Sentence ID IBYCeJQ2uaNgLEIHp86CD591WEQ
Samen/Körner der špn-Pflanze, (rote) dšr-Körner/Samen, Körner der ns-š-Pflanze/Mineral(?) ("Teichzunge"), Johannisbrotfrucht, Blätter der Sykomore:
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- špnn dšr: Breasted, Surgical Papyrus, 383 fragt sich, ob dšr eine Qualifizierung von špnn ist und übersetzt "red špnn" (daher auch Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 253: "red poppy (extract)"), aber die meisten Bearbeiter gehen von zwei unterschiedlichen Produkten aus, was durch die separate Determinierung von dšr nahegelegt wird. Der einzige Grund, weshalb špnn manchmal als "Schlafmohn" (eng. "opium poppy") identifiziert wird (so Wb. IV, 445.5-6 mit Fragezeichen: "Früchte der špn-Pflanze, ob Mohnkörner?"; daher Grundriß IV/1, 195: "Mohnkörner?"; Westendorf, Papyrus Edwin Smith, 79: "Mohnkörner"; Allen, Art of Medicine, 99: "poppy seeds"), ist, weil es als Beruhigungsmittel für schreiende Kinder verwendet wird (vgl. DrogWb 489-490; Germer, Handbuch Heilpflanzen, 131-132).
- dšr: unbekannte Pflanze oder pflanzliches Produkt, das eine rote Färbung bewirkt (DrogWb 581; Germer, Handbuch Heilpflanzen, 163-164). Für dšr wird manchmal die Übersetzung "Leinsamen" vorgeschlagen, weil ein Zusammenhang mit koptisch ⲑⲉⲣⲉϣ: "Leinsamen" vermutet wird (z.B. Brugsch, Wb VII, 1375; Ebbell, Alt-ägyptische Chirurgie, 62; Allen, Art of Medicine, 99: "flax seed"), aber der ist nicht rot bzw. enthält keine rot färbenden Bestandteile.
- ns-š: wird in den existierenden Belegen mit dem Körner/Mineral-Determinativ versehen und in den frühen Bearbeitungen als Samen einer Pflanze interpretiert (siehe z.B. Breasted, Surgical Papyrus, 383). Etymologisch bedeutet die Droge "Zunge des Sees/Teiches". Chassinat, Papyrus médical copte, 159-161 verweist auf die koptische Droge ⲗⲁⲥ ⲛ̄ⲉⲓⲟⲙ: "Zunge des Meeres", die über arabisch lisān al-baḥr: "Zunge des Meeres" mit griechisch σηπία: "Tintenfisch" verbunden werden kann und von dem der Schulp (der verkalkte Auftriebskörper des zehnarmigen Titenfisches; eng. "cuttlebone") in der griechischen und arabischen Medizin verwendet wird. Er erwägt einen Zusammenhang zwischen ⲗⲁⲥ ⲛ̄ⲉⲓⲟⲙ: "Zunge des Meeres" und ns-š: "Zunge des Sees/Teiches", aber hält diesen für unwahrscheinlich, weil ⲉⲓⲟⲙ altäg. jtrw und nicht š (Meereswasser vs. Süßwasser) entspricht und weil keine Verwendungsähnlichkeiten zwischen ägyptischen Anwendungen von ns-š und griechischen Anwendungen des Schulps erkennbar sind. Trotzdem findet man z.B. bei Ebbell, Alt-ägyptische Chirurgie, 62 die Übersetzung "Os sepiae"; vgl. Hannig, HWB, 454: "*Schulp (verkalkte, verhornte Schale des Tintenfisches)". Ebenfalls ablehnend Harris, Minerals, 216-217; Westendorf, Handbuch Medizin, 501. Es ist unbekannt, ob mit ns-š ein pflanzliches oder mineralisches Produkt gemeint ist.
- Für die mögliche Wirkung der Zutaten, sofern sie richtig identifiziert sind, siehe Sanchez, in: Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 257.
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(Full citation)Peter Dils, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Sentence ID IBYCeJQ2uaNgLEIHp86CD591WEQ <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBYCeJQ2uaNgLEIHp86CD591WEQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.5, 7/26/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBYCeJQ2uaNgLEIHp86CD591WEQ, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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