pKoeln aegypt. 3547(Objekt-ID 4ZNTLXKAHVB3NNSA7PL3GKSKSI)
Persistente ID:
4ZNTLXKAHVB3NNSA7PL3GKSKSI
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/4ZNTLXKAHVB3NNSA7PL3GKSKSI
Datentyp: Objekt
Objekttyp: Schriftrolle
Material: Papyrus
Maße (H×B(×T)): 6 × 95 cm
Zustand: fragmentarisch
Kommentar zur Materialität
- Die erste Kolumne ist – von kleineren Zerstörungen, die sich auch im restlichen Papyrus finden, abgesehen – nur bis zur vierten Zeile erhalten (wobei die erste teilweise stark von Abplatzungen und Abrieb betroffen ist), da sie am äußeren Rand der Rolle den meisten Schaden erhalten hat. Die fünfte ist ca. zur Hälfte erhalten und von der sechsten sind nur noch vereinzelte Spuren vorhanden. Die zweite Kolumne ist besonders am Anfang der Zeilen fünf bis sieben beschädigt. Die letzte ist verhältnismäßig gut erhalten. Sie ist jedoch nicht durchgängig beschriftet, sondern ca. im letzten Drittel mit verschiedenen Figuren bemalt (Ptah, Min, Horus, Thot, Isis und Nephthy), sodass sie nur die erste Zeile die gesamte Kolumne ausfüllt und die anderen sechs entsprechend in der Länge angepasst wurden.
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Fundort
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Fajjum
Gewissheit: uncertain
Ist der ursprüngliche Nutzungsort: Ja
Kommentar zu diesem Ort: Da die Fundumstände unbekannt sind, kann auch über den Fundort keine sichere Aussage getroffen werden. Er wurde von einem Händler im Fayum erworben (Kurth 1980, 30), sodass seine Provenienz wohl ungefähr dort zu verorten ist. Nicht relevant für die Herkunftsbestimmung ist ein von Kurth identifiziertes Toponym Tp-tꜣwj (in Kol. 1.5), weil dies gar kein fayumspezifisches Toponym, sondern Teil eines Epithetons der Göttin Isis ist (Fischer-Elfert 2015, 254 und 272).
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Aktueller Ort
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Institut für Altertumskunde, Papyrussammlung
Inventarnummer(n): 3547 , pKöln ägypt. I, 1
Ist an diesem Ort: Ja
Datierung: 3. Jhdt. v.Chr.
Kommentar zur Datierung:
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Die Paläographie passt zu Texten aus der 30. Dynastie bis zum 2. Jh. v. Chr., die Orthographie zeigt Merkmale der sog. ptolemäischen Hieroglyphenschrift und im Vokabular finden sich einige Wörter bzw. Wortverwendungen, die ebenfalls den späten Texten angehören. Deshalb datiert Kurth den Text am ehesten in die frühe Ptolemäerzeit (ca. um 300 v. Chr.) (Kurth – Thissen – Weber 1980, 16–21). Er könnte laut Kurth höchstens noch etwas jünger sein (paläographisch bis ins 2. Jh. v. Chr.), aber nicht jünger als die Zeit um Christi Geburt wegen der Verwendung des Pinsels statt des Kalamos. (Kurth – Thissen – Weber 1980, 21). Ungünstig ist die Angabe bei TM, das die Zeit von 30 bis 1 v. Chr. als Römerzeit zu 30 v. Chr. bis 199 AD pauschalisiert und daher „BC 399 – AD 199“ angibt. Die Website der Kölner Papyri gibt „300 v. Chr. (?)“ als Datierung an.
- Ein weiteres Indiz für die Datierung in die frühe Ptolemäerzeit bietet der inhaltlich nahestehende Papyrus München ÄS 5882, der paläo– und orthographisch ebenfalls in diese Zeit gehört (Fischer-Elfert 2015, 256).
Beschreibung
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Der Papyrus hat eine Höhe von 6 cm und eine Länge von ca. 95 cm. Er besteht aus drei Blättern, die aneinandergeklebt und nur auf dem Recto parallel zu den Papyrusfasern mit insgesamt drei Textkolumnen zu je sieben Zeilen beschriftet wurden. Die Klebungen sind von mäßiger Qualität. Kurth nimmt dennoch an, dass der 95 cm lange Streifen von einer vorgefertigten Rolle stammt und nicht erst vom Schreiber aneinandergeklebt wurde (Kurth – Thissen – Weber 1980, 9-10). Sowohl im zusammengerollten Zustand als auch beim modernen Aufrollen haben sich einige Fragmente gelöst oder Schriftzeichen Abdrücke auf dem Verso hinterlassen, sodass diese dort noch sichtbar sind (Kurth – Thissen – Weber 1980, 10-11).
- Teilweise haben sich noch Abdrücke bzw. Einzelteile der ursprünglichen Umwicklung des zusammengerollten Papyrus mittels eines Bastfadens erhalten. Es gab etwa 10 Wicklungen in Abständen von 0,5 cm sowie eine Wicklung in der Längsrichtung der Rolle. Im zusammengerollten Zustand wird er einmal einen Durchmesser von ca. 1,7 cm gehabt haben, wobei der Textanfang am äußeren Rand des Röllchens und die Vignette zuinnerst waren (Kurth – Thissen – Weber 1980, 9–12, Tf. 1–3).
Besitzer: Privatperson
Bibliographie
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– H.-W. Fischer-Elfert, Magika Hieratika in Berlin, Hannover, Heidelberg und München, Ägyptische Orientalische Papyri und Handschriften des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung Berlin 2 (Berlin 2015), 283–290 und 294 (= Tf. 21) [P,*H,*K]
-
– D. Kurth, in: D. Kurth – H.-J. Thissen – M. Weber, Kölner ägyptische Papyri (P. Köln ägypt.) Band 1, Papyrologica Coloniensia 9 (Opladen 1980), 9–53 und Tf. 1–3 [P,T,Ü,K]
-
– G. Vittmann, [Review] Kurth – Thissen – Weber 1980, in: Enchoria 11, 1982, 119-123 [K]
- – https://papyri.uni-koeln.de/stueck/tm101242 (zuletzt geprüft 08.02.2022) [P,K]
Datensatz-Protokoll
- P. Dils, Ersteingabe, 05. April 2022
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Lutz Popko, "pKoeln aegypt. 3547" (Objekt-ID 4ZNTLXKAHVB3NNSA7PL3GKSKSI) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/4ZNTLXKAHVB3NNSA7PL3GKSKSI>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/4ZNTLXKAHVB3NNSA7PL3GKSKSI, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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