Sentence ID IBUBdwj1XOVLkEWPnyYdeyZ7pA8
Du sollst ausfließen, (Dämon,) der zu reinigen ist, der die Verwesungsflüssigkeit (wörtl. Wasser der Verstorbenen) absetzt, der auf dem Sarg geraten/entstanden ist.
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Literatur zu Spruch 11:
Leitz, Magical and Medical Papyri [P, H, Ü]
Wreszinski, Londoner Med. Papyrus und Pap. Hearst [P, H, Ü, K]
Westendorf, Handbuch Medizin, 38-41 [K]
Bardinet, Papyrus médicaux, 484 [Ü]
Leitz, Tagewählerei, 43 [Ü]
Osing, in: FS Kákosy, 475-476 [Ü, K]
- Leitz, Magical and Medical Papyri 58 zählt die nächsten beiden Sprüche zur tntn-Krankheit. Westendorf, Handbuch Medizin, 384, Anm. 602 subsumiert sie zur tmy.t-Krankheit.
- tp: "ausfließen": Osing, in: FS Kakosy, 475 übersetzt "ausfließen" im Sinne von "vergehen" und verweist für dieses Verb (nicht in Wb. 5) auf die zwei MR-Belege (pTurin CGT 54003, Rto 11 und Vso 11) bei Roccati, Papiro ieratico N. 54003, 25, Anm. (e) mit weiteren Belegen für tp statt tf sowie s:tp statt s:tf. MedWb 947 listet tp mit unserer Textstelle als Beleg mit der Übersetzung "ausfließen; vergehen" auf und verweist auf dp in Wb. 5, 445.12: "intransitives Verbum, von Apophis (wenn er bespien wird): zu Grunde gehen, zu Schanden werden". Roccati nennt CT VII, 247g als frühesten Beleg für tp (wird von Van der Molen, 723 zu tpr/tpj: "einatmen" zugeordnet). Hannig, Ägyptisches Wörterbuch II/2, 2665 {36714} übersetzt tp/tpj als "speien, spucken" und vielleicht "*brechen, vomieren" (* bedeutet unsicher). Hannig listet pRamesseum B, Kol. 44 als weiteren Beleg von tp/tpj auf; Sethe, 147 und 151, Anm. 44b hat darin eine Schreibung von tpr/tpj: "einatmen" mit der sonst nicht belegten Bedeutung "ausatmen, ausdünsten" erkannt.
- wꜥb (w)di̯ mw ꜣw[.w]: Transkribiert nach Leitz, Magical and Medical Papyri, 58, Anm. 60. Die Stelle ist sehr unsicher. Osing, in FS Kakosy, 475 liest wꜥb-ꜣw(?) als Name eines Dämons (er erklärt das d in der Graphie nicht) und betrachtet ꜣw als eine crux interpretuum und als ein Wort, das verschieden von ꜣw: "Toter, Todesfall" (s. Osing, Nefersecheru, 53, Anm. bf) ist, da die Orthographie stark abweicht. Leitz, Magical and Medical Papyri, 58, Anm. 60 versteht wꜥb als einen Euphemismus für den angesprochenen Dämon und verweist auf eine Mitteilung von Westendorf, dass der Name möglicherweise als "the one to be purified" zu deuten ist (mit Verweis auf Westendorf, Grammatik, §350 c: gerundivischer Gebrauch des Partizips). Leitz schlägt vor, ꜣw.w trotz der abweichenden Orthographie doch als dasselbe Wort wie ꜣw "Toter, Todesfall" zu verstehen, etymologisch "the extended" (von ꜣwi̯: "ausstrecken"), wobei das Ersetzen der Mumie oder des Feinddeterminativs Z6 durch Mann+Frau+Pluralstriche als Euphemismus zu erklären sei. Auch der Begriff mw ꜣw ergibt dann als "Wasser der Verstorbenen", d.h. als Euphemismus für "Verwesungsflüssigkeit" (s. LÄ III, s.v. Leichensaft, 994-995) Sinn.
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(Full citation)Ines Köhler, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Sentence ID IBUBdwj1XOVLkEWPnyYdeyZ7pA8 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBdwj1XOVLkEWPnyYdeyZ7pA8>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.5, 7/26/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBdwj1XOVLkEWPnyYdeyZ7pA8, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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