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Der Vergleich des Schusters wird gegenüber dem Vergleich des Töpfers weiter ausgeführt. Jäger, S. 208 und S. 211-212, Anm. r und u vermutete daher den Ausfall eines Doppelverses vor ḥr nw(ꜣ), in dem ein weiterer Beruf, wie z.B. der des Vogelfängers, erwähnt wird. Seine Argumente sind die folgenden: (a) ḥr nw(ꜣ) ist syntaktisch zu weit von pꜣ ṯbw entfernt, (b) der Anschluss an ṯbw ist inhaltlich unwahrscheinlich, weil der Schuster eigentlich keinen Raubvogel zu fürchten hat, da er nur blutverschmiert aussieht, es aber nicht ist, (c) der Milan greift keine Menschen an und stellt daher keine Gefahr für einen Verwundeten dar, (d) die Bedeutungen von gmi̯ und jwf als "(offen vor)finden" und "Wunde" sind schon weit von den ursprünglichen Bedeutungen entfernt, und (e) gmi̯=f wäre dann ein adverbiales sḏm=f, das in der Gattung der Berufstypologien ungewöhnlich ist. Dazu ist Folgendes zu sagen: (a) pꜣ ṯbw ist in der Tat schon recht weit entfernt, wird aber durch das Suffixpronomen in ḏr.wt=f wieder aufgenommen. Dieses käme somit zwar theoretisch als notwendiges Bezugswort in Frage, praktisch aber doch nicht, denn (b) das Bezugswort ist gar nicht der Schuster, sondern der unmittelbar voranstehende wrḥ.w m snf=f, der "Blutverschmierte". ḥr nw(ꜣ) ist nicht unbedingt eine Erweiterung des Hauptsatzes, sondern eher eine solche des Relativsatzes. Außerdem wird der Töpfer mit einem Blutverschmierten verglichen, es ist also verständlich, wenn er in diesem Vergleich eben mit denselben Gefahren verbunden wird. (c) Menschen gehören natürlich nicht in das Beuteschema von Milanen. Es wäre aber zu überlegen, ob an dieser Stelle eine Metapher vorliegt: Isis und Nephthys beklagen den verstorbenen Osiris in Gestalt von Milanen; es fragt sich, ob hier nicht quasi das Bild des "Todesengels" heraufbeschworen worden war, der schon über dem mit Blut beschmierten, also heftig blutenden Menschen schwebt. (d) Die Bedeutung von gmi̯ jwf ist nicht notwendigerweise "eine Wunde offen vorfinden", sondern "eine Wunde vorfinden" oder "sein Fleisch offen vorfinden". Also hat möglicherweise nur eines der beiden Wörter eine erweiterte Bedeutung, nicht beide gleichzeitig. Nun kann jwf durchaus Teil einer wbn.w-Wunde sein, vgl. H. von Deines, W. Westendorf, Wörterbuch der medizinischen Texte, Erste Hälfte, Berlin 1961 (Grundriss der Medizin der Alten Ägypter 7.1), S. 30, so dass die gängige Lesung der Stelle nicht ganz unmöglich erscheint. (e) Jäger möchte gmi̯=f zu gmi̯=s emendieren und in gmi̯ eine Relativform sehen: "Er schaut hinter sich nach dem Milan, wie ein Mann, dessen Fleisch er [der Milan, L.P.] gefunden hat." Mit dem "Fleisch" sei der Vogel oder Fisch gemeint - je nachdem, welcher Beruf in den nach Jäger verlorenen Versen stand -, den der Milan wegzuschnappen droht. Dann wäre aber das Lemma jwf als Bezeichnung der Beute noch merkwürdiger als wenn man es auf die Wunde bezieht, denn man würde ꜣpd, rmw oder gar eine noch spezifischere Bezeichnung erwarten. Jägers Anmerkung zur grammatischen Konstruktion wird aber insoweit Rechnung getragen, als das Suffixpronomen getilgt wird (vielleicht als Dittographie vor jwf=f zu werten) und ein Partizip angenommen wird.
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(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Anja Weber, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd5GmmXpF50qLlTv1VJ9Nykw <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd5GmmXpF50qLlTv1VJ9Nykw>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
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