Sphinx-Stele (sog. "Traumstele")(Object ID HOFWFZ5AVVHPDOWZSA4YLJBOM4)
Persistent ID:
HOFWFZ5AVVHPDOWZSA4YLJBOM4
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/HOFWFZ5AVVHPDOWZSA4YLJBOM4
Data type: Object
Object type: rundbogige Stele
Materials: Rosengranit
Dimensions (H×W(×D)): 361 × 218 cm
Condition: fragmentarisch
Comment on materiality
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– Die Maße nach: Zivie, Giza, 125 und Klug, Stelen, 296. Nach Lehner, Archaeology of an Image, 268, 314 ist die Höhe mit 350 cm anzusetzen und die Breite mit 226 cm. Bei Mallet, in: Records of the Past II, 51 sind als Höhe 11 Fuß, 10 Zoll, als Breite 7 Fuß 2 Zoll angegeben, was der modernen metrischen Angabe genau entspricht. Die Tiefe/Dicke ist in der Literatur nicht vermerkt worden.
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– Erhaltungszustand: Der Stelenkörper ist weitgehend intakt, doch ist die Oberfläche zu einem großen Teil beschädigt bzw. abgebrochen. Das Textfeld war schon bei der Auffindung beschädigt, die ersten Faksimiles von Salt (in Young, Hieroglyphics, Tf. 80) und Perring & Vyse & Howard, pl. B (bei S. 115) bieten noch den nahezu vollständigen Text der Z. 1-13 (mit einer bereits vorhandenen Beschädigung in Z.1) und dazu einzelne Fragmente, die bis hinunter zu Z. 19 reichen; das Faksimile von Lepsius (LD III, 68a) bietet nahezu vollständig die Zeilen 1-9 (dazu die Beschädigung in Z. 1 und eine weitere in Z. 2), weitgehend vollständig Z. 10-11, fragmentarisch Z. 12-14; die rezenten Fotographien bei Michaełowski, Pyramiden, Tf. 53 und Gundlach et al., in: Ägyptens Aufstieg (1987), 36 Abb. 15 zeigen an, dass die Beschädigung weiter fortgeschritten ist und mittlerweile auch die Z. 9-11 stärker in Mitleidenschaft gezogen wurden und die Partien darunter noch stärker zerstört sind, und auch, dass die Abbrüche in mehreren Etappen erfolgten. Das Bildfeld weist unten in der Mitte und unten auf der linken Seite Beschädigungen auf, die Figuren und Beischriften sind jedoch noch fast vollständig erhalten.
- – Aushackungen und Restaurierungen: Es gibt minimale Aushackungen im Text: in Z.3 jmn.yt, in Z. 6 Mw.t, dieses danach fehlerhaft restauriert. Vgl. Klug, Stelen, 296.
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Finding place
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Gisa
Certainty: certain
Is the original place of use: Yes
Comment on this place: Die Stele wurde zwischen März und Juni 1818 von G.B. Caviglia an der Rückwand der Kapelle zwischen den Vordertatzen des Sphinx gefunden; vgl. Perring & Vyse & Howard, Operations 109 (= Zitat aus dem Tagebuch von H. Salt); Hassan The Great Sphinx, 13; Zivie, Giza, 5, 125; zur Lage der Kapelle siehe PM III.1, Plan VI.
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Gisa
Certainty: probable
Is the original place of use: Yes
Comment on this place: Der Stelenstein war ursprünglich ein Türsturz oder Architrav aus dem Totentempel des Chephren und wurde unter Thutmosis IV. von dort entfernt; vgl. Petrie, History II, 167; Hassan, The Great Sphinx, 7; Zivie, Giza, 125; Lehner, Archaeology of an Image, 314-318, 393.
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Current location
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Gisa
Inventory no(s).:
Is in situ: Yes
Comment on this place:
Die Stele wurde an ihrem Fundort belassen, war jedoch im 19. Jahrhundert – wie das komplette Sphinx-Areal – permanent von Versandung bedroht. So musste der Sphinx 1853 von Mariette erneut freigeräumt werden, und noch einmal während der Kampagne von G. Maspero 1885/86; vgl. Maspero, in: BIE 2.Ser. 7, 1886, 243; dazu zeigen die um 1900 (?) gemachten in-situ-Photographien bei Ward, The Sacred Beetle, 56-57 die Stele halb hoch im Sand. Die letzte Freilegung erfolgte ab 1925 durch E. Baraize; siehe Lehner, Archaeology of an Image, 268.
Dating: Thutmosis IV. Mencheperure
Comment on dating:
- Der König ist mit voller Titulatur genannt. Es ist das 1. Regierungsjahr angegeben. Die Stele ist mit Spiegelberg, in: OLZ 7, 1904, 288-291, 343-344 und Wildung, Die Rolle ägyptischer Könige, 207 und gegen Erman, Sphinxstele, 442-444 und ders., in: SPAW 1904, 1063-1064 kein Werk der Spätzeit, sondern als zeitgenössisches Dokument einzuordnen. Vgl. außerdem die Diskussion bei Zivie, Giza, 267 mit Anm. 1 und Klug, Stelen, 301.
Description
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Die oben stark abgeflachte Stele besteht aus Bildfeld und Textfeld. Das Bildfeld wird am oberen Bogenrand von einer gebogenen Himmelshieroglyphe begrenzt, darunter folgt die geflügelte Sonnenscheibe mit detailliert ausgearbeiteten Federn und zwei kurzen Uräen, die aus der Sonnenscheibe ragen, aber ohne konkrete Beischrift. Darunter befindet sich eine antithetische Doppelszene, bei der der König dem Sphinx Opfergaben darbringt. Auf der linken Seite trägt der König Nemes-Kopftuch mit Uräus, einen Vorbauschurz mit Stierschwanz, daran befestigt einen Gürtel mit angebrachtem langen Uräengehänge; in der Hand hält er einen breiten $nms.t$-Krug, den er dem Sphinx hinhält. Auf der rechten Seite trägt er die Blaue Krone auf dem Kopf, dazu die identische Körperbekleidung wie links, in der linken Hand hält er dem Sphinx einen Räuchernapf hin, in der rechten ist eine $ḥs$-Vase, aus der Wasser hervorkommt und in einen davor stehenden Opferständer fließt. Der Sphinx selbst ist liegend – mit Nemestuch und Götterbart – auf einem hohen Sockel in Gestalt einer konturierten Palastfassade dargestellt. Die linke Szene ist breiter als die rechte. Zwischen den Bildszenen befindet sich eine trennende Textkolumne.
- Die Seiten von Bild und Text sind von zwei Randlinien in Gestalt von Was-Zeptern eingerahmt. Die Bilder und Inschriften sind durchgängig in versenktem Relief gehalten, die Stele ist vollständig rot bemalt gewesen (nach A. Klug; heute nicht mehr sichtbar). Die Stele wurde nach hinten nicht abgerundet, so dass der Eindruck eines Rahmens entsteht. Vgl. die in der Literatur gegeben Photographien sowie die Objektbeschreibung bei Klug, Stelen, 296-297.
Bibliography
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File protocol
- – Mai 2019: M. Brose, Ersteingabe.
Please cite as:
(Full citation)Marc Brose, "Sphinx-Stele (sog. "Traumstele")" (Object ID HOFWFZ5AVVHPDOWZSA4YLJBOM4) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/HOFWFZ5AVVHPDOWZSA4YLJBOM4>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
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