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dby: Die Pflanzenbezeichnung dby bzw. db.yt (Wb 5, 435.1–2; DrogWb 576; Germer, Handbuch, 162) kommt mindestens zwei Mal in diesem Text vor: außer dieser Stelle hier, ist in Z. x+14 der auch aus anderen medizinischen Texten bekannte zusammengesetzte Ausdruck ftt n(.j) db.yt (hier: fdy) belegt (DrogWb, 211, 576). Zwei weitere Stellen (Z. x+5 und x+15) sind aufgrund des Erhaltungszustands leider nicht eindeutig zu identifizieren, aber eine Ergänzung zu fdy [n(.j) dby.t] bzw. [db.]y[t] wäre in beiden Fällen erwägenswert. Während Germer (Arzneimittelpflanzen, 60–62) zunächst für db.yt ein Wachstumsstadium der Leinpflanze bzw. einen Leinfaden diskutiert, steht sie dieser Zuweisung später kritisch gegenüber (Handbuch, 162).
Das Demotische tby (CDD T, 144) wird mit db.yt in Verbindung gebracht. Hier wurde aufgrund von Parallelen im Gebrauch mit dem Wort gꜣb.t „(Blüten)blatt“ (Wb 5, 154.7–10; DrogWb 531; Wilson, Ptol. Lexikon, 1095) eine Übersetzung „Blatt, Laub“ erwogen (Sauneron, Ophiologie, 65–66; Vittmann, in: Enchoria 30 (2006/7), 156 mit Anm. 14; Quack, in: Orientalia 75 (2006), 159), was allerdings auf ḏbꜣ.w „Blätter, Laub“ (Wb 5, 562.2) rekurriert. Lesko geht von einer Zusammengehörigkeit von dby.t und ḏbꜣ.w aus, denn er gibt für dby.t$ ebenfalls die Übersetzung „foliage“ an, s. Dictionary IV, 128. -
[___]: Die am Rande der Lücke noch erkennbaren Zeichenspuren sind zu sehr verblasst und nicht ausreichend distinktiv, um einen Vorschlag zur Ergänzung machen zu können.
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qb[___]: Da das vorangehende Verb als Imperativ aufgefasst wurde, ist ein Substantiv zu erwarten. Als Antagonist zu šmm „Hitze“ passt qb.w „Kühle“ (Wb 5, 24.1–5; MedWb 882–883), jedoch macht in Verbindung mit šdi̯ „(fort)nehmen“ (Wb 4, 560.8–562.19; MedWb 874–875) inhaltlich etwas konkreteres mehr Sinn, vgl. Herbin, in: BIFAO 111 (2011), 195. Später im Text (Z. x+12) sind qb.w-Pflanzen erwähnt, allerdings in einer anderen Orthographie. Aufgrund des fehlenden Kontexts ist eine eindeutige Ergänzung unmöglich.
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jrr n(.j) wḫꜣ.t: Sehr wahrscheinlich mit jꜣrr(.t) n(.j) wḥꜣ.t zu verbinden, das Weintrauben bzw. Traubenkerne aus den Oasen bezeichnet, s. Herbin, in: BIFAO 111 (2011), 195 mit Verweis auf das Rezept zur Herstellung von Kyphi in Edfou II, 211,15, wo der Ausdruck als andere Bezeichnung für sšp n(.j) Dsds aufgeführt ist und als Trauben aus Bahariya aufgefasst wurde, vgl. Grandet, Pap. Harris I, Bd. 2, 84 [309]; Wilson, Ptol. Lexikon, 924; Charpentier, Recueil, 694 [1141]. Ein weiterer Beleg findet sich im pAnastasi IV (pBM EA 10249), rto 14,7, wo die Oasen-Trauben deutlich von nicht weiter spezifizierten Trauben unterschieden werden, s. Dils, in TLA (Okt. 2014). Lüchtrath (Kyphirezept, 105–108, 134–141 [13]) vermutet in beiden Ausdrücken eine Bezeichnung von entweder unreifen Trauben oder aber einer Traubenmaische als Ausgangsprodukt zur Herstellung von Traubenkernöl, was sie überzeugend durch den im Rezept beschriebenen Herstellungsprozess begründet. Zur Identifizierung von jꜣrr.t als Weinbeere (Vitis vinifera L.) s. Baum, Arbres et arbustes, 135–148 [8]; Germer, Handbuch, 18–19.
Die Schreibung von wḥꜣ.t mit M12 statt M16 ist sonst nicht belegt, und beruht sicher nicht auf einer simplen visuellen Verwechslung, da sich die beiden Zeichen deutlich voneinander unterscheiden. Könnte die leicht abführende Wirkung der Weinbeere (Germer, Handbuch, 19) bei dem Schreiber zu einer assoziativen Verknüpfung mit dem Verb wḫꜣ „entleeren“ (MedWb, 207) geführt haben?
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(Full citation)Anke Blöbaum, with contributions by Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBgBibmqGlTjskjTlsi5xsFTVDI <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBgBibmqGlTjskjTlsi5xsFTVDI>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
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