Satz ID IBUBd81m3fmxqUwGmB4UmHTfv1s






    14.11
     
     

     
     

    verb
    de lass nicht zu!

    (unspecified)
    V

    demonstrative_pronoun
    de der [Artikel sg.m.]

    (unspecified)
    art:m.sg

    substantive_masc
    de Widersacher

    (unspecified)
    N.m:sg

    preposition
    de [Bildungselement des Präsens I]

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-lit
    de schwach werden

    (unspecified)
    V

    demonstrative_pronoun
    de der [Artikel sg.m.]

    (unspecified)
    art:m.sg

    verb_3-lit
    de vortrefflich sein

    Partcp.act.ngem.sgm
    V\ptcp.act.m.sg




    (•)
     
     

     
     




    14.12
     
     

     
     

    verb_3-inf
    de fehlleiten (?)

    SC.act.ngem.nom.subj
    V\tam.act

    substantive_masc
    de Böses

    (unspecified)
    N.m:sg

    substantive_masc
    de Gutes

    (unspecified)
    N.m:sg




    (•)
     
     

     
     

de Laß den Widersacher den Vorzüglichen nicht schwächen (?),
damit Böses Gutes fehlleitet (?).

Autor:innen: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Johannes Jüngling, Anja Weber (Textdatensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Änderung: 11.01.2023)

Kommentare
  • oder: Laß nicht den Wiedersacher 〈...〉, damit der Vorzügliche schwach wird (?),
    damit das Schlechte 〈dem〉 Guten entgleitet (?).

    - m-ḏr.t: wird von Lange als Temporalkonjunktion aufgefaßt: "wenn das ..." (vgl. Lichtheim?), von Griffith als Präposition "it is through (?) ..." (so Grumach, Simpson, Brunner), was am Satzanfang jedoch problematisch ist. Es wird eine Graphie des Vetitivs m-ḏi̯ sein (so Bresciani, Vernus, Laisney). Nach einem Vetitiv müßte ein Verb folgen, das hier jedoch fehlt (Vernus möchte rḏi̯ ergänzen: Sagesses, 317 und 337, Anm. 119; Laisney denkt an ein Verb wie "prosperer, dominer" und er ergänzt wḏꜣ(?)). In Vers 13.1 folgt nach rḏi̯ kein Subjunktiv, sondern ein Präsens-I (siehe dazu Navailles und Neveu, in: RdE 40, 1989, 118, Anm. 43): sw (ḥr) ḏi̯(.t) sn.w (ḥr) ṯtṯt: "er läßt Geschwister sich zanken" und vielleicht liegt hier eine ähnliche Konstruktion vor: m-ḏi̯ pꜣ rq (ḥr) ṯnj pꜣ mnḫ: "Laß den Widersacher den Vorzüglichen nicht schwächen (?)" (vgl. Simpson, 253, Anm. 42: "do not let disaffection wear away success").
    - ṯnj: die Bedeutung ist unsicher, aber "schwach werden" (Wb. V, 380.6) oder "kraftlos sein" paßt hier und vor allem in Vers 25.10 im Kontext (parallel zu zꜣw: "brechen"); es ist koptisch als jenaau: "träge, faul sein" erhalten (vgl. Thissen, in: Fs Lichtheim, II, 990-991). In den Versen 15.17 und 20.19 ist das Auge mit dem Schminkstreifen ein zusätzliches Determinativ (Wb. V, 380.7). Mit dem Auge mit Schminkstreifen aber ohne den "schlechten Vogel" ist das Verb ebenfalls in der Lehre des Ani (pBoulaq 4, Zl. 15.8) belegt. Für ṯnj mit dem Auge bietet Wb. V, 380.7 keine Übersetzung. Suys, La sagesse d'Ani, 4 und 7 errät die Bedeutung: "être modeste", Grumach, Untersuchungen zur Lebenslehre des Amenemope, 96 hat "zurückhaltend sein" und Hannig, HWB, 957: "Augen niederschlagen (?), Blick senken (?)". Quack, Ani, 87, Anm. 7 hält es für eine Sonderbedeutung des Verbs ṯni̯: "unterscheiden" und er übersetzt mit "beobachten" (vgl. Lichtheim: "if a man is observed" oder Simpson: "if a man is detected"). Fischer-Elfert, Lehre eines Mannes, 120-123, übersetzt 15.17 mit "entfernen, distanzieren, suspendieren".
    - rqw: Vernus und Laisney übersetzen mit der Personenbezeichnung "der Widersacher", aber da ein Personendeterminativ hier und bei pꜣ mnḫ fehlt, wird meist mit "Feindseligkeit" übersetzt.
    - whi̯: da das Verb ohne Objekt gebildet wird, betrachtet Griffith sowohl bjn als auch nfr als Subjekt: "(both) bad and good fail", aber dies ist inhaltlich unbefriedigend. Deshalb wird für whi̯ eine transitive Verwendung angesetzt (so z.B. explizit Laisney, 145: "faire échouer" und in den Übersetzungen von Lichtheim: "to spoil", Brunner: "zerstören", Roccati: "spogliare", Vernus: "devaluer"; vgl. Iversen, in: ZÄS 123, 1996, 44, Anm. 21: "to deceive") oder es wird eine Präposition vor nfr eingefügt (Vorschlag Griffith, 210, Anm. 10: (m) nfr). Lesko, Dictionary, I, 122 gibt für whi̯ auch die (transitive) Bedeutung "to damage" an, Westendorf, Koptisches Handwörterbuch, 284 erwähnt für koptisch ouihe die Bedeutung "quälen".

    Autor:in des Kommentars: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch; Datensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Revision: 26.06.2015

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Persistente ID: IBUBd81m3fmxqUwGmB4UmHTfv1s
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Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Johannes Jüngling, Anja Weber, Satz ID IBUBd81m3fmxqUwGmB4UmHTfv1s <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd81m3fmxqUwGmB4UmHTfv1s>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.4, 27.6.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd81m3fmxqUwGmB4UmHTfv1s, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)