Token ID VTDNKEFE2NDQDDAWQBDEBYVBU4



    particle
    de
    [zur Satzmarkierung und in komplexen Verbformen]

    (unspecified)
    PTCL

    verb_3-lit
    de
    ausschütten

    SC.n.act.ngem.1sg_Aux.jw
    V\tam.act-ant:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.1.c.]

    (unspecified)
    -1sg

    substantive_fem
    de
    Holzpflock

    Noun.pl.stpr.2sgm
    N.f:pl:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.2.m.]

    (unspecified)
    -2sg.m

    preposition
    de
    mittels

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de
    Ton

    (unspecified)
    N.m:sg

    demonstrative_pronoun
    de
    dieser [Dem.Pron. sg.m.]

    (unspecified)
    dem.m.sg




    rto 14
     
     

     
     

    nisbe_adjective_preposition
    de
    von [Genitiv]

    Adj.sgm
    PREP-adjz:m.sg

    gods_name
    de
    Isis

    (unspecified)
    DIVN

    verb_3-inf
    de
    herauskommen

    Partcp.act.ngem.sgm
    V\ptcp.act.m.sg

    preposition
    de
    unter (lokal)

    (unspecified)
    PREP

    substantive_fem
    de
    Achsel

    (unspecified)
    N.f:sg

    nisbe_adjective_preposition
    de
    von [Genitiv]

    Adj.sgf
    PREP-adjz:f.sg

    gods_name
    de
    Selqet

    (unspecified)
    DIVN
de
Denn ich habe deine Fangzähne (wörtl.: deine Pflöcke) eingegossen in diesen Ton der Isis, der aus der Achselhöhle der Serqet hervorgekommen ist.
Author(s): Katharina Stegbauer; with contributions by: Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning ; (Text file created: before June 2015 (1992–2015), latest changes: 10/14/2024)

Comments
  • Stegbauer, Magie als Waffe gegen Schlangen, 192 hat diesen Satz mit „weil“ als Nebensatz an den vorigen angeschlossen, in DigitalHeka, Version von 2006 = TLA, 15. Aktualisierung, 31. Oktober 2014 hat sie den Satz als Hauptsatz analysiert.

    Commentary author: Lutz Popko

  • ṯtf bezeichnet das Ausgießen einer Flüssigkeit, Objekt ist meist die Flüssigkeit; nur einmal erscheint der Mund, d.h. der Behälter, als Objekt (DZA 31.311.640). Die genaue Bedeutung an der vorliegenden Stelle ist diskutabel. Posener vermutet „salir, barbouiller“ (Brief an Roccati vom 30.06.1969, Roccati, Papiro Ieratico N. 54003, 26, Anm. c). Roccati übernimmt diesen Vorschlag: „Ho bagnato i tuoi scalpelli“. Vergleichbar auch Osing, in: Fs Kákosy, 473 („Ich habe deine ‚Pflöcke‘ (= Zähne) übergossen“), Fischer-Elfert, Altägyptische Zaubersprüche, 54 („Ich habe deine Pflöcke (= Zähne) (...) übergossen“). und Stegbauer, Magie als Waffe gegen Schlangen, 192 („weil ich deine Fangzähne eingegossen habe). Alle diese Übersetzungen gehen davon aus, dass die Zähne der Schlange mit Lehm beschmiert oder sogar darin „eingegossen“ und damit unschädlich gemacht werden. In dem Fall ist der Lehm quasi das affizierte Objekt von ṯtf: Er ist das, was gegossen wird (nämlich über die Zähne).
    Borghouts, Mag. Texts, 91 versteht ṯtf dagegen eher im übertragenen Sinn und macht die magischen Bücher nicht nur zum grammatischen Objekt, sondern auch zum affizierten Objekt: „I have scattered (ṯtf) your books“. Bei dieser Übersetzung ist unklar, wie er das direkt anschließende „with this clay of Isis“ interpretiert. Welche Funktion hat bei seiner Interpretation von ṯtf der Lehm der Isis? Waraksa, Female Figurines, 134-135 mit Anm. 605 („I have poured out your magical books“) verwendet für ṯtf die vermutliche Grundbedeutung „ausgießen“; aber da sie in der Übersetzung von mḏꜣ.t Borghouts folgt, bleibt bei ihr „the exact sense of the verb (...) elusive“ (Anm. 605). Sie vermutet, dass ṯtf mit Roccati vielleicht „I have wet“ oder „I have drenched“ heißen könnte und hält auch eine Bedeutung „overflowed“ für möglich.

