šf.wt(Lemma ID 154170)
Hieroglyphic spelling: 𓈙𓆑𓅱𓏏𓐎𓏥
Persistent ID:
154170
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/154170
Lemma list: Hieroglyphic/hieratic
Word class: common noun (fem.)
Translation
Attestation in the TLA text corpus
40
Attestation time frame in the TLA text corpus:
from
1818 BCE
to
301 BCE
Spellings in the TLA text corpus:
Bibliography
-
Wb 4, 455.12
- MedWb 848 ff.
Comments
Please cite as:
(Full citation)"šf.wt" (Lemma ID 154170) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/154170>, edited by Altägyptisches Wörterbuch, with contributions by Annik Wüthrich, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/154170, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
šf.wt: Eine Art „Schwellung“. Etymologisch mit großer Wahrscheinlichkeit von šfi̯: „anschwellen“ abzuleiten. (NB: Fischer-Elfert, in: SAK 10, 1983, 147 sieht in dem syllabisch geschriebenen Wort jšf eine syllabische Schreibung von šfi̯, was Hoch, Sem. Words, 41, Nr. 35 ablehnt.) Sicher ist šf.wt sprachlich verwandt mit dem koptischen ϣⲁϥⲉ, einer Bezeichnung für Geschwülste (Till, Arzneikunde der Kopten, 27-28, Nr. S.1-2). Da ϣⲁϥⲉ maskulin ist, bliebe zu untersuchen, ob es dasselbe Wort ist, das zum Koptischen hin sein Geschlecht gewechselt hat, oder ob es ein anderes Wort derselben Wortfamilie ist. Ebbell, in: ZÄS 64, 1929, 117-118 verweist auf die große Zahl an Rezepten gegen šf.wt, was für ein häufig vorkommendes Phänomen spreche; es sei wohl mit Jucken verbunden, weil es oft mit wšꜥ.w vergesellschaftet sei, das eben „Jucken“ bedeute; es könne auf jedem Körperteil auftreten, sei aber v.a. eine äußere Erscheinung und sei von Nässen begleitet. Da es auch bei Wunden vorkommen kann, schließt er eine konkrete Krankheitsbezeichnung aus und denkt an ein allgemeineres Symptom. MedWb 2, 850 lehnt Ebbells Hinweise auf Nässen ab, weil die Verbindung mit Feuchtigkeit zu selten genannt sei, als dass Nässen ein integraler Bestandteil von šf.wt sei; insgesamt schließt es sich aber Ebbells Deutung als allgemeine Bezeichnung für „Schwellung“ an.
Als Randnotiz sei der obsolete Vorschlag auf DZA 30.049.620 erwähnt, das Phänomen mit dem von Flavius Josephus, Contra Apionem II, 2.27 genannten Leiden σαββὼ in Beziehung zu setzen, laut ihm die ägyptische Bezeichnung für schmerzhaft geschwollene Drüsen. Darüber hinaus referiert Josephus eine von Apion vorgebrachte Ätiologie zum Wort Sabbath (II, 2.22): Dieses Wort stamme daher, dass die Hebräer während des Exodus nach sechstägiger Wanderung geschwollene Drüsen bekommen hätten, und weil die Ägypter dieses Phänomen σαββάτωσις nennen würden, hätten die Hebräer den Tag eben Sabbath genannt. Diese Ätiologie lehnt schon Josephus selbst ab, weil sich das Wort Sabbath innerhebräisch sinnvoll erklären ließe und mit den ägyptischen Krankheitsbezeichnungen nichts zu tun hätte.
L. Popko, 17. Februar 2020.
Commentary author: Strukturen und Transformationen