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(Rto.7) Wir werden Leben, Heil (und) Gesundheit (und) eine überaus hohe (Rto. 8), lange (und) schöne Lebenszeit an die Amme (Rto. 9) Mutuates geben, diejenige, die man (Rto. 10) Neschons-scheri〈ihi〉 nennt, (Rto. 11), deren Mutter Tapeschetbastet ist, diejenige, die (Rto. 12) Iipet geboren wurde, (nämlich) unsere (Rto. 13) Dienerin.

Comments
  • Ns-Ḫns.w-šrj(.t)-〈Jhj〉: Die Orakelbesitzerin Mutuates wird mit zweitem Namen „Neschons, Tochter von Ihi“ genannt. Hier, in der Vorstellungsformel hat der Schreiber den zweiten Namen allerdings nicht vollständig wiedergegeben. Nach šrj(.t) setzt er noch einen sitzenden Mann als Klassifikator, Ihi wurde ausgelassen. Am Ende des Textes (Vso. 3–6) ist der Name vollständig geschrieben. Dort wird Ihi mit dem sitzenden Kind (A17) klassifiziert. Der Schreiber ist also beim Abschreiben mit den Augen direkt zu dem zweiten der beiden Zeichen gesprungen und hat alles, was zwischen den beiden Zeichen steht, ausgelassen (aberratio oculi).
    Der zweite Name der Orakelbesitzerin ist im Kontext der Filiationsangaben in den Oracular Amuletic Decrees ungewöhnlich. Oft wird durch die Angabe eines alternativen Namens der Form šrj(.t)-(n.t)-PN, eingeführt durch ḏd=w n=f, der Vater des/der Orakelbesitzers/in angegeben. Das ist hier allerdings nicht der Fall, denn der Name des Vaters (Jjp.t) wird in den Zeilen Rto. 11–12 und Vso. 3 explizit genannt. Interessanterweise gibt es ein anderes Orakeldekret mit einer ähnlichen Konstellation: Es handelt sich um den Papyrus Chicago OIM E25622A-D (Ch). Dort wird in der Vergessensformel (Zeile x+94–100) die Orakelbesitzerin folgendermaßen genannt: Tꜣj-bꜣkj-⸢Ḥr.j⸣ tꜣ šrj(.t) n(.t) Tjtj,y-šrj (x+98) tꜣ ⸢ḏd⸣=⸢w⸣ ⸢Šrj(.t)⸣-n(.t)-Jhwj (x+99) jr=sst mw.t=st (x+100) [___]j „Taibakhori, die Tochter von Tetischeri (x+98), die man Scherienihi nennt, (x+99) deren Mutter [...] ist“. Auch hier hat man also einen zweiten Namen Šrj.t-n(.t)-Jhj und den Namen des Vaters, der eben nicht Ihi lautet. Es mag ein Zufall sein, dass in diesen beiden Fällen jeweils der Zweitname Scherienihi belegt ist, jedenfalls ist kein Zusammenhang festzustellen, s. Edwards, HPBM 4, 77–78 [6]. Ganz generell sind solche „Rufnamen“, die durch ḏd=w n=f gekennzeichnet sind, nicht auf die Angaben von Elternteilen beschränkt, im Gegenteil: Sie können ganz unterschiedlich charakterisiert sein, s. Vernus, Surnom, 84–85.

    Commentary author: Anke Blöbaum (Data file created: 09/18/2023, latest revision: 09/29/2023)

  • msi̯: Der Ausdruck msi̯ n „dem NN geboren sein“ als Anschluss für die Angabe des Vaters ist hier abgekürzt (Schrägstrich über Punkt) geschrieben. Diese Schreibung ist, anders als Edwards (HPBM 4, Bd. 1, 78 [7]) vermutet, durchaus geläufig und wird bereits im Neuen Reich vor allem in Filiationsangaben benutzt, s. Wb2, 137.9.

    Commentary author: Anke Blöbaum (Data file created: 09/16/2023, latest revision: 09/16/2023)

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Anke Blöbaum, with contributions by Svenja Damm, Daniel A. Werning, Token ID ICMCWF9mjQGIwU0tgWxQWWIg3fc <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICMCWF9mjQGIwU0tgWxQWWIg3fc>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.1, 2/14/2025, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: 3/4/2025)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICMCWF9mjQGIwU0tgWxQWWIg3fc, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: 3/4/2025)