Token ID IBcDNYooKK1vu03AvQN5jqHkhPY


[ḫ]nn 45 mnj.w 4Q [_]w 46 jwḥ.w


    verb_3-inf
    de
    Halt machen

    SC.act.gem.nom.subj
    V~ipfv.act




    45
     
     

     
     

    substantive_masc
    de
    Hirt

    (unspecified)
    N.m:sg




    4Q
     
     

     
     




    [_]w
     
     

    (unedited)
    (infl. unspecified)




    46
     
     

     
     

    substantive_masc
    de
    Tierschwemme; Feuchte (?)

    (unspecified)
    N.m:sg
de
Der Hirte macht halt (?) [... ...] Tierschwemme/Feuchte/befeuchtet (?).
Autor:innen: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 30.11.2017, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • - [ḫ]nn: Die Übersetzung durch Griffith, pKahun and Gurob, 13 als "wait" setzt voraus, dass er [ḫ]nn ergänzt (wegen des erhaltenen Determinativs des niederschwebenden Vogels). Das Verb ḫni̯ bedeutet zuerst "sich niederlassen, niederschweben" (vom Vogel), dann allgemein "sich niederlassen" und "halten, Halt machen" (Hannig, HWB, 647). Der Kontext ist zu zerstört, um die Geminierung zu erklären.
    - jwḥ.w: Kann von der Form her sowohl ein Verb (z.B. Pseudopartizip) als auch ein Substantiv sein. Der Kontext ist zu zerstört, um die grammatische Konstruktion zu erkennen bzw. zu rekonstruieren. Wb. 1, 57.9 kennt für das Substantiv nur die Bedeutung "Überschwemmung" (ein einziger und außerdem problematischer Beleg Stele BM EA 1164 des Antef, Sohn der Myt: siehe Spiegelberg, in: ZÄS 53, 1917 mit der Diskussion, ob "Überschwemmung" oder "bewässerter Boden" zu übersetzen ist; etymol. Partizip aktiv "das was feucht macht" = "die Überschemmung" oder Partizip passiv "das was befeuchtet wird" = "bewässerter Boden"?) und hat die zwei Belege aus dem tiermedizinischen Papyrus unter dem Verb jwḥ: "befeuchten" abgelegt, ohne sie weiter auszuwerten (DZA 20.478.350 und DZA 20.478.360). Wreszinski, in: OLZ 29, 1926, 729, Anm. 13 arbeitet mit dem Verb jwḥ. Er schlägt vor, zu [wn.ḫr.tw=f r] jwḥ j[n mnjw m] mw: "[es werde] untergetaucht vom [Hirten in] Wasser" zu ergänzen, aber das ist nicht mit dem w vor jwḥ.w vereinbar (sicherlich nicht zu ergänzen als [j]w = r und w ist auch nicht phonetisches Komplement beim jw-Tier), es erklärt auch das w am Ende von jwḥ.w nicht und die Konstruktion wäre insgesamt ungewöhnlich (vgl. Kol. 40: wn.ḫr=t(w) ḥr ntš=f). MedWb I, 34 erkennt ein Substantiv mit lokaler Bedeutung "nasse Fläche o.ä.", einerseits als Krankheitserscheinung "nässende Stelle" (mit Fragezeichen!), andererseits als "Schwemme (zum Baden für Rinder)" (ob Bedeutungsentwicklung von einem Infinitiv oder Nomen actionis "das Befeuchten" zu einem Nomen loci "Ort des Befeuchtens" > "Schwemme"?). Hannig, HWB, 35 übernimmt die Substantiv-Bedeutung von Wb. 1, 57.9 und die zwei Bedeutungen von MedWb: "Überschwemmung; Schwemme (zum Baden für Rinder); nässende Stelle". Collier/Quirke, The UCL Lahun Papyri, 55 übersetzen mit dem Substantiv "damp", d.h. "Feuchtigkeit" (ähnlich schon Bardinet, Papyrus médicaux, 481: "humidité"). In Kol. 47 liegt sicher ein Substantiv nach einer Präposition vor (m jwḥw). In Kol. 46 hat das Wort dieselbe Graphie, aber wie könnte die Konstruktion sein? Boessneck, Die Tierwelt des Alten Ägypten, München 1988, 71 erkennt als therapeutische Maßnahme "das den Kreislauf anregende mehrfache Untertauchen in der Schwemme."

    Autor:in des Kommentars: Peter Dils

(In einer zukünftigen Version der TLA-Webanwendung werden auch die Referenzbereiche der Kommentare und Annotationen zu Sätzen angezeigt werden, d.h. auf welche Teile des Satzes sich der Kommentar/die Annotation jeweils bezieht. Den Entwicklungsplan finden Sie hier.)

Persistente ID: IBcDNYooKK1vu03AvQN5jqHkhPY
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBcDNYooKK1vu03AvQN5jqHkhPY

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBcDNYooKK1vu03AvQN5jqHkhPY <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBcDNYooKK1vu03AvQN5jqHkhPY>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBcDNYooKK1vu03AvQN5jqHkhPY, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)