Sentence ID ICMBFpBW2CQ3tEiSmRq2XS1hQFs
Ich werde ⸢sie⸣ (x+25) bewahren vor jeder Aktion eines jeden Gottes, einer jeden Göttin (und) vor jeder üblen (x+26) (Nach)rede.
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md.t nb(.t) {n} bjn(.t): Das Element der üblen (Nach)rede (md.t nb.t bjn.t) kommt in fünf Texten der Oracular Amuletic Decrees vor (pLondon BM 10083 (L1), Rto. x+25–26; pLondon BM (L6), Rto. 91; pNew York MMA 10.53 (NY), Rto. 32 und pChicago OIM E25622A-D, x+25–26; pBerlin P3059 (B3059), 50–51). In den beiden Londoner Papyri ist der Ausdruck md.t nb(.t) bjn(.t) formuliert. Der Berliner Papyrus zeigt mit md.t nb(.t) sḫr(.t) eine lexikalische Variante, die für die Diskussion im Folgenden keine Relevanz hat.
Im New Yorker Exemplar findet sich mit md.t nb(.t) n bjn eine etwas andere Version der ersten Variante. Allerdings kann hier zu md.t nb(.t) {n} bjn(.t) emendiert werden, da der Schreiber die Zeichenkombination von nb (V30) über n (N35) offenbar als Einheit empfunden hat, da er sie – vermutlich in einer Art Automatismus – auch dort geschrieben hat, wo ein n nach dem Allquantor keinen Sinn ergibt. So schreibt er im gleichen Satz direkt vor der hier diskutierten Phrase nb n vor der Präposition r. Einen ähnlichen Befund haben wir nun auch in dem hier vorliegenden Text. Aufgrund der Parallelen möchte ich auch hier die Phrase entsprechend des Textes NY emendieren, auch wenn im hier vorliegenden Text der Schreiber nur ein weiteres Mal die Gruppe nb (V30) über n (N35) in einem unklaren Kontext schreibt (vgl. Zeile x+24). Es soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass man bei der Version md.t nb(.t) n bjn$ auch davon ausgehen könnte, dass der Schreiber das Adjektivattribut durch ein mit einem indirekten Genitiv angeschlossenes Substantivattribut ersetzt haben könnte, wie es in neuägyptischen Texten bei abstrakten Begriffen gelegentlich vorkommt (s. ENG § 225). -
{r}r: Für den Schreiber dieses Textes ist die Gruppe r ꜥ.w (D21-D36-Z1) offenbar zu so einer festen Einheit geworden, dass er stets vor dieser Gruppe die Präposition r nochmals voranstellt. Die Gruppe ist insgesamt fünf Mal im Text belegt (Z. x+22; x+23 (2x); x+25; x+29).
Man könnte auch davon ausgehen, dass der Schreiber an dieser Stelle das Substantiv r-ꜥ.w (Wb 2, 395.12; https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/600214, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, 25.4.2023; vgl. Pantalacci, in: OLP 16, 1985, 5–20) zur Bildung von Abstrakta im Sinn hatte und daher die Präposition zusätzlich notiert hat. Da allerdings in den parallelen Sprüchen eindeutig ꜥ.w „Aktion“ (https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/34480, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, 25.4.2023) gemeint sein muss, ist davon auszugehen, dass diese Schreibung eher graphisch als semantisch motiviert sein dürfte.
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(Full citation)Anke Blöbaum, with contributions by Svenja Damm, Daniel A. Werning, Sentence ID ICMBFpBW2CQ3tEiSmRq2XS1hQFs <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICMBFpBW2CQ3tEiSmRq2XS1hQFs>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.5, 7/26/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICMBFpBW2CQ3tEiSmRq2XS1hQFs, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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