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Das Verständnis des Satzes wird durch die nur schwer zu durchschauende grammatische Konstruktion (aufgrund der Unsicherheit, wie der Satz abzutrennen ist) erschwert. Folgende Übersetzungsvorschläge wurden gemacht: "[I]ch fand, daß ich gelobt wurde dabei [...,] (wenn auch) mein Gesicht (mitunter) geschlagen wurde[,] danach (jedenfalls) war ich klug[,] danach war mein Gesicht geöffnet" (Barta, S. 13; in seiner Übersetzung fehlen allerdings die Satzzeichen; da das m-ḫt in seiner Übersetzung Hauptsätze einleitet, könnte vor ihnen auch ein Punkt stehen). "Ich habe dann gefunden, daß man mich gelobt hat, nachdem ich weise geworden war (?), nachdem mein Gesicht geöffnet worden war" (Brunner, Erziehung, S. 158). "[...] und ich fand, daß ich dabei gelobt wurde, auch wenn mein Gesicht geschlagen wurde. Danach aber war ich weise, danach war mein Blick geöffnet" (Brunner, Weisheitsbücher, S. 369). "[...] und ich habe erkannt, wie man dadurch belohnt wird [...]. Sein Ziel ist der Weise und Verständige [...]" (Jäger, S. 164; seine Übersetzung unterschlägt jedoch die beiden Präpositionen). "Ich fand (deshalb) den Hochgelobten (= meinen Vater) in mir (wieder). [...] Sein Sinn kümmerte sich um meinen Witz und meinen Verstand" (Kaplony, S. 180). "I found there was in me something people praised, but it was a blow to my self-esteem when I was shown the truth and my eyes were opened" (Dakin, S. 466). "I found that this favored one that I am was impelled ahead as a consequence of my wisdom and my perspicacity" (Wente, S. 16).
ḥsy.w〈=j〉: oKairo JE 56842 ist die einzige Handschrift, die das Wort als Plural kennzeichnet. oDeM 1165, oDeM 1153ro. und oBrüssel E.7627vo. schreiben das Wort zudem mit einem zusätzlichen sitzenden Mann, der von Barta und Brunner als Suffixpronomen gedeutet wird. Kaplony deutet das Wort als substantiviertes passivisches Partizip. Jäger, S. 164 mit Anm. 154 tendiert eher zu dem Lemma ḥsw(.t): "Belohnung" (Wb III 157, 12). Dieses Lemma wird zwar gelegentlich auch mit dem sitzenden Mann mit Hand am Mund determiniert, aber die zusätzliche Personendeterminierung der genannten drei Handschriften wäre bei dieser Deutung auffällig. Hier wird daher Bartas und Brunners Interpretation als passivisches sḏm=f bevorzugt, auch wenn nicht sicher ist, ob ein sḏm.w-Passiv im Objektsatz stehen kann (zu einem Beispiel eines im Subjektsatz stehenden sḏm.w-Passivs siehe W. Schenkel, Tübinger Einführung in die klassisch-ägyptische Sprache und Schrift; Tübingen 2005 (6. Auflage), S. 217, letztes Beispiel). Entgegen Jäger, ebd. muss dieses nicht ḥss=j lauten (vgl. Schenkel, S. 216-217).
jm{=j}: Kaplony und Wente haben das Wort ohne Emendierungen übernommen, Jäger, Barta und Brunner haben das Suffixpronomen getilgt. Jägers Übersetzung "dadurch" würde aber m.E. eher eine Emendation des Suffixpronomens zu einem solchen der 3. Person erfordern. Auf oKairo JE 56842 folgt dem jm eine kurze Lücke, in der aber nichts anderes gestanden haben kann als der sitzende Mann wie in den meisten anderen Handschriften.
