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jtr.w n Gbt.w: Koenig, in: BIFAO 79, 1979, Fig. 2 transliteriert jtr.w mit kompletter, wenn auch partiell zerstörter Klassifikation aus dreifacher Wasserlinie und den beiden Kanalzeichen. Danach folgt bei ihm das Genitiv-n und danach der tjw-Vogel mit Gardiner Sign-list V6 im Rücken, gefolgt vom Stadtklassifikator unterhalb einer Zerstörung. Daran schließt er unmittelbar den Gottesnamen Jmn-Rꜥw-nb-ns.t-tꜣ,wj des folgenden Satzes an.
Wenn man die Fragmente aber so zusammenschiebt, wie es seine Rekonstruktion erfordert, ergibt sich auf dem aktuellen IFAO-Foto ein anderes Bild: Dort sieht es so aus, als sei jtr.w ohne Klassifikatoren geschrieben, denn hinter der w-Schleife scheint die Papyrusoberfläche erhalten zu sein. Das heißt, die waagerechte Linie hinter der w-Schleife ist contra Koenig nicht die unterste der drei Wasserlinien, sondern bereits das Genitiv-n. Im anschließenden Schreibquadrat, dessen obere Hälfte durch ein Loch im Papyrus zerstört ist, steht ein Zeichen, dass wie Fuß und unterer Beinansatz aussieht, also wohl bereits das b des Ortsnamens. Der vor dem Loch noch leicht über das Genitiv-n ragende Klecks kann dann eigenlich nur zu dem Leinensack gehören, mit dem Gbt.w normalerweise geschrieben wird. Die Form des Zeichens passt zwar nicht ganz zu den bisherigen hieratischen Belegen, aber ein anderes Zeichen kommt wohl kaum in Betracht. Dahinter folgt eine Gruppe aus Klecks über kurzem waagerechten Zeichen. Höchstwahrscheinlich ist das nur die Gruppe aus t über (etwas misslungener) doppelter diagonaler Linie, wie in so vielen anderen Schreibungen von Gbt.w, auch derjenigen in der Parallele pLeiden I 358. tjw-Vogel und Ortsklassifikator dürften korrekt sein, aber der Zeichenrest im Rücken des tjw-Vogels ist vielleicht eher der Fremdlandklassifikator, der sich bis über den Ortsklassifikator zog, d.h. bis in Koenigs Lücke hinein. Schreibungen des Orstnamens mit Stadthieroglyphe wie mit Fremdlandhieroglyphe sind belegt, wenn auch bislang nicht (sicher) mit beidem zusammen: die entsprechende Schreibung bei GDG V, 173 muss noch verifiziert werden. Zu Orten mit beiden Klassifikatoren gleichzeitig vgl. E.-S. Lincke, Raumwissen in Hieroglyphen. Sie sprachliche Kategorisierung des ägyptischen Ortes Sile (Tjaru) aus prototypentheoretischer Sicht, in: eTopoi Journal for Ancient Studies Special volume 5, 2015, 127-155 (http://www.topoi.org/wp-content/uploads/2015/11/etopoi_sp5_Lincke.pdf, zuletzt geprüft: 04.01.2024) am Bsp. des Ortsnamens Tjaru (dieser allerdings mit zusätzlichem Wurfholz). -
Die Parallele auf pLeiden I 358 hat an dieser Stelle nw(.t) mit der Schnur mit den Enden nach oben (Gardiner Sign-list V6, 𓍱) und Pluralstrichen stehen. Aufgrunddessen rekonstruiert Koenig, in: BIFAO 79, 1979, Fig. 2 die teilweise zerstörte Passage auf pDeM 38 als nw(.t) mit drei Schnüren mit Enden nach oben und Pluralstrichen. Das aktuelle Foto des IFAO lässt jedoch Zweifel an dieser Rekonstruktion aufkommen. Vielmehr scheint es so, als stünden hinter der Lücke, die den nw-Topf und die w-Schleife enthalten hat, zwei Schilfblätter. Die Zeichenreste dahinter lassen sich schwer interpretieren: Die Ausrichtung der beiden Reste am oberen Zeilenrand, oberhalb der mittigen Zerstörung, würden tatsächlich zu V6 passen. Die Zeichenreste unter der Zerstörung passen dagegen gar nicht zu V6. Angesichts der Schreibung *nwy könnte man erwägen, ob die Graphie an dieser Stelle von einem Verb nw oder nwi̯ beeinflusst sein könnte. Die Form unterhalb der mittigen Zerstörung erinnert an heuhieratische, wenn auch nicht spätzeitliche, Formen von Möller 118B, die Ligatur aus Finger und schlagendem Arm. Diese Klassifizierung ist zwar nicht für nwi̯: "umsorgen" belegt, aber immerhin für das einmal belegte Verb nw noch nicht ganz klarer Bedeutung, https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/80860, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 4.1.2024).
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(Full citation)Marc Brose, with contributions by Peter Dils, Lutz Popko, Svenja Damm, Daniel A. Werning, Token ID ICEDOAV43kZhQUNIvKFn9BTkzHc <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICEDOAV43kZhQUNIvKFn9BTkzHc>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
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