Sentence ID IBUBdyjDzV0dn0uXiIMLjO99YL0



    particle
    de
    [Negationswort, systematisch unterschieden von n]

    (unspecified)
    PTCL

    verb_3-inf
    de
    übertreten, (Zeitpunkt) missachten/versäumen.

    SC.act.ngem.nom.subj_Neg.nn
    V\tam.act

    substantive_masc
    de
    Zeit, Zeitpunkt, Stunde

    Noun.sg.stpr.3sgm
    N.m:sg:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m

    nisbe_adjective_preposition
    de
    von [Genitiv]

    (unspecified)
    PREP-adjz:m.sg

    verb_3-lit
    de
    erfahren sein

    (unspecified)
    V(infl. unedited)

    substantive_fem
    de
    Anbruch der Nacht (Abend)

    (unspecified)
    N.f:sg
de
Seine Zeit der (Anbruch der) Nacht (?) wird sich nicht verschieben, (?)
Author(s): Peter Dils & Heinz Felber; with contributions by: Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Florence Langermann, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning ; (Text file created: before June 2015 (1992–2015), latest changes: 10/14/2024)

Comments
  • oder: 〈Er〉 wird nicht von seinen üblichen/vorgeschriebenen Zeiten abweichen. (?)

    Der Satz ist inhaltlich unklar.
    - thi̯: entweder ist nw=f Subjekt von thi̯ und dann wird thi̯ ohne Objekt gebildet: "fehl gehen, verfehlen, abweichen" in der Konstruktion nn sḏm=f, oder nw=f ist Objekt von thi̯: "übertreten" (eine gängige Kollokation: Wb. V, 320.21) in einem negativen Existenzsatz (in den vorherigen Sätzen liegt jedoch jedesmal die Konstruktion nn sḏm=f oder nn sḏm.tw=f vor). Nur auf oDeM 1261 steht [nn t]hꜣ.tw n=f nw, aber die Handschrift weicht deutlich von den Handschriften der 18. Dynastie ab.
    - nw=f: wird auf pPetersburg mit dem schlagenden Arm determiniert, wie das Verb "sorgen für". Auf Holztafel Kairo CG 25224 steht jedoch die Sonnenscheibe und alle Bearbeiter gehen vom Substantiv "Zeit" aus. Das Suffixpronomen kann sich sowohl auf Re beziehen, als auch auf den Mond (letzteres bei Posener, Littérature et politique, 156; Helck; Barta, in: MDAIK 27, 1971, 43; Borghouts). Die Entscheidung für Sonne oder Mond hängt mit der Interpretation des nächsten Satzes zusammen. Versteht man den Satz etwa als: "Seine Strahlen sind auf dem Gesicht, wie es zur Zeit der Vorfahen der Fall war", dann ist das in Widerspruch mit den bisherigen Aussagen über den Zustand der Sonne und der Satz wird sich auf den Mond beziehen müssen, weshalb dann auch nw=f auf den Mond Bezug nehmen wird. Auf pPetersburg und Holztafel Kairo stehen keine Pluralstriche (nur auf der beschädigten ramessidischen Handschrift oDeM 1261), obwohl ein Genitiv Plural folgt (deshalb übersetzt Parkinson nw wohl auch mit einem Plural).
    - sšsꜣ: in den älteren Übersetzungen wird dies als eine Ableitung der Wurzel šsA: "weise, erfahren sein; vertraut sein mit" aufgefaßt und schon Gardiner, in: JEA 1, 1914, 104, Anm. 1 verweist auf mj sḫr.w šsꜣ auf Zl. 67. Er übersetzt "his accustomed (?) season", Erman hat "ihre vorgeschriebene Zeit", bei Lefebvre steht "sa révolution normale" und Barta übersetzt freier mit "Zyklus (wörtl.: dessen Zeit der Erfahrung)" (gefolgt von Hannig, Handwörterbuch. Marburger Edition, 420 {15099}). šsꜣ muß jedenfals ein Substantiv (es gibt "Geschicklichkeit, Erfahrung, Vertrautheit" und "Heilkunde, Diagnostik; Charakteristik") oder ein Infinitiv sein. Helck hingegen denkt an eine Fehlschreibung in allen Handschriften für šsꜣ.t: "(Anbruch der) Nacht" (gefolgt von Lichtheim, Kammerzell, Parkinson, Tobin, Dieleman). Auf oDeM 1261 ist nw n.w šsꜣ zu jb šsꜣ: "erfahrenes Herz" umgedeutet worden.