    Commentary author: Lutz Popko

  • mḏꜣ.t: Posener, in einem Brief an Roccati vom 30.06.1969, vermutet hierin das Wort für „Meißel“ (Wb 2, 188.6-10) als Metapher für die Zähne der Schlange, was Roccati als „scalpelli“ übernimmt (Roccati, Papiro Ieratico N. 54003, 26 mit Anmerkung c). Dieser Idee folgt prinzipiell auch Osing, in: Fs Kákosy, 473 und 474, Anm. b), der aber nicht an das Wort für „Meißel“, sondern an „Holzpflock“ denkt, weil in den Sargtexten einmal die mḏꜣ.t-Pflöcke eines Vogelnetzes mit den Zähnen des Osiris verglichen werden. Dem folgen Eschweiler, Bildzauber, 221-222, Fischer-Elfert, Altägyptische Zaubersprüche, 54 und Stegbauer, Magie als Waffe gegen Schlangen, 192.
    Borghouts, Mag. Texts, 91 und 111, Anm. 311 vermutet dagegen, dass der Schlange hier die Verwendung von „magical books“ unterstellt wird. Dieser Idee folgt Waraksa, Female Figurines, 134-135 mit Anm. 606. Den Vorschlag Poseners und Osings zweifelt sie an, weil in pTurin CGT 54003 der für das Wort „Meißel“ typische Metallklassifikator fehlen würde und dieses Wort erst im Totenbuch, also später als pTurin CGT 54003, mit der Buchrolle geschrieben wurde. Sie übersieht allerdings, dass Osing Poseners ursprüngliche Idee „Meißel“ zum „Holzfplock“ modifiziert hatte; und dieses Wort kann nach Van der Molen, Dictionary of Coffin Texts, 194 in den Sargtexten tatsächlich, wie in pTurin CGT 54003, mit der Buchrolle und ohne spezifischen Klassifikator geschrieben werden. Das macht Osings Idee sehr plausibel, zumal man sich fragt, was man sich andernfalls unter magischen Büchern vorzustellen habe, die mit dem Ton der Isis verstreut (Borghouts) oder ausgeschüttet (Waraksa) worden sind. Man könnte allenfalls auf die Aufforderung der Pyramidentexte verweisen, nach denen ein Schreiber seine Schreibgeräte, u.a. auch Papyrusollen, zerstören soll, um Platz für den verstorbenen König zu machen (Grapow, in: ZÄS 49, 1911, 116-117, worauf schon Posener in dem genannten Brief verweist). Allerdings bliebe dann zu überprüfen, was genau mit dieser Aufforderung gemeint ist und ob sie wirklich mit der Situation in pTurin CGT 54003 verglichen werden kann.

    Commentary author: Lutz Popko

(A future release of the TLA web app will also indicate the scope of authors’ comments or annotations, i.e., which parts of the sentence a comment/annotation refers to. For the development plan, see here.)

Persistent ID: VTDNKEFE2NDQDDAWQBDEBYVBU4
Persistent URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/VTDNKEFE2NDQDDAWQBDEBYVBU4

Please cite as:

(Full citation)
Katharina Stegbauer, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID VTDNKEFE2NDQDDAWQBDEBYVBU4 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/VTDNKEFE2NDQDDAWQBDEBYVBU4>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/VTDNKEFE2NDQDDAWQBDEBYVBU4, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)