Satz ID IBUBd3XieALoWEKZiDuHWCz29kY


CT VI, 206f

CT VI, 206f ṯry.t =ṯ m dwꜣ.t



    CT VI, 206f

    CT VI, 206f
     
     

     
     

    substantive_fem
    de Klage

    Noun.sg.stpr.2sgf
    N.f:sg:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.2.f.]

    (unspecified)
    -2sg.f

    preposition
    de in

    (unspecified)
    PREP

    substantive_fem
    de Unterwelt

    (unspecified)
    N.f:sg

de (Aber) eine Beschwerde über dich (fem.) ist in der Unterwelt!

Autor:innen: Katharina Stegbauer; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko (Textdatensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Änderung: 30.10.2023)

Kommentare
  • ṯry.t: Wird mit dem verehrenden Mann (A30) determiniert und ist zweimal in den Sargtexten (CT I, 173c [Spruch 40] und VI, 206f [Spruch 586]) belegt. Es gibt drei verschiedene Interpretationen bzw. Übersetzungen: (1) „Beschwerde, Vorbehalt (o.ä.)“; (2) „Unreinheit, Verfehlung (o.ä.)“; (3) „ehrfürchtiger Respekt (o.ä.)“. Es stellt sich die Frage, ob ṯry.t eine jüngere Schreibung der Wurzel twr: „zurückweisen, abweisen“ (Wb. 5, 252.10-13) oder twr: „pietätvoll behandeln, respektieren“ (Wb. 5, 252.14-17) ist, die beide auf dieselbe Wurzel twri̯: „auf Distanz halten“ (Schenkel, in: LingAeg 7, 2000, 87) zurückgehen könnten. Faulkner, AECT II, 188 übersetzt CT VI, 206f mit „a complaint against you“ und verweist auf CT I, 173c (Spruch 40) für dasselbe Substantiv. Meeks AL 78.4702 listet ein Lemma ṯrjt: „plainte, grief“ nach Faulkner, AECT II, 188 auf, für das er keine Wb-Referenz angibt. Meeks verweist noch auf Faulkner, CDME, 306: dort findet sich die Übersetzung „complaint(?)“ mit Verweis auf CT I, 173c. Van der Molen, Hieroglyphic Dictionary, 765 listet beide CT-Belege ebenfalls unter demselben Substantiv ṯry.t, aber er liefert als Übersetzung: „evil, sin, uncleanness“ mit Verweis auf Wb. 5, 317.12 (try.t im NR, mit „schlechtem Vogel“ als Determinativ) und 317.10-11 (tr: späte Quellen, mit „schlechtem Vogel“ als Determinativ) und auf Hornung, Pfortenbuch II, 50, Anm. 2 (dort ṯryt als Gegensatz von mꜣꜥ.t). Hornung übersetzt mit „das Unreine“ als Gegensatz zu mꜣꜥ.t, aber „eine präzise Bedeutung läßt sich nicht fassen“ (Hornung verweist noch auf pLeiden I 347 für einen weiteren Beleg, aber ohne genaue Stellenangabe). Barguet, Textes des sarcophages, 321 übersetzt ṯry.t einmal in Spruch 586 mit „la crainte respectueuse“, aber das andere Mal in Spruch 40 (S. 181) mit „charge contre moi“. Bei Carrier, Textes des sarcophages, I, 87 und II, 1376 findet sich für beide Sprüche „une plainte contre moi/toi“. In CT I, 173c ist der Kontext nn mtry=j / nn ṯry.t=j / nn jzf.t=j / nn ẖꜣb=j / nn ḏꜣ.t=j / nn ḫft.j=j / nn srḫw=j / nn mꜣꜥ-ḫrw=j jḫ.t r=f / nn ḥwi̯.n=j sḏb r=f ḏw: „es gibt kein Zeugnis / keinen Zeuge gegen mich, es gibt keine Beschwerde (?) gegen mich, es gibt kein Unrecht meinerseits, es gibt kein krummes Geschäft meinerseits, es gibt keinen (negativen) Rest meinerseits, es gibt nicht meinen Feind, es gibt keinen, der mich beschuldigt, ich habe keine Sache gegen ihn gerechtfertigt, ich habe keinen bösen Anschlag gegen ihn verübt.“ An dieser Stelle macht die Übersetzung „crainte respectueuse“ keinen Sinn und scheint „Beschwerde, Vorbehalt o.ä.“ besser. Für den Zusammenhang von jzf.t und ṯry.t vgl. noch pBM EA 9997+10309, Kol. 6.4: nn jzf.t=f nn try.t=f nn hꜣb=f [...]; hier würde „Unreinheit, Verfehlung“ ebenfalls passen. Die Übersetzung „Beschwerde“ wird von Hannig, Ägyptisches Wörterbuch II/2, 2748 s.v. ṯry.t {38155} übernommen.

    Autor:in des Kommentars: Peter Dils; Datensatz erstellt: 08.07.2019, letzte Revision: 08.07.2019

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Katharina Stegbauer, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, Satz ID IBUBd3XieALoWEKZiDuHWCz29kY <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd3XieALoWEKZiDuHWCz29kY>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.3, 16.5.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
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