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- [___] nꜥwj nꜥwt: Es liegt sicherlich ein Wortspiel auf die Wurzel(n) nꜥi̯/nꜥw vor, die wegen der Zerstörung des ersten und der Unbekanntheit des dritten Wortes nicht auflösbar ist. Ähnliche Wortspiele finden sich in den Pyramidentexten, z.B. psḥ nꜥy jn nꜥy(.t): "Gebissen wurde die nꜥw-Schlange von einer nꜥw.t-Schlange" (PT 233a, Spruch 230, Zl. W 317; Version Stele BM 190, Zl. 11 = Sethe, Pyr. Kommentar I, 199) und das unübersetzbare nꜥi̯.y nꜥi̯.y nꜥy nꜥy (PT 422d, Spruch 281). Auf der magischen Spätzeitstele BM EA 190, die auch Pyramidentexte enthält, steht j nꜥjw n nꜥjw=k jm=f: "Oh nꜥw-Schlange, du wirst dich ihm nicht schlängelnd nähern (?)." (Stele BM 190, Zl. 27: DZA 24.681.410 = Osing, in: Fs Kákosy, 477: "O nꜥjw-Schlange, du sollst dich nicht gegen ihn schlängeln"). In den Sargtexten (CT II, 11g) findet sich ein Wortspiel zwischen der nꜥw-Schlange und dem Verb nꜥi̯: "Stricke drehen" (Zandee, in: ZÄS 100, 1973, 69-70).
Das mit einer Schlange determinierte Wort am Anfang könnte ein Verb sein. Ein Verb nꜥi̯ ist mit Schlange und Beinchen determiniert (Stele BM 190, Zl. 27) und wird von Osing als "schlängeln" übersetzt (Osing, in: Fs Kákosy, 477). Es könnte eine auf die Fortbewegung der Schlange abgestimmte Bedeutungsabwandlung von nꜥi̯: "dahinfahren, dahingleiten" mit dem Schiff oder den Beinchen als Determinativ sein (das Schiff, das über das Wasser gleitet). Alternativ könnte nꜥi̯: "(Stricke) drehen" die Grundlage sein, im Sinne von "sich schlängelnd, windend fortbewegen". Osing, Nominalbildung, 818, Anm. 1076 erkennt in nꜥi̯: "(Stricke) drehen" selbst eine abgeleitete Bedeutung eines Verbs, dass auch "sich winden" und "umschlingen" bedeutet. Oder ist die Schlange nur phonetisches Determinativ? Für Sethe ist auch das im Wörterbuch separat aufgelistete Verb nꜥw (Wb. 2, 207.5: ohne Übersetzung; mit Hieroglyphe D80 und D117(?) als Determinativen) von nꜥi̯: "dahinfahren, dahingleiten" abgeleitet, mit der besonderen Bedeutung "Gauklerweise ziehen" (PT 702a, Spruch 404: Sethe, Kommentar III, 286-287; daher Faulkner, Pyramid Texts, 132: "to caper(?)"; Hannig, Ägyptisches Wörterbuch I, 600 {14989}: "*herumtollen").
Die Etymologie der nꜥw-Schlange könnte auf das Verb nꜥi̯: "dahingleiten" (so Wilson, Ptol. Lex., 492: "glide along the ground" aus "to sail, move smoothly") oder auf das Verb nꜥi̯: "(Stricke) drehen; sich winden; umschlingen" zurückgehen. In LGG 3, 530 wird die nꜥw-Schlange als "der Glatte" übersetzt, d.h. es wird ein etymologischer Zusammenhang mit dem Verb nꜥꜥ "glatt sein" vorausgesetzt (so schon Hornung, Amduat. Bd. II. Übersetzung (ÄA 7), 190; Zandee, in: ZÄS 100, 1973, 69). Faulkner, CDME, 126 hat die nꜥw-Schlange nach nꜥꜥ: "smooth" angeordnet, aber vermutlich nur aus rein alphabetischen Gründen und nicht, weil er sie auf nꜥꜥ "glatt sein" zurückführen möchte. Bei Hannig, Ägyptisches Wörterbuch I, 600 steht die nꜥw-Schlange vor nꜥꜥ "glatt sein".
- nꜥwt: Ist mit dem Phallus mit Samenausfluss (Gardiner Sign-List D53) determiniert. Gardiner, Chester Beatty Gift, 123, Anm. 1 betrachtet dies als ein unbekanntes Wort (Hapax). Meeks, AL 77.2005 kennt ein Verb nꜥi̯: "pénétrer, s'accoupler" (mit dem Schiff determiniert!). Sein Beleg ist ein bei Sethe oder Faulkner nicht belegter Pyramidentextspruch: Leclant, Les textes de la pyramide de Pépi Ier (Saqqara), in: Comptes rendus des séances de l'Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, 1977, 269-288 (hier: 277, Kol. 30 = P/A/E 30) = PT Spruch MAFS 1036 [= Allen PT 501C = P(epi) 396 auf S. 146; Allen übersetzt nꜥi̯ m mit "to transport"]: nꜥi̯.n Ḥrw m mtw.t=f m ꜥr.t Stš / nꜥi̯.n Stš m mtw.t=f m ꜥr.t Ḥrw: "Horus ist mit seinem Samen in den Anus von Seth hineingefahren; Seth ist mit seinem Samen in den Anus von Horus hineingefahren." Meeks meint, dass dasselbe Verb in pChester Beatty 13, Zl. 5 verwendet wird. Hannig, HWB, 417 {14990} gibt für das Lemma *nꜥw mit der Schreibung von pChester Beatty 13 die Übersetzung "durchdringen, s. paaren", was auf Meeks zurückgeht.
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(Full citation)Peter Dils, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Anja Weber, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBgCBEo3UDob5EYhtJFsz8J7L0s <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBgCBEo3UDob5EYhtJFsz8J7L0s>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBgCBEo3UDob5EYhtJFsz8J7L0s, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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