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ḥm.w: Das Wb kennt vier verschiedene Lemmata:
(1) Wb 3, 81.20-21, ḥm.w: „in offizineller Verwendung“; mit dem Pflanzendeterminativ oder dem Korn N33 geschrieben;
(2) Wb 3, 82.1, ḥm.w: „Art Getreide“, mit dem Kornmaß mit Körnern (Gardiner, Sign-List U9) geschrieben. Beide Lemmata können auch mit doppeltem Schilfblatt geschrieben werden. Außerdem wird noch
(3) ein feminines ḥmw.t (Wb 3, 81.22, „in offizineller Verwendung“) und
(4) ein ebenfalls feminines ḥmy.t (Wb 3, 82.4) gelistet.
Auf den ersten Wb-Zetteln beider femininen Wörter wird auf das jeweils andere verwiesen. Bei Nr. (4) wird im Wb eine Lesung als ḥmꜣ.t: „Salz“ erwogen. In DrogWb, 349 ist Nr. (1) noch einmal aufgespalten in ein eigenes Lemma für 81.20 und eines für 81.21 (als Bestandteil von kꜣkꜣ). Nr. (2), das in medizinischen Texten nicht verwendet wird, ist im DrogWb nicht extra genannt. Nr. (3) ist auf S. 350 als eigener Eintrag gelistet; Nr. (4) ist auf S. 345 als Schreibvariante von ḥmꜣj.t genannt, weil es in derselben Verbindung erscheint (vgl. S. 347). Das ḥmꜣj.t identifiziert Loret, in: Mél. Masp. I, 866-876 mit dem Bockshornklee, weil die Gewinnung der Körner derjenigen von Graupen entspricht, die Pflanze allem Anschein nach bitter ist, man aus den Körnern ein Öl erhält und auch heute Öl aus Bockshornsamen offizinell verwendet wird; und weil die äußere Anwendung von ḥmꜣj.t im pSmith derjenigen entspricht, die in griechischen und arabischen Papyri mit diesem Öl verbunden wird. Gardiner, AEO I, 21 widerspricht dem, weil laut Keimer, in: BIFAO 28, 1929, 84 Bockshornklee ein später Import nach Ägypten sei, und Gardiner vermutet mit Verweis auf eine Stele Ramses’ II. in ḥmꜣj.t „the name of a fruit“. Helck, Materialien V, 194 (802) schließt sich Lorets Deutung von ḥmꜣj.t als Bockshornklee an und vermutet ferner in (hier:) Nr. (2) dasselbe Wort. Janssen, Prices, 357-358 bespricht kurz Nr. (2), wofür er auf Lorets Identifizierung und Gardiners Zweifel hinweist, obwohl zumindest in Lorets Besprechung das Wb-Lemma Nr. (2) keine Rolle spielt. Über die Möglichkeit, dass es sich dabei um ein Getreide handelt, kommt er aber nicht hinaus. Zur Identifizierung von ḥm.w als Bestandteil von kꜣkꜣ trägt diese Diskussion allerdings nichts bei. Auf den DZA-Zetteln ist für ḥm.w in der Verbindung mit kꜣkꜣ die Bedeutung „Blätter“ angegeben.
tf: Germer, Arzneimittelpflanzen, 155-156 will es mit tf: "Säge" zusammenbringen und denkt an "zerschnittene Datteln". Westendorf, Handbuch Medizin, 550, Anm. 5 hält eine Verschreibung für tp mw.t=f für möglich und denkt an die bnj tp mw.t=f von Eb 65: "Dattel auf ihrer Mutter", d.h. vielleicht "unreife Dattel".
gs 1/64: Möglichweise ist das hieratische Kreuz unter dem gs nicht als Maßangabe 1/64, sondern als ḏꜣ zu lesen. Zu der Möglichkeit vgl. Pommerening, in: Basel Egyptology Prize 1, 216.
gw: Die Identifikation als Zyperngras ist keineswegs sicher, vgl. Germer, Arzneimittelpflanzen, 207-209; Germer, Flora, 248.
ḫꜣs.yt: Dawson, in: JEA 20, 1934, 45 vermutet aufgrund der Verwendungsweise und der Erwähnung von Ranken die Zaunrübe (Bryonia). Diese Identifizierung wird von Germer, Arzneimittelpflanzen, 291-292 abgelehnt, weil die genannten Anwendungsgebiete von ḫꜣs.yt zu allgemein sind, um es mit Bryonia zu vergleichen bzw. sich gerade die zu erwartenden Bestandteile bzw. Wirkungen von Bryonia kaum bis gar nicht in den Verwendungsbereichen von ḫꜣs.yt widerspiegeln. Dementsprechend lässt auch Westendorf, Handbuch Medizin, 550 die Übersetzung offen. Bardinet, Papyrus médicaux, 253 bleibt bei „bryone“, versieht es aber mit einem Fragezeichen.
bꜣg: Die Übersetzungen „frigidum esse, refrigerare“, die Stern, in: Ebers, Papyros Ebers, Bd. 2, 11b gibt, scheint völlig geraten. Das Wb 1, 431.12 vermutet „dick werden, gerinnen (von Flüssigkeiten)?“ und dürfte dabei vielleicht an eine metaphorische Bedeutung von bꜣgi̯: „müde werden“ gedacht haben. MedWb 1, 241 übernimmt diese Bedeutung, gibt aber durch Weglassung des Fragezeichens größere Sicherheit vor, als vorliegt (dort auch in Anm. 2 die Überlegung, dass es mit „müde sein“ zusammenhängen könnte. Davon hängen die scheinbar sicheren Übersetzungen bei Faulkner, CD, 79 („thick, of fluids“) und Hannig, HWb (Marburger Edition), 260, Nr. {9453}-{9454} („geronnen sein; gerinnen“) ab. Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es mit dem Verb bꜣgi̯: „müde sein“ zusammenhängt; zumindest das davon abgeleitete Substantiv bꜣg ist im Mittleren Reich mit Schreibungen mit drei Wasserlinien belegt: in den Sargtexten (CT I, 183d und 189e) und auf dem Sarg Kairo CG 28083 aus el-Berscheh (Lacau, in: RecTrav 26, 1904, 229).
In Eb 19 und pRamesseum III A 31 steht es attributiv zu ḥ(n)q.t; in Eb 19 könnte es dem zusätzlichen nachgestellten Flüssigkeits-Klassifikator (Topf und Pluralstriche) nach sogar lexikalisiert sein. In Eb 19 vermutet Westendorf, Handbuch Medizin, 550: „dickflüssiges Bier“, Bardinet, Papyrus médicaux, 253: „dépôt (?) de bière“. Im Fall des Ramesseums-Papyrus denkt Barns, Five Ramesseum Papyri, 20 vergleichbar zu Westendorf an „thick beer“.
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(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Peter Dils, Daniel A. Werning, Token ID IBUBdWDVGTEAQk0ltMeSdERdSYM <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdWDVGTEAQk0ltMeSdERdSYM>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
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