten sind, bei dem aber die horizontalen Fasern oben liegen Dieses Stück ist an den Streifen mit vertikalen Fasern angeklebt (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, 27). Genau diesen Papyrus möchte ich allerdings als wichtigen Hinweis dafür benennen, dass die Schreiber in der Regel einen schmalen Streifen von einer vorbereiteten Rolle abgeschnitten haben. Das kurze Stück mit dem anderen Fasernverlauf ist doch zweifelsfrei ein sog. Schutzblatt bzw. protocollon zu Beginn einer Papyrusrolle (vgl. Turner, The Terms Recto and Verso, 28–29), das in diesem Fall entgegen der allgemeinen Praxis ebenfalls beschriftet wurde. Die Klebung zeigt zudem deutlich an, dass es sich um das Recto der betreffenden Rolle handeln muss (An dieser Stelle möchte ich Nadine Quenouille für ihre papyrologische Expertise und Einschätzung sehr herzlich danken). Der Schreiber hat also den Streifen von einer neuen Rolle abgeschnitten und dann zur Beschriftung um 90 Grad gedreht. Es handelt sich also papyrologisch um ein „transversa carta“ (Turner, The Terms Recto and Verso, 29; Bülow-Jacobson, in: Oxford Handbook of Papyrology, 21–22), ähnlich wie es bei spätramessidischen Briefen zu beobachten ist (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, xii [7] mit Verweis auf Černý, LRL, xvii-xx).

    Commentary author: Anke Blöbaum; Data file created: 09/15/2022, latest revision: 10/05/2022

(A future release of the TLA web app will also indicate the scope of authors’ comments or annotations, i.e., which parts of the sentence a comment/annotation refers to. For the development plan, see here.)

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Anke Blöbaum, with contributions by Peter Dils, Svenja Damm, Lutz Popko, Sentence ID ICIAh4dhYXHkD0qWhoIeiC8OQ3g <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICIAh4dhYXHkD0qWhoIeiC8OQ3g>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.4, 6/27/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICIAh4dhYXHkD0qWhoIeiC8OQ3g, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)