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⸢šwi̯⸣ ⸢m⸣ sn⸢_⸣ ḥꜣ.w: Willems, Dayr al-Barshā, 43 und 49, Anm. v versteht die stark zerstörte Passage als šwi̯ m sn|ḥꜣ: „one free from causing distress (?)“. Das Wort snḥꜣ gibt er als unbelegt an, verbindet es aber mit der Wurzel nḥꜣ: „to be rough“. Man könnte auf snḥꜣ: „(Zauberei) unwirksam machen u.ä.“, Wb 4, 169.5, verweisen.
Allerdings zeigt sein Faksimile auf Taf. 47 (vgl. auch das Foto auf Taf. 18) unter dem n noch einen möglichen Zeichenrest. Auch der Platz am Kolumnenende würde noch für ein Zeichen mehr reichen. Daher ist es zweifelhaft, dass man über den Kolumnenwechsel hinweg einfach sn|ḥꜣ lesen kann. Hier wird daher vorgeschlagen, die ersten Zeichen von Kolumne 13 als ḥꜣ.w: „Übermaß“ zu lesen, wodurch sich Djehuti als einer charakterisiert, der in einer noch zu klärenden Sache „frei vom Übermaß“ ist. Damit passt sich der Text gut in die Phraseologie von MR-Autobiographien ein, vgl. die Stele des Antef, Louvre C 167, 9, diejenige des Djefaihapi in Siut I, Halle, Ostwand, Südhälfte, 222 sowie vermutlich auch die Stele des Mentuhotep, London UC 14333, 12 s. die Belege im TLA. Auch der Schiffbrüchige behauptet auf pPetersburg 1115, 12-13, frei von Übertreibung zu sein.
Sollte diese Ergänzung richtig sein, hat Djehutinacht die Formel šwi̯ m ḥꜣ.w erweitert. Leider ist eine Ergänzung nicht möglich. Man könnte an zni̯: „vorbeigehen“ u.ä. denken, vgl. evtl. die seltene Kombination mit mdw.t: „über das erlaubte Maß hinausgehen“, Wb 3, 455.19. Andererseits hat zni̯ zahlreiche positive Konnotationen, etwa „Andere übertreffen“ (Wb 3, 455.17) oder ihnen „nacheifern“ (Wb 3, 456.15-16), so dass eine Ergänzung zu šwi̯ m zn[i̯.t (m)] ḥꜣ.w auch als „frei von Übereifer“ verstanden werden könnte – doch da das Nachahmen oder sogar Übertreffen Anderer von ägyptischen Beamten und Königen als positive Eigenschaft betrachtet wurde, müsste man zunächst untersuchen, ob es das Konzept eines übermäßigen Nachahmens (wovon sich Djehutinacht ja im gegebenen Kontext distanzieren würde) überhaupt gab, bevor man eine solche Ergänzung hier vornehmen sollte. -
Zur Lesung und Übersetzung vgl. den Kommentar zum Verb ẖꜣ, https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/122400, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 16.7.2024).
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Vgl. Willems, Dayr al-Barshā, 49, Anm. u zum Vorschlag, wnb zu lesen, und zur möglichen metaphorischen Bedeutung der Stelle als "jmd., der Unkraut herausreißt = jmd., der Schlechtes entfernt". Als möglichen Beleg für die Bedeutung "Unkraut" für wnb zog er pChester Beatty V, Recto 7,2 heran, eine Passage aus den Miscellanies, genauer: aus den Leiden eines Soldaten im Ausland. Es ist jedoch keinesfalls sicher, dass wnb dort die Bedeutung "Unkraut" hat, wie die Übersetzungen der Stelle suggerieren. Vielmehr steht der dortige Satz nꜣ wnb.w bjn im Kontext der Beschreibung, mit welchen Problemen ein Soldat im Ausland zu kämpfen hat, in der alles möglichst negativ geschildert wird. So gesehen, könnte man diesen Satz auch als "(Selbst) die Blumen sind furchtbar" verstehen (vgl. die entsprechende Übersetzung und Kommentierung hier im TLA), worduch wnb prinzipiell seine positive Bedeutung behielte.
Dessen ungeachtet kann eine bessere Erklärung der Phrase nicht angeboten werden. -
Zu möglichen Interpretationen dieser Passage s. Willems, Dayr al-Barshā, 49-50, Anm. w. Er vermutet, dass hier eine physische Eigenschaft eines Falken beschrieben sein könnte, so wie auch die folgende Passage den Grabherrn mit einem Falken vergleicht.
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(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Token ID IBUCZ5jIQAK0xkfukd5UGQnQsRI <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUCZ5jIQAK0xkfukd5UGQnQsRI>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUCZ5jIQAK0xkfukd5UGQnQsRI, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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