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štꜣ.kwj m nṯr.w: Gardiner, DZA 50.143.810 übersetzt štꜣ als Stativ: „Ich bin geheimnisvoll mit Göttern“. Borghouts, Mag. Texts, 80 zieht es stattdessen als Adjektiv zum vorangehenden bjk und scheint kwj in jnk emendiert zu haben: „loaded with a mysterious falcon! For I am among gods“. Roccati, Magica Taurinensia, 169 hat kwj offenbar als fehlerhaft gestrichen und zieht nicht nur štꜣ, wie Borghouts, als Attribut zu bjk, sondern deutet zusätzlich m nṯr.w als adverbiale Erweiterung dieses Satzes: „carico falco misterioso agli dei“. Hier wird eine weitere Alternative vorgeschlagen: Liegt vielleicht eine Verschreibung für šṯ: „kleiden, schmücken“, hier vielleicht in übertragener Weise für „versehen mit“, vor? Der Satz könnte dann als Einleitung der folgenden Beschreibungen verstanden werden. Von einer ähnlichen Verschreibung geht Röpke, Mythologische Erzählungen in den Heiltexten, Bd. 1, 357-358, Anm. 298 mit einem Verweis auf eine vergleichbare Verschreibung in pBM EA 10058(+10105), Rto. x+2,9 aus. In seiner Übersetzung des Spruches im Fließtext auf S. 358 modifiziert er diese These noch etwas und geht davon aus, dass štꜣ{.w} ... 〈šṯ〉.kwj zu lesen ist, dass also das štꜣ: „geheim“ durchaus ernstzunehmen ist und danach (nicht als Haplographie, sondern eher als Aberratio oculi) nicht nur der Beginn des šṯ, sondern davor drei Verse ausgefallen sind.
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grqr: Beide Zeichengruppen sind jeweils mit dem sitzenden Mann mit Hand am Mund klassifiziert. Dadurch wirkt die erste, als wäre sie ein syllabisch geschriebenes Wort aus der Wortfamilie gr: „schweigen“. Bei der zweiten Gruppe ist unklar, ob es sich um ein Wort derselben Wortfamilie handelt, das nicht nur ebenfalls syllabisch geschrieben wurde, sondern zudem mit q statt g (ein spätes Bsp. dafür ist notiert auf dem Schreibungszettel DZA 30.666.730), oder ob es doch ein anderes Wort ist. Im Letzteren Fall wäre es ein Hapax legomenon. Neben einer Interpretation als zwei Wörter ist es auch denkbar, dass nur ein Wort grqr vorliegt, dessen erste oder dessen beide Silben mit einem Wort der Wortfamilie gr geschrieben wurden.
(1) Gardiner, DZA 50.143.810 setzt für alles zwischen k.t und snn Auslassungspunkte und schreibt nur in Klammern „(Name des Skorpions)“, worüber er noch ein Fragezeichen setzt. Da er eben nur Punkte setzt, bleibt offen, ob er ein oder zwei Wörter liest. Diese Unsicherheit findet sich auch auf DZA 30.687.410, wo beide Möglichkeiten in Betracht gezogen werden. Vielleicht nur aus pragmatischen Gründen fiel am Ende die Entscheidung auf zwei Wörter, so dass das erste Wort, gr, in Wb 5, 181.3 als „belegt N[eu]ä[gyptisch] in der Verbindung gr qr“ aufgenommen wurde. Lexa, Magie II, 49 rät: „des cris d’allégresse et de joie“.
(2) Borghouts, Mag. Texts, 80 und Roccati, Magica Taurinensia, 169 lesen hier nur ein Wort. Während Borghouts es mit „chattering (one)“ übersetzt und als Bezeichnung des Magiers versteht (vgl. ebd. 110, Anm. 273), lässt es Roccati völlig unübersetzt: „Ger-ker“. Wie Borghouts zu seiner Übersetzung kommt, ist unklar, da gr gerade „schweigen“ und nicht „reden“ heißt. Will man nicht unterstellen, dass sich Borghouts von einer völlig veralteten Übersetzung von gr als „reden“ hat leiten lassen (s. dazu Dils, in: Denkströme. Journal der Sächsischen Akademie der Wissenschaften 11, 2013, 44, 48 und 55), kann man überlegen, ob er darin eine Antiphrasis sah. Röpke, Mythologische Erzählungen in den Heiltexten, Bd. 1, 359 vermutet, dass Borghouts „eine deskriptive Selbstbezeichnung des gleichermaßen ‚(laut) schreienden‘ (n:hm) wie ‚(leise) murmelnden(?)‘ (grqr) Beschwörers” im Sinn gehabt habe. Borghouts’ „chatter“ bedeutet aber kein „murmeln“. Auf Borghouts geht dann Meeks, AL, 78.4464: „Bavard(?)“ zurück, während Röpke, 358-359 an einen Zusammenhang mit dem qrqr-Vogel des pChester Beatty IV, Vso. 8,15 und dem grgr-Vogel des Tebtynis-Onomastikons, Q,18 herstellt.
Aufgrund dieser Unklarheiten ist auch die syntaktische Verbindung zum vorangehenden nhm und zum folgenden snn (...) unklar. Gardiner beginnt einen neuen Satz mit einem snn=tw (...): „Man geht vorbei (...)“, das er aber mit einem Fragezeichen versieht. Borghouts deutet nhm und grqr als parallel stehende Substantive, die als Subjekte einer Pseudoverbalen Konstruktion mit Stativ dienen: „A rejoicing (nhm) and chattering (grḳ) (one) has passed along you“, d.h. nhm grqr snnj(.w) tw. Roccati löste das nhm verbal als Imperativ auf. Das Ger-ker lässt er unübersetzt und scheint es vokativisch aufzufassen, mit snn und ꜣtp offenbar als stativische Zusätze: „Giubila! Ger-ker, mentre si passa presso ti, carico del falco misterioso agli dei.“ Auch Röpke, Mythologische Erzählungen in den Heiltexten, Bd. 1, 358 vermutet hinter grqr eine Anrede. Das anschließende snn=tw emendiert er zu einem prospektiven sn{n}〈.y〉=tw: „man (= ich) möge hindurchgehen (können) durch(?) dich“.
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(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Daniel A. Werning, Token ID IBkCSCWKCZJkIUHruY7Otaz5Oq0 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBkCSCWKCZJkIUHruY7Otaz5Oq0>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
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