ḥr{=f}〈=j〉: Emendation nach Barta, S. 12 und Dakin, S. 470, basierend auf oDeM 1165 und oDeM 1166 (Posener, Tf. 19). Alle anderen Handschriften haben =f. Die Emendation bleibt insofern unsicher, als der Satz inhaltlich nicht ganz durchschaubar ist und die Bezugsworte unsicher bleiben. Jäger, S. 164 mit Anm. 155 bleibt bei der Lesung ḥr=f und bezieht das Suffixpronomen auf das Schreiben (zẖꜣw). M.E. wird das von ihm vermutete Bezugswort aber durch zu viele andere maskuline Worte von der vorliegenden Stelle getrennt.
ḥwi̯.n〈.tw〉 ḥr: Kaplony und Jäger deuten ḥwi̯.n als aktivisches sḏm.n=f mit ḥr=f als Subjekt; Barta und Brunner als passivisches sḏm=f mit ḥr=f als Subjekt; Wente interpretiert ḥwi̯ als Stativ in einer pseudoverbalen Konstruktion und n-ḥr als Adverb. Hier wird Bartas Lesung bevorzugt, auch wenn dafür das Passivinfix tw ergänzt werden muss.
sꜣr.t: Dakin, S. 470 versteht das s vor dem Rücken (Gardiner Aa18) nicht als phonetisches Komplement, sondern als Präfix eines Kausativums ssꜣr. Alle anderen Bearbeiter gehen eher davon aus, dass das erste s nur ein phonetisches Komplement ist. Barta, Brunner und Jäger deuten das Wort als Verb und tilgen das durchgängig geschriebene t. Während Barta und Brunner das Wort als sḏm=f verstehen ("ich war klug") deutet es Jäger als substantiviertes aktivisches Partizip mit dem sitzenden Mann als Determinativ ("der Weise"). Kaplony und Wente sehen hierin stattdessen ein Substantiv mit dem Suffixpronomen =j. In oDeM 1163, oDeM 1165 und oDeM 1166 ist das Wort mit Pluralstrichen geschrieben, die eine Deutung als Substantiv unterstützen würden (vgl. die Schreibungen von sꜣr.t in Wb IV 18).
wbꜣ n ḥr=j möchten Barta und Brunner als sḏm.n=f verstehen: wbꜣ.n ḥr=j (zu einer dafür notwendigen reflexiven Übersetzung von wbꜣ vgl. Wb I 290, 10-13 (erst griechisch, in medizinischen Texten aber schon früher belegt)). Jäger tilgt =j und deutet wbꜣ wieder als substantiviertes Partizip ("Verständiger"). Bei Jägers Deutung wäre aber das in allen Handschriften stehende n zu tilgen (vgl. Wb I 291, 1-4). Auch bei der Deutung von Kaplony und Wente wäre das n überflüssig.
m-ḫt verstehen Barta und Brunner, Weisheitsbücher als eine einen Hauptsatz einleitende Adverbiale, gefolgt von einem sḏm=f; von Jäger wird es beide Male unterschlagen. Wenn sꜣr.t vielleicht nur der als Substantiv verwendete Infinitiv von sꜣr ist ("das Klugsein" o.ä.), hätte man parallel verwendet beide Male m-ḫt + Infinitiv. Mit folgendem Substantiv oder mit Infinitiv bedeutet m-ḫt stets "nach (temporal)" (Gardiner, Grammar, § 178, vgl. Wb III 345, 15; Wentes Übersetzung als "as a consequence of" ist in diesem Zusammenhang bisher nicht belegt). Der Satz wäre dann vielleicht so zu verstehen, dass der Schreiber "mitunter" (so Barta, S. 13) noch geschlagen, d.h. belehrt wird, auch wenn der Zeitpunkt, zu dem er sein Wissen erhielt, schon vorbei war.
Nach dem grḥ wurde der Rest der Kolumne, etwa ein Schreibquadrat, frei gelassen.
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(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Kay Christine Klinger, Samuel Huster, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd2cyhIdHlE7jvyDDBY5QThU <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd2cyhIdHlE7jvyDDBY5QThU>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd2cyhIdHlE7jvyDDBY5QThU, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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