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Eb 139 = pLouvre E 32847, Rto. x+7,7-8

Eb 139 = pLouvre E 32847, Rto. x+7,7-8 k.t pẖr.t n.t dr tꜣ.w.PL 31,9 ḥr pḥ.yt ḥr špty.t n wnn ḥr ḏꜥ.w.PL ꜥšꜣ.PL n rḫ =f st

de
Ein anderes Heilmittel zum Beseitigen von Hitze am Rektum und an der Blase für einen, der an vielen „Winden“ (leidet), ohne dass er sie kennt:

Comments
  • Es gibt verschiedene, teilweise gegensätzliche Interpretationen der Phrase. Auf DZA 31.558.960 geht man bspw. aus von "einer Person, die viele Winde von sich gibt, ohne es zu wissen". So wurde die Stelle auch von Westendorf, Grammatik, § 344 a aufgefasst. Bardinet, Papyrus médicaux, 269 vermutet dagegen hierin die Unfähigkeit, die Blähungen aufzuhalten. Auch Westendorf hat dann in Handbuch Medizin, 570 an "einen (Mann), der viele Winde läßt, ohne daß er es (zu verhindern) weiß" gedacht. Walker, Anatom. Term., 232-233 denkt an einen Blähbauch o.ä., d.h. an eine vermehrte Gasentwicklung im Darm, ohne dass es abgehen könnte. Die Blasenbeschwerden erklärt er dann als sekundäre Symptome, die vom zunehmenden Druck im Becken oder von der Pathologie des pḥ.yt verursacht worden sein könnten. Als Alternativerklärungen bietet er in Anm. 233 noch an, dass der Patient eventuell auch gar nichts von der Gasentwicklung in seinem Darm wisse (vergleichbar zu DZA), oder dass seine Symptome daher rührten.

    Commentary author: Lutz Popko, with contributions by: Altägyptisches Wörterbuch (Data file created: before June 2015 (1992–2015), latest revision: 06/26/2015)

  • tꜣ.w: „Dieser Begriff ist bei weitem der vielseitigste und umfangreichste“ Terminus aus dem Wortfeld „Hitze“ in den medizinischen Texten (Westendorf, Handbuch Medizin, 325). Sehr oft an spezifischen Körperteilen oder Organen lokalisiert und daher eine lokale Erscheinung. Im pEbers ist es grundsätzlich mit Pluralstrichen geschrieben, von denen, wie so oft bei medizinischen Termini, unklar ist, ob sie einen grammatischen Plural kennzeichnen oder zur Klassifizierung des Wortes als (grammatisch singularisches) Abstraktum gehören. In anderen medizinischen Texten und in nicht-medizinischen Kontexten sind auch Schreibungen ohne Pluralstriche belegt. In Eb 188a ist es mit der pluralischen Genitiv-Nisbe n.w konstruiert, was man als Indiz werten kann, dass es als Plural aufgefasst wurde; die anderen Belege lassen diesbezüglich keine Entscheidung zu.

    Commentary author: Lutz Popko (Data file created: 08/22/2017, latest revision: 08/22/2017)

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Lutz Popko, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Peter Dils, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd5Spzs7FKE1LnMg0F1RCzio <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd5Spzs7FKE1LnMg0F1RCzio>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.1.1, 3/6/2025, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: 3/26/2025)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd5Spzs7FKE1LnMg0F1RCzio, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: 3/26/2025)