hhj(Lemma ID 99290)
Hieroglyphic spelling: 𓉔𓉔𓇋𓄔𓀁𓏪
Persistent ID:
99290
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/99290
Lemma list: Hieroglyphic/hieratic
Word class: verb (3-rad.)
Translation
Attestation in the TLA text corpus
2
Attestation time frame in the TLA text corpus:
from
1202 BCE
to
30 BCE
Spellings in the TLA text corpus:
Bibliography
-
Wb 2, 502.10
-
Lesko, Dictionary II, 88
- Caminos, LEM, 251
External references
Comments
Please cite as:
(Full citation)"hhj" (Lemma ID 99290) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/99290>, edited by Altägyptisches Wörterbuch, with contributions by Annik Wüthrich, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/99290, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
- hhj: Transitives Verb in Zusammenhang mit den Ohren und einer Ohrenkrankheit hwhy.t/hhy.t. Das Substantiv hhy.t ist belegt im pBerlin med. P 3038 Rto, Kol. 6.10 (Bln 70) als von außen eingedrungen, d.h. als dämonische Krankheit. In pKöln aegypt. 1 (Inv. 3547, Kol. 3.2) soll ein Wandeldämon kein hh(y.t) in den Ohren anrichten. In pRamesseum III, Kol. B17 wird hwhy.t von der Kehle verursacht (Lies hwhy.t, nicht hwhy: das t wurde von Barns, Five Ramesseum Papyri, Taf. 13 vergessen; siehe das Photo bei Gardiner, The Ramesseum Papyri, Taf. VIII). Als Verb ist hhj in pAnastasi 5, Kol. 17.4 belegt: hhj ꜣbw/jbꜣ mꜣꜥ=k „Vergnügen/Tanzen hat deine Schläfe hhj-gemacht“ (Wilson, in: JNES 11, 1952, 80, Anm. 16 hat hhj zum vorangehenden mdw.t nb.t hhj(.t) gezogen: „all kinds of giddy (?) things“ mit „giddy“ als „schwindelig, schwindelerregend“ > „albern, leichtsinnig“).
Brugsch, Hierogl.-dem. Wb. 3, 910 hat das Wort als Erster in pBerlin P 3038 (als Substantiv) und pAnastasi 5 (als Verb) identifiziert und schlägt zweifellos nach dem Determinativ und nach dem Kontext von pAnastasi 5 als Bedeutung vor „ein krankhafter Zustand, der mit dem Gehöre in Verbindung steht, etwa, allgemein, Schwerhörigkeit“. Wb. 2, 502.11 umschreibt die Bedeutung als „eine Krankheit des Gehörsinnes oder des Ohres“. Wilson, in: JNES 11, 1952, 80, Anm. 16 „some unusual and therefore mysterious ear ailment“; Caminos, LEM, 251 „some form of deafness“. Grundriß IV/1, 63: „eine Gehörstörung“; MedWb II, 573 hat „Betäubung“ für hhj.t und „Unempfindlichkeit“ für hwhy (sic für hwhy.t). Bardinet, Les papyrus médicaux, 418: „l’assourdissement“; Westendorf, Handbuch, I,159: „Taubheit/Unempfindlichkeit“. Ward, in: JNES 28, 1969, 267 leitet hhy.t von der semitischen Wurzel hwy ab, die die Bedeutung „speak, shout“ hat und seiner Meinung nach im ägyptischen Verb hwt „jammern, klagen“ vorliegt. Er führt auch hhy.t als reduplizierte Ableitung auf hwy zurück, das dann nicht „taub sein o.ä.“, sondern etwas geräuschvolles sein muss. Er schlägt „tinitus; a ringing in the ears“ vor. Satzinger & Stefanović, Egyptian Root Lexicon, 244 und 249 führen sowohl hhy.t als auch hwt auf andere Wurzeln zurück. Hannig, HWB, 530 übersetzt „Ohrensausen (*Thinitus) {19188}; Unempfindlichkeit {19189}“ (* = unsicher) und exploriert also die beiden Bedeutungsmöglichkeiten von Westendorf und Ward.
Für das Verb hhj gibt es als Bedeutungsvorschläge: Wb. 2, 502.10 „ungehört o.ä. (von Worten)“; Caminos, LEM 251: „to deafen, benumb“; Lesko, Dict. II, 88: „to deafen“; Ward, in: JNES 28, 1969, 267 „to titillate“ (pAnastasi 5, Kol. 17.4: „pleasures have titillated your hearing“; Ward, in: JNES 37,1978, 24 „to ring in the ears (noice)“; Hannig, HWB, 530: „*betäuben; *kitzeln“ (* = unsicher). Jedenfalls ist hhj in pAnastasi 5 ein transitiv-aktives Verb und kein Zustandsverb. Es ist nicht das Standardverb für „taub sein“, denn dafür gibt es schon zwei andere Verben jdi̯ und zẖi̯. Ein weiteres Verb in Zusammenhang mit Taubheit ist jmr (als negativer Zustand der Ohren im Alter).
Commentary author: Peter Dils