    Man vergleiche die Übersetzungen:
    - Gardiner, in: JEA 1, 1914, 104: "He is in the sky like the Moon; his accustomed (?) season fails not, for in sooth his rays are in (men's) face after his former wise."
    - Erman: "Sie steht am Himmel wie der Mond. Und doch weicht sie nicht ab von ihrer vorgeschriebenen Zeit und ihre Strahlen stehen vor dem Antlitz in ihrer früheren Weise.
    - Lefebvre: "il sera dans le ciel comme la lune. (Toutefois) sa révolution normale [ne sera pas] troublée, ses rayons seront devant le visage à la façon d'autrefois." (mit Anm. 53: die Sonne behält ihren Lauf bei, wird aber wie der Mond weder Licht noch Wärme ausstrahlen)
    - Wilson: "... when he is in the sky like the moon. His prescribed time does not fail. His rays are indeed in (men's) faces in his former way." (Wilson vermerkt die Kontradiktion)
    - Posener, Littérature et politique, 156: "Son temps habituel ne se dérangera pas. Les rayons de la lune (eig.: ses rayons) s'offriront à la vue dans leur condition de jadis."
    - Faulkner: "for he is like the moon in the sky, (though) his accustomed times do [not] go astray, and his rays are in (men's) sights as on former occasions."
    - Bresciani: "e sarà nel cielo come la luna. / Il suo viaggio (della luna) non sarà turbato, e i suoi raggi si offriranno / alla vista alla maniera di un tempo."
    - Helck: "da er am Himmel ist (nur) wie der Mond, dessen Nachtzeit doch nicht überschritten werden kann. Sind doch seine Strahlen im Gesicht, wie es seine Art war unter den Vorfahren."
    - Barta, in: MDAIK 27, 1971, 43: Er (d.h. Re) wird am Himmel sein wie der Mond, dessen Zyklus (wörtl.: dessen Zeit der Erfahrung) nicht übertreten wird.
    - Hornung: "denn sie steht am Himmel wie der Mond, / auch wenn sie ihrem vorgeschriebenen Lauf folgt / und ihre Strahlen (uns) vor Augen sind, wie es immer war."
    - Lichtheim: "He will be in the sky like the moon, / His nightly course unchanged, / His rays on the face as before." (mit Anm. 13: die Sonne wird sich in Helligkeit wie der Mond verhalten, aber ansonsten ihren Lauf beibehalten)
    - Borghouts: "Want hij is aan de hemel alsof het de maan betrof. Diens geregeld verschijnen zal onverlet blijven; zijn stralen komen in het gelaat terecht zoals het geval was onder de voorvaderen."
    - Kammerzell: "Er wird als Mond am Himmel stehen, / Dessen Untergangszeit wird nicht überwunden. / Werden seine Strahlen (wieder) sichtbar sein / Wie im früheren Zustand?" (mit Anm.: Deutung als lang anhaltenden Dämmerungszustand)
    - Parkinson: "He is in the sky, but like the moon. / His times of nightfall will not stray, / but His rays on the face / are now a thing of the past."
    - Dieleman: "Hij is aan de hemel als de maan, / Wiens periode van de nacht niet meer overschreden wordt. / Ja, waren zijn stralen (nog maar) in het gezicht / Zoals het geval was ten tijde van de voorouders."
    - Tobin: "For he will be in the sky only like the moon. / (And yet) his times of night will never stray, / And his rays will surely be in (our) sight as in times of old."
    - Quirke: "as he is there in the sky like the moon, / and his time for knowing cannot be impaired. / Yet his rays are in sight, / in the (same) moments as for the ancestors.

    Commentary author: Peter Dils & Heinz Felber; with contributions by: Altägyptisches Wörterbuch ; Data file created: before June 2015 (1992–2015), latest revision: 06/26/2015

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(Full citation)
Peter Dils & Heinz Felber, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Florence Langermann, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Sentence ID IBUBdyjDzV0dn0uXiIMLjO99YL0 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBdyjDzV0dn0uXiIMLjO99YL0>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBdyjDzV0dn0uXiIMLjO99YL0, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)