Token ID IBUBdzT4QArKCUrxtnExkDy15fQ
(und zwar) als Knabe, noch bevor mir das mṯꜣm gelöst worden war.
Kommentare
-
- swsḫ: Hier liegt eine ungewöhnliche Schreibung mit phonetischem Determinativ vor; siehe Shirun-Grumach, Offenbarung 155 mit 159 Anm. p; so schon Erman, Literatur, 81. Bei de Buck, Building Inscription gibt es keinen Kommentar. Goedicke, Berlin Leather Roll, 93 Anm. q möchte zu sḫws "ausstatten" (Wb. 4, 238. 13-14) oder sḫwd "bereichern" (Wb. 4, 239.1-4) emendieren; siehe den folgenden Kommentar.
- nb psš.t=j 2: psš.t 2 "die Zwei Teile" ist eine Bezeichnung für Ägypten; siehe Blumenthal, Phraseologie, 36 (A 4.2) mit Verweis auf J.G. Griffiths, The Conflict of Horus and Seth, Liverpool 1960, 68-74; de Buck, Building Inscription, 52 wieder ohne Kommentar. Ganz wörtlich übersetzt Hermann, Königsnovelle, 49: "er hat mich weit gemacht zum Herrn der beiden Landeshälften". Goedicke, Berlin Leather Roll, 87 mit 93-94 Anm. q setzt für den Satzteil folgende Lesung an: sḫ〈wd〉.n=f wj r nb-psš.t 2 "he made me richer than 2 possessers-of-income" mit sḫwd "bereichern" (siehe vorhergehenden Kommentar) und nb-psš.t als "possessor-of-income" mit Deutung "a person who is on the royal payroll". Es bleibt dann zu fragen, warum dann hier die niedrige Zahl "2" steht, und außerdem bleibt der Vergleich düster, weil der König per se als viel reicher als irgendein Vasall zu betrachten ist. Daher ist die erste Lesung vorzuziehen.
- mṯꜣm: Hier gibt es zwei konkurrierende Deutungen, einmal "Vorhaut" u.ä.; vgl. Hermann, Königsnovelle, 49; Goedicke, Berlin Leather Roll, 87 mit 94 Anm. r; El-Adly, Lederhandschrift, 10; Shirun-Grumach, Offenbarung, 155 mit 159 Anm. q; Hofmann, Königsnovelle, 63; mit ausführlicherer Diskussion L. Zonhoven, in ZÄS 125, 1998, 84-85 (zu dieser Deutung siehe W. Hölscher, Ägypter und Libyer. Beiträge zur Ethnologie und Geschichte libyscher Völkerschaften nach den altägyptischen Quellen, ÄF 4, Glückstadt / Hamburg / New York 1937, 15 no. 3). Die zweite Deutung geht in Richtung eines wie auch immer gearteten Kleidungsstückes für kleine Kinder ("swaddling clothes", "Windeln" o.ä.); vgl. de Buck, Building Inscription, 52 mit 54-55 Anm. 16; Blumenthal, Phraseologie, 36 (A 4.2); Lichtheim, Literature I, 116; Quack, Merikare, 132 mit Anm. 42 (zu letzterem siehe den Beitrag von E. Devaud, in: Sphinx 13, 1910, 112-118). Wb. 5, 354. 15-18 bzw. 20 listet zwei Lemmata, jeweils unter ṯꜣm, der Ausdruck fḫ (m)ṯꜣm kommt laut Wb. aber nur bei der "Vorhaut" vor. Dennoch ist die Sache nicht eindeutig, gerade auch weil die Determinative Schnur-mit-Enden-nach-oben (Sign-List V6) und Schlagender-Mann (Sign-List A24) eine genaue Festlegung ebenfalls verhindern. Zur Lesung mṯꜣm: An dieser Stelle liegt eine passivische Konstruktion mit Dativobjekt vor: n fḫ.t n=j mṯꜣ〈m〉 "Noch nicht wurde mir das mṯꜣm gelöst." Die Alternativlesung wäre n fḫ.t n=j m-ꜥ ṯꜣm "Noch nicht hatte man mich aus dem ṯꜣm gelöst", was m.E. weniger einleuchtend ist, gerade weil hier idiomatisch fḫ m "lösen aus" (Wb. 1. 578,7) zu erwarten gewesen wäre. Die Lesung des Wortes hat mṯꜣm zu sein. Hierfür ist vielleicht der Beleg Wb. 2, 175.11 mṯꜣm "e. Art Kleidungsstück für Mädchen zu stellen. Der Beleg selbst ist im DZA nicht mit aufgenommen. DZA 31.194.460 sagt jedoch, dass es sich bei (m)ṯꜣm nur um ein einziges Wort handele. Für die Diskussion um die Konstruktion von fḫ.t und die Lesung m ṯꜣm oder mṯꜣm siehe zuletzt Quack, in: A. Berlejung, J. Dietrich und J.F. Quack (Hgg.), Menschenbilder und Körperkonzepte im Alten Israel, in Ägypten und im Alten Orient (ORA 9), Tübingen 2012, 586-589. Quack präferiert eine Lesung n fḫ.t{n}=j mṯꜣ〈m〉. Er schlägt keine Übersetzung vor, aber aus seiner Besprechung geht eine mögliche Bedeutung: "als ich noch nicht abgelegt hatte den mṯꜣm-Stoff" hervor.
Persistente ID:
IBUBdzT4QArKCUrxtnExkDy15fQ
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdzT4QArKCUrxtnExkDy15fQ
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Marc Brose, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Charlotte Dietrich, Daniel A. Werning, Token ID IBUBdzT4QArKCUrxtnExkDy15fQ <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdzT4QArKCUrxtnExkDy15fQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdzT4QArKCUrxtnExkDy15fQ, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
Kommentieren Sie den Inhalt dieser Seite
Danke, dass Sie uns helfen, unser Angebot zu verbessern. Ihr Kommentar wird an das TLA-Team zur Bearbeitung übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutz-Erklärung.
Teile diese Seite
Beachten Sie, dass, wenn Sie Social Media-Buttons (z.b. X, Facebook) nutzen, Daten an die entsprechenden Services übermittelt werden. Details entnehmen Sie den Datenschutzrichtlinien des entsprechenden Angebots.
Weisen Sie uns gerne auf Irrtümer hin
Danke, dass Sie uns helfen, unser Angebot zu verbessern.
Falls Sie kein e-Mail-Programm auf Ihrem Endgerät installiert haben, verfassen Sie bitte händisch eine e-Mail unter Angabe der Lemma-ID/Link, Token-ID/Link (oder Satz-ID/Link), Art des Fehlers an: tla-web@bbaw.de.