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ḥkꜣ (n.j) Nḥsj: Ein Beispiel für einen Zauberspruch in nubischer Sprache liegt uns möglicherweise mit dem Papyrus BM EA 75025 vor, s. Demarée, The Bankes Late Ramesside papyri, 26–28, pl. 27 (ich danke H.-W. Fischer-Elfert für diesen Hinweis). Der Text, der leider nicht verständlich ist, wurde auf einem Stück Papyrus notiert, auf dem zuvor Djehutjmose einen Brief, den er offenbar nicht abgeschickt hatte, getilgt hat. Da er in dem Brief von einer Krankheit spricht, an der er leidet, und er sich zum Zeitpunkt der Abfassung des Briefs offenbar in Nubien aufhielt, könnte der notierte Text eventuell einen einheimischen Spruch gegen diese Krankheit darstellen, ähnlich wie die Beschwörungen gegen Hautkrankheiten im Londoner medizinischen Papyrus (pBM EA 10042, vso. III: Leitz, Magical and Medical Papyri, 49–50, 61–63). Allgemein zu Nubien in magischen Texten, s. Borghouts, in: OMRO 51, 1970, 151, n. 2; Koenig, in: RdE 38, 1987, 105–110. Zu Angst vor ausländicher Magie, s. Ritner, in: SAOC 54, 1993/1995, 71, 140, 217 u. 246; Dieleman, in: Religions in the Graeco-Roman World 153, 2005, 138–143.
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Hieratische Variante von T14 (Wurfholz) bzw. N77 (Wurfholz über Fremdland): In sechs Texten der Oracular Amuletic Decrees (pBM EA 10083 (L1), pBM EA 10320 (L4), pBM EA 10587 (L6), pTurin Cat. 1984 (T2), pTurin Cat. 1985 (T3) und pLouvre E 25354 (P3)) ist eine ungewöhnliche Variante des hieratischen Zeichens T14 (Wurfholz) zu beobachten. Diese Variante zeigt auf der Rückseite des Zeichens einen zusätzlichen Schrägstrich (Z5), der nach unten links zeigend, direkt mit dem Zeichen verbunden ist, was von Edwards entsprechend in Hieroglyphen umgesetzt wird, s. z.B. Edwards, HPBM 4, Bd. 2, pl 3: L1, Rto./OAD, vs. 35–36. In den gängigen Paläographien (Möller, Paläographie; Wimmer, Paläographie; Verhoeven, Buchschrift; https://aku-pal.uni-mainz.de/graphemes/609, 24.05.22) findet man keine Parallelen für diese Variante. Die Schreibung ist ausschließlich bei der Verwendung von T14 als Klassifikator bei Namen von Fremdländern (Kwš, Nḥs, Ḫꜣr, Pyd) belegt. In den sechs Texten, die die Variante zeigen, ist die Verwendung nicht immer durchgängig, sondern kann innerhalb des Textes mit N77 (Wurfholz über Fremdland) bzw. der Gruppe T14-N25-O49 wechseln (Wurfholz – Fremdland – Ortsklassifikator: zur Verwendung dieser Zeichen als Klassifikatoren in Toponoymen, s. Spalinger, in: JEA, 2008, 139–164). Der Befund in der Zusammenschau aller Belege von T14 innerhalb der OAD legt nahe, dass es sich bei der Variante um eine Abkürzung für N77 bzw. N25 in der Gruppe T14-N25 handeln könnte.
Eine ähnliche Schreibung ist im pBM EA 75025 belegt (Demarée, The Bankes Late Ramesside papyri, 26–28, pl. 27; ich danke Hans-Werner Fischer-Elfert, der mich auf diese Parallele aufmerksam machte). Der Papyrus ist nach Tilgung eines Briefs von Djehutimose, den er offensichtlich nicht abgeschickt hat, mit einem Zauberspruch in einer fremden Sprache beschrieben. Die fremdsprachlichen Wörter sind jeweils mit T14 klassifiziert, dem durchgehend ein Schrägstrich folgt. Anders als in den OAD sind hier beide Zeichen gut voneinander getrennt geschrieben. Demarée (ebd.) fasst den Strich offenbar als Füllstrich auf, zumindest überträgt er ihn kommentarlos so in die Hieroglyphenabschrift. Auch hier wäre der Strich als Abkürzung, dieses Mal konkret von N25 (Fremdland) denkbar. Vergleichbar sind Schreibungen der Klassifikatoren-Gruppe T14-N25 im Papyrus Anastasi III (pBM EA 10246,6) 5–7: Hier wird in der Gruppe T14-N25 das Fremdland-Zeichen, das sonst in diesem Text mit einem nach rechts geöffneten Haken mit zwei zusätzlichen Strichen (
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