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dann findest du die beiden Ränder jener Wunde auseinandergezogen(?) in Bezug auf einander vor.
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j:sdb: Wird teils als ein Partizip Aktiv, teils als ein Stativ des Verbs sḏb aufgefaßt, das möglicherweise nur in pEdwin Smith vorkommt. Die Bedeutung von sdb/sḏb ist umstritten. Glosse A zu Fall 14 erklärt das Verb mit dem Verb gnn: "schwach, schlaff, weich sein; nachgeben". Das Determinativ des spuckenden Mundes könnte zum Bedeutungsspektrum 'wässrig, flüssig' gehören (das Determinativ des unten gegabelten Stockes U116, mit dem Schlangen gefangen werden, hängt mit dem Substantiv sḏb: "Schaden, Unheil" zusammen; es ist nicht die oben gegabelte Stütze O30!). Es gibt mehrere Bedeutungsvorschläge. (1) Wb IV, 382.17-18 liefert für sḏb nur eine Umschreibung: "als Zustand von Wunden: tief o.ä.; auch von Sachen, die gnn sind". Dieses "tief" wird aufgegriffen von Westendorf, KHWB, 316: "tief ins Fleisch reichend" und von Meeks, ALex 77.4039: "être profond". (2) Aufgrund einer parallelen Textstelle mit dem Verb jꜥr: "heranreichen an" kommt Breasted, Surgical Papyrus, 260-262 zu dem Schluß, daß jꜥr: "penetrate" (bis zu einem harten Gegenstand) und sdb "pierce through" (durch einen weichen Gegenstand hindurch und in einen Hohlraum hinein) bedeuten. Ebbell, Alt-ägyptische Chirurgie, 37 denkt an eine Beschädigung oder ein Zerreißen von Weichteilen und daher an das Verb "lazerieren", aber entscheidet sich schließlich wie Breasted für "perforieren". In Anlehnung an Breasted findet man bei Faulkner, CDME, 259: "penetrate, of injury"; Bardinet, Papyrus médicaux, 503: "transpercer"; Brawanski, in: SAK 35, 2006, 56, Anm. 4: "durchbohren, perforieren". (3) Allen, Art of Medicine, 83 hat eine abweichende Übersetzung: "to be obstructive" (d.h. "behindernd, hinderlich, versperrend"; in medizinischem Kontext: "verstopfend, verschließend"). Diese Übersetzung von Allen geht von einem etymologischen Zusammenhang mit dem Substantiv sḏb aus, das in Wb. IV, 381.7-382.15 zwar als "Schaden, Unheil" verstanden wird, von anderen jedoch als "Behinderung, Hindernis, Obstakel" übersetzt wird (Faulkner, CDME, 258: "impediment, obstacle, opposition"; Meeks, ALex 77.4039: "obstacle"; Hannig, HWB, 859: "Schaden, Unheil; Hindernis, Obstakel"). (4) MedWb II, 825-826 berücksichtigt die Glossenerklärung mit dem Verb gnn und das Determinativ des spuckenden Mundes und schlägt "aufgeweicht sein" vor (daher Hannig, HWB, 118 und 859, s.v. jsdb: "aufgeweicht sein"; s.v. sḏb: "aufgeweicht sein"). (5) Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 126 kombinieren die vorherigen Ansätze: "'pierced and collapsed' (which also involves the sense of being obstructed)".
- sꜣt: Das Verb kommt nur in pEdwin Smith vor. Vor allem aufgrund von Fall 14, in dem die Wunde anschließend genäht werden muß (d.h. die Wundränder klaffen auseinander), ermittelt Breasted, Surgical Papyrus, 257-258 die Bedeutung "to separate" im Sinne von: Wundränder, die voneinander getrennt sind (daher Ebbell, Alt-ägyptische Chirurgie, 36: "auseinanderklaffen"). Wb. IV, 27.3-4 erwägt neben der Bedeutung "trennen" auch die Bedeutung "verschieben": "(gebrochene Knochen, Wundränder) die gegen (r) einander verschoben?, von einander getrennt? sind". Diese zweite Bedeutung setzte sich durch: In Grundriß IV/1, 182 steht "verlagern"; MedWb II, 713 hat: "verschoben sein" (ebenso Hannig, HWB, 717-718: "verschoben sein"; auch Allen; Sanchez/Meltzer), wobei MedWb II, 713 dies durch Fall 36 begründet: ein Arm hängt tiefer als der andere, d.h. ist verschoben gegenüber den anderen; laut MedWb ist das "verschoben sein" das Wesentliche und die Trennung von einander nur eine zwangsläufige Folge. Aber laut Brawanski, in: SAK 35, 2006, 55-56 (Kommentar 2) können zwar Knochenenden sich gegeneinander verschieben, Wundränder hingegen stehen auseinander, weshalb seiner Meinung nach die Bedeutung "auseinanderstehen, getrennt/losgelöst sein" medizinisch sinnvoller ist.
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(Full citation)Peter Dils, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd5QbIfmziER8nRlWTJWQn9s <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd5QbIfmziER8nRlWTJWQn9s>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd5QbIfmziER8nRlWTJWQn9s, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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